Ihr Lieben, sehr geehrte Damen und Herren
Für eine Auseinandersetzung mit Gregor Gysis großer staatsmännischer
Israel-Rede möchte ich mir ergänzend ein Bild über die Reaktionen aus der
Partei Die Linke machen. Bisher ist mir lediglich aus der Presse bekannt,
dass sich die Bundestagsabgeordnete Ursula Jelpke kritisch geäußert haben
soll.
Alle weitergehenden Informationen sind willkommen.
Ich gehe davon aus, dass dem Politiker Gregor Gysi die Bedeutung des
Wortes „Solidarität“ bekannt ist. Insbesondere auch die Tatsache, dass die
Solidarität MIT jemandem auch die Solidarität GEGEN jemanden impliziert.
Anderenfalls hätte der Redner einen falschen Begriff gewählt. Dem Wortsinn
nach stellt Gysis Aufruf zur „Solidarität mit Israel“ eine Kampfansage an
alle Gegner Israels dar. Wie weit soll diese Solidarität gehen? So weit,
wie von Frau Merkel offen angedroht? Sie sagt am 18. März in der Knesset,
mit Blick auf Iran:
„Jede Bundesregierung und jeder Bundeskanzler vor mir waren der besonderen
historischen Verantwortung Deutschlands für die Sicherheit Israels
verpflichtet. Diese historische Verantwortung Deutschlands ist Teil der
Staatsräson meines Landes. Das heißt, die Sicherheit Israels ist für mich
als deutsche Bundeskanzlerin niemals verhandelbar und wenn das so ist,
dann dürfen das in der Stunde der Bewährung keine leeren Worte bleiben.“
Gregor Gysi hat sich, mit einigen taktischen und rhetorischen Windungen,
zu dieser „Staatsräson“ bekannt. Der Proteststurm in der Partei Die Linke
blieb aus. Oder habe ich ihn nur überhört? Ich bitte um sachdienliche
Mitteilungen.
Beste Grüße
Knut Mellenthin
Siehe auch:
http://jcwinnie.biz/wordpress/imageSnag/knut_berlin_polar_bear.jpg