Nach dem „Neuen Forum“ folgt der Gründungsaufruf der Initiative „Demokratie Jetzt“. Weitere Gruppen werden folgen. Darin zeigt sich, wie wenig homogen die Bürgerrechtsbewegung war. Was zu Zeiten der Unterdrückung ein unschlagbarer Vorteil war, dass es viele unabhängig voneinander operierende Gruppen mit bestenfalls losem Zusammenhalt gab, wird in der Aufbruchszeit zum entscheidenden Nachteil. Die Opposition spricht nicht mit einer Stimme. Sie kann weder zu einem stringenten Konzept , noch zu gemeinsamem Handeln finden. Wie das Neue Forum will auch „Demokratie Jetzt“ eine „oppositionelle Sammlungsbewegung zur demokratischen Erneuerung“ sein. Sie blieb aber immer die viel kleinere Schwester des neuen Forums. Im Anbetracht der Ereignisse des Tages entbehrt die Schlagzeile im „Neuen Deutschland“ nicht einer gewissen Komik: „Für eine starke DDR- Jeden Tag hohe Leistungen“. In der Tat schickt sich die Bürgerbewegung an, Höchstleistungen zu erbringen.
Was macht die RAF-Akten so brisant, dass sie immer noch nicht vollständig freigegeben werden sollen? Innenminister Schäuble weist den Bundesanwalt, der auf der Herausgabe der Akte der Terroristin Becker besteht, in ungewöhnlich scharfer Form zurecht: ein Bundesanwalt habe auf die Einhaltung der Gesetzte zu bestehen, sonst nichts. Wir dürfen gespannt sein, wie es weitergeht.
