Die Opposition hatte Recht mit ihrem Misstrauen gegenüber Egon Krenz. Während sich der neue Staatschef mit salbungsvollen Worten als Reformer ausgeben wollte, war von der SED gleichzeitig ein Papier herausgegeben worden, in dem behauptet wurde, das „Neue Forum“ betriebe das „Geschäft der Feinde des Sozialismus“ Auch die anderen Gruppen wurden als Konterrevolutionäre bezeichnet, die von westlichen Politikern „jede materielle und finanzielle Unterstützung“ bekämen. Genau das war zum Leidwesen der Opposition nicht der Fall. Das Pamphlet zeigt nur, wie weit die SED von der Realität entfernt ist. Auch das hat sich unter dem neuen Parteichef nicht geändert: in Halle werden Vertreter des „Neuen Forums“ in Polizeigewahrsam genommen. Bei den Vernehmungen wird ihnen jede Kontaktaufnahme zu den Leipziger Oppositionellen untersagt.