Gastautor / 17.05.2008 / 20:54 / 0 / Seite ausdrucken

Paul Nellen: Über den Zusammenhang zwischen Islam, Gewalt und Terror

Replik auf ein Interview, das die GAL-Abgeordnete und Migrationspolitikerin Nebahat Güçlü gestern dem Lokalsender Hamburg-1 gegeben hat: “Hier ist die Sozialpolitik gefragt” (http://www.lifeinfo.de/inh1./texte/gal-migrationspolitikerin_.html)

Es war nicht in erster Linie die Tat “eines Migranten”, sondern die eines
*muslimischen* Migranten. Wer das unterschlägt, macht pauschal auch
Migranten aus nichtmuslimischen Weltgegenden, aus Portugal, aus
Kasachstan oder aus Vietnam, zu potenziellen “Ehrenmördern”.

Dabei weiß inzwischen jedes Kind, dass diese Verbrechen in erster Linie
im muslimisch geprägten Migrationskreisen passieren. Warum wird das wieder
unterschlagen? Natürlich nur, weil: “mit Islam hat das nichts zu tun - die
Muslime sind so, nur der Islam ist anders” (Ayten Kiliçarslan,
Vize-Generalsekretärin der DITIB bei Plasberg im WDR vor einigen Monaten).

Ja klar, und die muslimischen Einrichtungen kann man schon kaum mehr
zählen, die sich hier oder anderswo der bedrohten Frauen & Mädchen annehmen
und diese vor ihren mörderischen Familien schützen… Das überläßt der
Verbands-Islam gern den Ungläubigen und dem Sozialstaat.
Ehrenmorde haben ja nichts mit dem Islam zu tun, sondern nur mit “tradi-
tioneller Kultur” (wozu natürlich niemals der 1400 Jahre alte Kultus
des Islam gehört) und - bei grünen PolitikerInnen ganz wichtig! - mit
sozialen Schieflagen, für die “wir”, die Mehrheitsgesellschaft, natürlich
den meisten Schuldanteil tragen. Ehrenmorde geschehen uns nämlich
ganz recht! Schade, dass wir das der 16-Jährigen Getöteten nicht noch
einmal klar machen können, dazu war leider nicht mehr die Zeit -
da sind die “sozialen Probleme” irgendwie dazuwischengekommen… die in
“gewissen gesellschaftlichen Schichten und ethnischen Gruppen” (so die
HH-1-Moderatorin) üblicherweise mit scharfer Blutklinge durch die
Stadt laufen.

Auch der Ehrenmord von St. Georg hat viel mit einer Kultur und einer
Religion zu tun, in der “Kill those who insult Islam” (Plakat
auf der Londoner Anti-Karikaturen-Demo im Februar 2006) in vielerlei
Abwandlungen zum gängigen muslimischen Katechismus gehört - selbst
schon bei den Jüngsten, die hier geboren und aufgewachsen sind:

“Wenn ich (Wilders) finden würde, ich würde dem
den Kopf abschneiden und alles Mögliche machen”,
sagt ein Schüler. Doch das meint er nicht ernst.
Die Schüler sind für einen toleranten Islam. Gerade
deshalb erbost sie der Wilders-Angriff auf die
Muslime gewaltig. “Die würden ihn schon ganz
gern tot sehen”, sagt (Islamlehrerin) Kaddor…

Diesen wörtlichen Ausschnitt aus der 3sat-Sendung
“Allahs kluge Lehrerin - Die 29-jährige Lamya Kaddor”...

http://www.3sat.de/mediathek/mediathek.php?query_order=sleep&obj=8015&mode=play

...muß man sich auf der Zunge zergehen lassen. Die Knirpse in der
Dinslakener Schule, an der die scheinbar “aufgeklärte” Islamlehrerin
Kaddor einen “liberalen” Islam unterrichtet, phantasieren im O-Ton durch die
Schulbank hinweg allerlei Tötungsvarianten für Wilders; der Kommentator indes
nimmt sie in Schutz: die Schüler “meinen das nicht ernst”. Wohl so wenig,
wie ein gewisser Ahmadinedschad es nicht ernst meint, wenn er Israel die
Vernichtung ankündigt (http://english.aljazeera.net/English/archive/archive?ArchiveId=15816)
oder ein 23-Jähriger, der seiner Schwester Gewalt androht, wenn sie weiter
“wie eine deutsche Schlampe” rumläuft.

Doch Politikerinnen, die in ihren Stellungnahmen viel
von “Immigrantencommunities” reden und die Journalistinnen, die es ihnen
dabei allzu leicht machen, indem sie schamhaft von “gewissen gesellschaftlichen
Schichten und ethnischen Gruppen” hüsteln, sie geben dem orthodoxen
Verbandsislam dabei nur wieder eine Chance, ihre Religion außerhalb
jeder Kritik zu stellen.

Dabei würde nur ein Blick auf die Texte islamischer Predigten, die in
Deutschland an der Freitagsordnung sind, genügen, um den Zusammenhang
zwischen Islam, Gewalt und Terror offensichtlich zu machen, ein
Zusammenhang, der mit noch so gut gemeinten “Integrationsangeboten”
(Nebahat gestern in HH-1) allein nicht aus der Welt zu schaffen ist;
dazu bedarf es einer klaren Kampfansage gegen den orthodoxen Verbandsislam,
der diesen Zusammenhang systematisch verschleiert, weil er auf ihm seine
Pläne zur Unterwanderung und schließlich Beherrschung unserer
Gesellschaft aufbaut.

“Es wird ständig darüber geredet, warum wir Moslems in Australien uns nicht
genauso in die übrige Gesellschaft einfügen wie andere Einwanderergruppen. Wir
werden uns nie integrieren. Meine Loyalität gehört, wie die eines jeden guten
Moslems, in erster Linie dem Islam.” -Khaled, 25, arbeitslos, in: Neue
Integrationsdebatte in Australien. 9.2.08 DLF http://www.dradio.de/dlf/sendungen/einewelt/736823/

“‘Das 16-jährige Mädchen hatte sich von der Familie abgewandt”, sagte [Polizei-]
Sprecher Andreas Schöpflin zum Motiv der Tat. Dafür mußte sie offenbar
wie viele andere junge Frauen vor
ihr mit ihrem Leben büßen. Es geht nicht um andere Klamotten oder andere
Freizeitaufenthalte, es geht im Kern um Islam oder nicht Islam, um die Ehre der
Religion, die auf der Ehre des Mannes aufgebaut ist - und die der Frau den
Rahmen absteckt, in dem sie sich zu bewegen hat, bei Strafe ihres Untergangs.

Der Islamwissenschaftler und Libanondeutsche Ralph Ghadban spricht nicht
wie Nebahat und andere in ihren Interviews nebulös von “mehr
Integrationsangeboten” (die man annehmen kann oder auch nicht) - er sagt klar
und unmissverständlich: “Integration mit mehr Zwang durchsetzen! Wer hier lebt,
muss sich an das erzieherische Konzept im Westen anpassen!”

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/532817/

“Was ist, wenn Einwanderer Werte vertreten, die im Widerspruch zu denen der
Mehrheitsgesellschaft stehen, von freier Meinungsäußerung bis zur
Gleichberechtigung aller Menschen?” (Lars v. Törne im Tsp., 6.1.08)
Dann helfen Nebahats “Integrationsangebote” nicht mehr - und was dann? Dann
werden wir die Toten zählen und einsammeln. Ich nenne das umgekehrten Rassismus
aus Angst vor Religionskritik. Seit der Antike ist Religionskritik aber die
Grundlage jeglicher Kritik überhaupt. Ihr habt das wohl vergessen!”

Warum werden die Verbandsmuslime niemals von uns mit Predigten und Schriften
Punkt für Punkt konfrontiert, die überall über das Internet, in den Moscheen und
muslimischen Buchläden zu erhalten sind und ind denen die Saat ausgelegt wird
für die verbrecherischen Taten Einzelner, die diese Botschaften eins zu eins
aufnehmen?

Nach einem “Ehrenmord” wie dem an der 16-Jährigen Muslimin in St. Georg lesen
sich Predigten wie diese hier plötzlich in ganz anderem, nämlich in mörderischem
Licht. Das Mädchen wollte “wie Ungläubige” leben, in der Diktion des Predigers
“sie nachmachen” - und das ist im orthodoxen Gewalt-Islam, den kein
Verbandsislam jemals herausfordern würde, strikt verboten - er nennt es “Kuffr
machen”:

“Ein Moslem darf Ungläubige nicht nachmachen. Das produziert Nähe und Liebe
zueinander. Nähe in der Äußerlichkeit bringt innerliche Nähe und Liebe. Genau
deshalb verbietet der Islam ähnlich auszusehen wie die Ungläubigen. Auf daß du
keine innere Nähe und Liebe (zu ihnen) findest. Deswegen hat der Prophet
verboten, den Bart zu rasieren, damit der Moslem dem Moslem gleiche und nicht
ähnlich aussehe dem Nichtmuslim. Er hat auch befohlen, den Schnurrbart kürzer zu
machen. Warum? Weil der Prophet nicht wollte, daß die Muslime aussehen wie die
Nichtmuslime.  ...Deswegen ist uns als Muslimen befohlen, den Propheten als
Vorbild zu nehmen… ihn nachzumachen, seine Sunnah zu erfüllen und auch die
Ähnlichkeiten mit den Nichtmuslimen irgendwie abzubrechen.”
Originalton hier: http://al-iman.net/audio/abo%20omar/adab/12.%20Verhaltensweise%20mit%20den%20Nichtmuslimen.mp3

oder gekürzt auf meiner Website: http://www.lifeinfo.de/inh1./texte/islampredigt1.html

“Es gibt viele moderate Moslems, doch der Islam selber ist nicht moderat”, sagt
die von orthodoxen Muslimen bedrohte bangladeschische Schriftstellerin Taslima
Nasrin. Gerade für junge, westlich selbstbestimmt leben und sich emanzipieren
wollende muslimische Frauen ist das Schweigen der Grünen, unsere Unfähigkeit,
den KAMPF gegen den orthodoxen Verbandsislam und die gegen die HetzMeute seiner
von ihm gedeckten Prediger und Pfaffen eine der skandalösen Grundlagen ihres
Martyriums. Es gibt in Deutschland Kopftuchzwang schon für Kleinkinder und
Schariagerichte, ohne dass Grüne dies (von einigen bemerkenswerten Ausnahmen in
Berlin in jüngster Zeit einmal abgesehen) jemals klar und offen ausgesprochen
und den Verbandsislam zu einer Verurteilung solcher Praktiken aufgefordert
hätten. Für Barbarei gibt es keine Toleranz, auch nicht unter dem Vorwand der
“Kultur”, der “Tradition”, der “Religion” oder des “Dialogs” - und ich will,
dass hier endlich von Integrationsaufforderungen und weniger von - gleichwohl
notwendigen - Angeboten geredet wird. Der dogmatische Verbandsislam hat sich bis
heute nicht zu einer klaren Dominanz der im Grundgesetz verankerten Werteordnung
bekannt (er hat in letzter minute bei der Islamkonferenz seine Unterschrift
unter ein entsprechendes Dokument verweigert).  Aiman Mazyek spricht dagegen
nebulös, aber mit einem für geschulte Ohren unüberhörbar drohenden Unterton von
der “Demokratie” als “GEGENWÄRTIG der besten StaatsFORM” (in einem Interview mit
der Ztschr. DAS PARLAMENT).

Die Grundhaltung viele eingewanderter orthodoxer Muslime, die von den Verbänden
nicht kritisch aufgegriffen geschweige denn bekämpft wird, lautet
zusammengefasst so:

“Wir haben einen Schutzvertrag mit der staatlichen Ordnung dieses westlichen
Landes. Wir fügen uns ihr, sofern sie nicht dem Islam widerspricht. Man kann
nicht von uns verlangen, das gesamte Ideen- und Wertekonstrukt des Westens
anzunehmen, denn es gibt hierbei ganz klar Widersprüche zum Islam. Es entspricht
der menschlichen Natur, abweichende Einstellungen zu haben. Der Westen muß
unseren Dissens zu ihm akzeptieren”.

Nachzuhören in der Predigt eines österreichischen Moslim unter
http://www.lifeinfo.de/inh1./texte/islampredigt3.html

Der dogmatische Islam erkennt einen Dissens nur an, wenn es sich um die
Nichtvereinbarkeit des Islam mit dem Westen handelt. Einen Dissens von Muslimen
und besonders Musliminnen zur Orthodoxie wird dagegen, wie heuer in St. Georg,
mit dem Tode bestraft. Es mag zwar eine idividuelle Tat gewesen sein, vielleicht
von der Familie gedeckt. Aber die Umma schweigt, sie empört sich höchstens in
einer Presse-Erklärung oder in einem TV-Statement. Es sind Lippenbekenntnisse.
Die wahre Empörung würde darin bestehen, dass die Verbandsmuslime damit beginnen,
in ihren Gemeinden und wo immer sie mit ihren Gläubigen Kontakt haben, die
Rechte des Einzelnen, so zu leben wie er oder sie will, zu verteidigen und den
jeweils Bedrohten Schutz zu gewähren. Dies nicht zu tun und ihnen dies von
unserer Seite sogar lächelnd-dialogisierend durchgehen zu lassen, macht
uns mitschuldig am Tod dieser jungen Frau und der vielen, die noch sterben
müssen.

Die Heuchelei muß ein Ende haben, mit der unsere PolitikerInnen sich um
schmerzhafte, brutale Erkenntnisse herumdrücken und damit - wengleich ungewollt -
das Leben viele bedrängter Muslime schwer oder gar unmöglich machen.

Es muss eine Islamdebatte geben,
bald, möglichst noch vor dem nächsten Ehrenmord oder sonst einem religös motivierten
Verbrechen, das auf Hamburgs Straßen stattfinden wird.

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