Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) wurde einst ins Leben gerufen, um der Politik einen neutralen und unabhängigen wissenschaftlichen Sachstandbericht in Sachen Klima vorzulegen. Die populär “Weltklimarat” genannte Institution wurde dezidiert nicht gegründet, um selbst Politik zu machen. Das haben die Verantwortlichen schon lange vergessen. Allen voran deren Vorsitzender Rajendra Pachauri, der schon mal verkündete man wolle die Öffentlichkeit “schockieren” und so zu Handeln zwingen (“shock into action”). Pachauri und seine Mitstreiter agieren längst wie eine NGO nach Greenpeace-Art. Dafür durfte Herr Pachauri für das IPCC nicht nur den Friedensnobelpreis entgegen nehmen, sondern offenbar auch noch ein paar andere Vorteile. Uli Kulkle beschreibt heute in DIE WELT, wie ein von der UN beauftragter angeblich neutrale Wissenschaftler tief in die Geschäfte mit dem Emissionshandel und erneuerbaren Energien verstrickt ist. Auf jedem anderen Gebiet würden solche Interessenkonflikte zu sofortigen Rücktrittsforderungen führen - Minister und Beamte sind schon aus viel läppischeren Gründen in den Ruhestand geschickt worden. Nicht so beim Klima. Der ökologisch-industrielle Komplex ist mittlerweile verfilzt wie ein Rasta, der sich zwanzig Jahre nicht die Haare gewaschen hat. Hier nur ein Beispiel wie sich Großkonzerne und IPCC die Bälle zuspielen. Herr Löscher von Siemens hat sich in Kopenhagen übrigens als besonders eifriger Klimamahner profiliert. Von staatlichen Regulierungen zu profitieren ist halt immer noch lukrativer als sich auf einem freien Markt mit neuen Technologien durchzusetzen. Man kann mit dem großen Klima-Engagement auch prima kleine Fehler der Vergangenheit moralisch wettmachen.