Ich habe mal einen Baum gepflanzt. Drei Kinder habe ich ja schon, da dachte ich, jetzt ist ein Baum dran. Tolle Sache, aber doch ein bißchen Arbeit. Mit Loch ausheben, Wurzelballen vorbereiten, Einsetzen, Erde auffüllen, Angießen, Holzpfahl einrammen, Stamm anbinden hatte ich eine gute Stunde lang zu tun. Ich bin allerdings kein Fachmann. Ich kann mir vorstellen, ein Gärtner schafft das in einer Viertelstunde (obwohl dann garantiert eine Stunde auf der Rechnung steht).
Nun lese ich gerade von Wangari Maathai (auf der Webseite „Plant fort he Planet – Trees for Climate Justice“):
„Die Schülerinitiative Plant-for-the-Planet wurde im Januar 2007 ins Leben gerufen und hat ihren Ursprung in einem Schulreferat des damals 9-jährigen Felix Finkbeiner über die Klimakrise. Inspiriert von Wangari Maathai, die in Afrika 30 Millionen Bäume gepflanzt hatte, entwarf er am Ende des Referats die Vision, Kinder könnten in jedem Land der Erde eine Million Bäume pflanzen, um auf diese Weise einen CO2-Ausgleich zu schaffen.“
Also wenn Frau Wangari Maathai die Bäumchen im Viertelstunden-Profi-Takt in den Boden haute, dann macht das vier Stück pro Stunde. Bei einem Zehn-Stunden-Tag (ohne Essenspause) ergibt das 40 Bäume pro Tag. Ich nehme an, Frau Wangari Maathai hatte sonst nichts zu tun (obwohl sie zumindest an dem Tag, als sie den Friedensnobelpreis bekam, wahrscheinlich mal kurz mit dem Bäumepflanzen ausgesetzt hat – vielleicht auch noch an anderen Tagen, weil sie ja doch noch Professorin für Tiermedizin, Umweltschutzministerin und Frauenrechtlerin war), sodaß sie in einem völlig ferien- und feiertagslosen Jahr auf 14.600 Bäume gekommen sein mag.
Es ist jedoch von 30 Millionen gepflanzten Bäumen die Rede. Das entspräche einer ununterbrochenen Arbeitsleistung von 2054 Jahren. Frau Wangari Maathai ist aber leider nur 71 geworden. Teilen wir das Ganze durch drei (also nicht alle 15, sondern alle 5 Minuten ein Baum), sind es immer noch 684 Jahre. Puh! Also nochmal durch zehn: alle 30 Sekunden ein Baum, und das ohne Unterbrechung ab dem dritten Lebensjahr. Wir stoßen hier an Grenzen, die bestimmt mit afrikanischer Magie zu tun haben.
Deswegen ist der kleine Felix Finkbeiner auch offensichtlich in einen Zustand der dritten Art geraten; schauen Sie mal hier:
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=pAS1AJd6nFo
Nun hat die Kinder-Kampagne „Plant fort he Planet – Trees for Climate Justice“ ein klares Ziel: Bis 2020 eine Billion Bäume pflanzen (es ist kein Übersetzungsfehler: gemeint sind tausend Milliarden). In sieben Jahren rechnen wir nochmal nach.
Zum Schluß noch eine gute Nachricht:
„Seit März 2011 hat Plant-for-the-Planet eine demokratische Struktur mit einem Weltvorstand, der aus 14 Kindern aus acht Nationen besteht.“
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siehe: http://www.plant-for-the-planet.org/de/about-us/history