Nachdem alle Gespräche über die Flüchtlingsproblematik mit der DDR- Regierung gescheitert sind, entschließt sich die ungarische Regierung nach langen Geheimverhandlungen mit der BRD zu einem dramatischen Schritt: die etwa 200 Besetzer der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Budapest dürfen ausreisen.
Natürlich protestiert die DDR gegen diese „Einmischung in ihre inneren Angelegenheiten“. Sie kann damit die ungarischen genossen nicht mehr beeindrucken.
Im Gegenteil: die kontern kühl, dass es an der Zeit wäre, dass die beiden deutschen Staaten eine Lösung für das Ausreiser- Problem finden.
Eine andere Meldung stellt an diesem Tag die Nachrichten von der österreichisch-ungarischen Grenze in den Schatten: in Polen wird Tadeuz Mazowiecki zum ersten nichtkommunistischen Regierungschef des Warschauer Paktes gewählt.
Das „Neue Deutschland“ berichtet lediglich, dass die Bauarbeiter der DDR weiter um Termintreue ringen.“ Das heißt, die Mehrheit der Bauvorhaben nicht wird nicht zum geplanten Termin fertig gestellt.
Keine zwanzig Jahre nach dieser Bankrott-Wirtschaft will strebt die SED-linke mit aller kraft in Thüringen an die Macht. Es geht darum, zum ersten mal einen Regierungschef zu stellen. Nach der CDU ist die Linke die zweitstärkste Kraft, auch wenn sie kaum Stimmen hinzugewinnen konnte. Da die Forderung der SPD, als zweitstärkste Partei den Regierungschef zu stellen, gegen jede demokratische Regel ist, stehen die Chancen für Die Linke gut, zum Ziel zu kommen.