Roger Letsch / 05.03.2024 / 16:00 / Foto: Pixabay / 7 / Seite ausdrucken

Die schiefe Verachtung nach unten

Alexander Wendt analysiert in seinem neuen Buch die Entwicklung des Kulturkampfes und zeigt auf, wie man sich dagegen wehren kann. Das macht fast ein bisschen optimistisch.

„Sie haben in der Sinnproduktion nichts zu sagen. Ihnen fehlt die Macht, Begriffe zu prägen.“ (Alexander Wendt)

Es gibt eine zeithistorische Schlüsselszene, an die ich sofort denken musste, als ich den Titel von Alexander Wendts neuem Buch sah. Und zwar an jenen Abend im September 2016, als Hillary Clinton bei einer Spendengala mit einer einzigen Phrase ihre ganze Verachtung gegenüber den Unterstützern Trumps zum Ausdruck brachte. Dieser „basket of deplorables“ ist mit „Verachtung nach unten – Wie eine Moralelite die Bürgergesellschaft bedroht und wie wir sie verteidigen können“ perfekt beschrieben und es überrascht nicht, dass auch die denkwürdige Entgleisung Clintons im Buch (genauer gesagt auf Seite 89) entsprechend Würdigung und Einordnung findet. Auf insgesamt 372 Seiten geht Wendt in geradezu epischer Detailtiefe der Frage nach, wie es einer vergleichsweise kleinen Kaste aus Gutmeinenden und Wohlgesinnten gelungen ist, so wirkmächtig in gesellschaftliche Prozesse einzugreifen, worin die Gefahren dieser „freundlichen“ Übernahme bestehen, was die Denkfehler der „Wohlgesinnten“ sind und wie sich diese Spielart des Dekonstruktivismus wieder einfangen und idealerweise auf ein gesundes Maß zurückstutzen ließe.

Der überall im Westen erlebten Empirie folgend beschreibt Wendt im ersten Teil seines Buches anhand dreier Beispiele, wie sich nach Lebenssituation und -ort die Wahrnehmung dessen unterscheidet, was als gut, richtig oder zweckmäßig angesehen wird. Hier tritt in Gestalt eines Berliner Aktivisten auch erstmals in Umrissen der typische Vertreter jener Sinnstiftungskaste auf, die sich selbst als tonangebend bei der Schaffung und Hortung kulturellen Kapitals begreift. Die Schilderung der unterschiedlichen Lebenswelten von Migranten, Handwerkern und Berliner Aktivisten erinnert mich an die Dramaturgie in Fritz Langs „Metropolis“.

Bereits die in unterschiedlichem Maße zur freien Verfügung stehende Zeit – von der materiellen Basis ganz zu schweigen – trennt die Protagonisten. In Langs „Metropolis“ symbolisierten zwei unterschiedliche Uhren den Klassenunterschied, wobei der Tag der Arbeiter nur 20 Stunden hatte und den halben Tag gearbeitet werden musste. Die Tage der neuzeitlichen Sinnproduzenten in der Oberschicht mit ihrem größeren Budget an Tagesfreizeit, ihren Universitäten und NGOs gestalten sich hingegen mehr wie die Protagonisten aus Langs Oberklasse in luftiger Höhe. Mit den Maschinenmenschen unter der Erde und den Lebenswelten der Müllarbeiter, LKW-Fahrer und Schweißer haben sie keine Berührungspunkte. Das Licht dringt im Film aus dem Jahr 1929 kaum bis zum Boden vor und so ist es auch mit der Sichtbarkeit der „deplorables“ im „Metropolis“ der Wohlgesinnten des Jahre 2024. Oder um einen der Sinnstifter im Buch zu zitieren: „Warum soll ich irgendetwas davon abhängig machen, was ein Arbeiter bei VW denkt?“

Lärm des Widerspruchs

Alexander Wendts neuestes Buch ist offenbar ein Langzeitprojekt, verarbeitet er doch Interviews und Begegnungen aus mehreren Jahren zu einer dichten Studie jenes Juste Milleu beiderseits des Atlantiks, das heute den alleinigen Anspruch auf die Definition und Erschaffung des kulturellen Kapitals an sich gerissen hat und die Erzeugung und Akkumulation des materiellen Kapitals in den Hintergrund stellt, als niedere Sphäre betrachtet oder geradezu verachtet. Der Autor geht den Fragen nach, die sich den nicht „Erwachten“ stellen: Wie kommen die Protagonisten mit den inhärenten Widersprüchen ihrer Ideologie zurecht? Glauben sie, ihr Rütteln und Reißen am Fundament der westlichen Gesellschaften betreffe die eigenen Lebensgrundlagen nicht? Der Lärm des Widerspruchs dringt ja noch zu ihnen vor, doch stachelt er nur dazu an, ihn als unerwünschte Störung abzuschalten, statt ihn als Symptom dafür anzunehmen, dass da etwas gewaltig schiefläuft.

„In ihrem Narrativ heißen die Problemverursacher Trump, Le Pen, AfD, ganz generell eine Entität namens „die Populisten“, die mehr oder weniger voraussetzungslos als Teufel aus der Maschine springen, um eigentlich anständige Leute mit ihren Parolen zu verführen. Geht ihre Ursachenforschung noch etwas tiefer, was zumindest ab und zu geschieht, dann endet sie spätestens mit der Feststellung, das Internet mit seiner Verstärkungswirkung und seinem Echoeffekt sei ein Grund für die Spaltung, weil es den Populisten helfe, da im Unterschied zu den herkömmlichen Medien jeder senden darf. Die ideale Lösung aller von ihnen beschriebenen Probleme liegt darin, die politischen Plattformen Trumps, Le Pens und der AfD niederzukämpfen, sie zumindest mit einem Sicherheitskordon von der Machtausübung fernzuhalten, das Internet strenger zu kontrollieren und generell eine noch entschiedenere Begriffspolitik zu betreiben.“

Ausgeburt solcher Versuche, sämtliche Räume des Diskurses von Widerspruch zu reinigen und schalltot zu machen, sind dann Projekte wie das neue „Demokratiefördergesetz“ oder eine Wahlrechtsreform, welche unmittelbare Repräsentation durch Direktmandate zugunsten von Parteifiltern schwächt, die nur für die Orthodoxie im Sinne der Wohlgesinnten durchlässig sind.

„Parareligiöses System mit linkem Dekor“

Auch hilft der althergebrachte Duopol aus rechts und links nicht bei der Erklärung, denn „links“ gebe es heute gleich zweimal: als „klassische linke Begriffswelt, aber auch als parareligiöses System mit linkem Dekor“. Und dieses parareligiöse System baue systematisch die westlichen Bürgergesellschaften zugunsten neotribaler Kollektive ab.

„Verachtung nach unten handelt von dem Versuch, die Bürgergesellschaft durch eine neue, von Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht und Religion definierte Gesellschaft der Stämme zu ersetzen, Parlamente durch Ständeversammlungen, den westlichen Individualismus durch das Denken im Kollektiv, die Meritokratie durch die Zuteilung von Ressourcen nach Quoten, das Aushandeln von Begriffen mit Rede und Gegenrede durch eine unkritisierbare Orthodoxie und den westlichen Rationalismus durch einen Okkultismus.“

Alexander Wendts Ritt durch die Phänomene des modernen Tribalismus und der Erosion des Begriffs von Bürgern und Bürgergesellschaften mündet in der optimistischen Feststellung, dass die Figur des Bürgers nicht vor ihrem Ende steht, wenn sie ihre Bereitschaft zu Konfrontation der Ideologie der Erwachten nicht verliert. Der Autor fasst diese Konfrontation in zwölf Regeln zusammen, die meiner Meinung nach dazu taugten, zur Ergänzung unseres Grundgesetzes aufzusteigen. Die Regeln funktionieren übrigens in beide Richtungen und könnten somit einen Minimalkonsens für künftige Diskurse darstellen.

Mit diesem Rüstzeug schafft man dann auch das letzte Kapitel, das unter der Überschrift „Provisorischer Frieden – ein Entwurf“ steht, sie hätte auch „vom Aufbrechen der Tabus“ lauten können. Die kulturelle Erschöpfung, in die wir uns hinein begeben haben, muss nicht in den Untergang des Westens münden.

„Wer außer Abrissarbeiten nichts anzubieten hat, der stößt früher oder später auf den Widerstand einer ziemlich breiten Allianz von Kräften, die sich zwar in vielen Vorstellungen unterscheiden, aber darin einig sind, dass keine Gesellschaft unter den Bedingungen der permanenten Anklage und der immer weiter zugespitzten identitätspolitischen Konflikte bestehen kann.“

Die Realität als bester Verbündeter

Es sei jedoch wichtig, so Wendt, nicht zu denselben Mitteln der Beschwerdekultur und Tabuisierung zu greifen, die die Wohlmeinenden verwenden. Die Realität ist in diesem Kampf der beste Verbündete, denn „Ohne die Sinnproduzenten käme eine Gesellschaft allerdings für einige Zeit ganz passabel zurecht. Ohne die handfesten Produzenten – und zu denen zählen nun einmal die verachteten Peripheren, die deplorables, die Ortsgebundenen, die Dienstleistungen erbringen, Güter erzeugen und transportieren – aber noch nicht einmal eine Woche. 

Die einen beherrschen zwar die Höhen der Deutung, die anderen die Tiefe des Raums. Dort entstehen Ressourcen, die Diskurslenker und Sinnschöpfer nicht selbst erzeugen können. Es gibt keine wechselseitigen Abhängigkeiten zwischen beiden Seiten. Der durchsubventionierte antikapitalistisch-antipatriarchale Kulturbühnenimpresario in Berlin lebt von den Steuern, die der Molkereiunternehmer im Allgäu abliefert.“

Unbedingt lesen! Wendt hat mit „Verachtung nach unten“ nicht nur eine der vollständigsten Beschreibungen des Kulturkampfes der Neuzeit und dessen Ursachen vorgelegt, er gibt dem Leser auch leicht verständliche Methoden an die Hand, um in den Alltagsscharmützeln nicht den Verstand zu verlieren. Wer neu ist in der Welt der woken Grabenkämpfe, sollte übrigens mit dem Kapitel sieben, „Der Bürger“ beginnen. Hier rekapituliert der Autor in kompakter Form, was genau im Kulturkampf mit den Wohlmeinenden eigentlich abgeräumt werden soll und was uns blüht, sollten die Bürger diesen Kampf verlieren.

„Der Trick der Wohlmeinenden, die Historie des Westens durchweg als Kriminalgeschichte zu erzählen, besteht darin, sie immer nur halb zu erzählen.“

Die ganze Erzählung findet man in „Verachtung nach unten“ von Alexander Wendt.

Alexander Wendt: Verachtung nach unten. Wie eine Moralelite die Bürgergesellschaft bedroht – und wie wir sie verteidigen können. Olzog, 372 Seiten, 26,00 €

 

Roger Letsch, Baujahr 1967, aufgewachsen in Sachsen-Anhalt, als dieses noch in der DDR lag und nicht so hieß. Lebt in der Nähe von und arbeitet in Hannover als Webdesigner, Fotograf und Texter. Sortiert seine Gedanken in der Öffentlichkeit auf seinem Blog unbesorgt.de, wo auch dieser Beitrag zuerst erschien.

 

Die in diesem Text enthaltenen Links zu Bezugsquellen für Bücher sind teilweise sogenannte Affiliate-Links. Das bedeutet: Sollten Sie über einen solchen Link ein Buch kaufen, erhält Achgut.com eine kleine Provision. Damit unterstützen Sie Achgut.com. Unsere Berichterstattung beeinflusst das nicht.

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Karl Wenz / 05.03.2024

Habe das Buch bestellt, weil es wenige Themen gibt, die wichtiger sind und weil ich Wendts analytisches Vermögen hoch schätze. Jedoch bin ich vorerst skeptisch und sympathisiere mit R. Niersbergers offensiver Einstellung, weil es sich doch fragt, ob es den “Bürger”, der das Ganze im Blick hat, überhaupt noch geben kann, weil es das Ganze womöglich nicht mehr gibt. Es ist doch auffällig, dass die Machthabenden dann, wenn wieder einmal eine - von ihnen selbst verursachte - kritische Lage auftritt, oder wenn sie so in die Defensive geraten geraten sind, dass sie, hokuspokus, eine solche erfinden müssen, um abzulenken von der fatalen Realität, dass sie dann Solidarität anmahnen, zum Zusammenhalt aufrufen usw. Dabei haben sie selbst mit ihrer segmentierenden Identitätspolitik die Grundlagen jeden Zusammenhalts mutwillig und ganz bewußt zerstört. Wendt beschreibt es ja: Die wohlmeinenden Sinnproduzenten sind die Entbehrlichen und die sog. Deplorables sind diejenigen, die unsere Welt am Laufen halten. Manche von denen, etwa die Bauern, beginnen dies zu verstehen. Anderen, den Klempnern, den Dachdeckern, den Elektrikern, den Krankenschwestern, sollte man zu dieser Erkenntnis verhelfen, ihnen klarmachen wie sie gegängelt und ausgebeutet werden. Sicherlich schon bald wird kaum noch etwas funktionieren in diesem auf den Kopf gestellten Land. Dann kommt entweder ein quasisozialistischer Totalstaat oder die Deplorables nehmen ihr Leben selbst in die Hand. Dann allerdings ist Orientierung gefragt und dann könnten hergebrachte (bürgerliche) Werte gefragt sein. Vorher allerdings, fürchte ich, muss es einen tiefen Bruch geben.

gerhard giesemann / 05.03.2024

Lenin war ein Bürgerssöhnchen. Kalle Marx dito. Hatten eben so “Ideen”. Drum hüte dich davor. Nur wer im Wohlstand lebt, lebt angenehm! Der arme B.B. Wenn sich die Kanallje nur nicht so hemmungslos vermehren täte! Die Proleten, im globalen Süden. Also ICH bin nicht scharf auf die. Das walte Hugo. Fernhalten, das ist alles. Faffen wir daff nicht, dann gibts eben den Darwinpreis, mit Klunker am Bande. Von mir aus.  Machen wir uns klar: Weder WEF-Schwab, noch die UNO, noch sonstwer trauen sich an die Erkenntnis heran: it’s the demography, stupid. Man betrachtet das eben als Schicksal, als Kismet, nichts zu machen. Nun ist am und beim Klima aber auch nichts zu machen - ein Dilemma, stupid. Was tun mit Lenin? Bei “wachsender Menschheit” hat jeder weniger, also muss man den Leuten einreden, dass sie “glücklich” sind, wenn sie gar nichts haben. Das Klima-CO2-Getue dient allein diesem Zweck. Die Botschaft: Du brauchst auch nicht so viel, flieg nicht, fahr nicht Auto, wohn beengter, friss nicht so viel, kiff lieber, kein Fleisch. Man wirft der Meute was zu, Erwärmung/CO2 etc., die stürzt sich drauf und verbeißt sich. Die Thermohochdynamiker, die Absoptions- und Emissionsexperten, all die mit ihrem Technozeugs nach Lambert-Beer. So sind sie beschäftigt, sehen nicht, was wirklich läuft. Der Verständige aber lehnt sich zurück, sagt zu den Blinden, den Arbeitswütigen: Schickt mir NUR solche: youtube:/watch?v=MyPt1GtntsA - damit kann ich leben, wenn es denn schon sein muss, mit Immigration und so. Sicher nicht: Die Söhne Allahs. Ich schreibe das seit langem an die Politik allerorten, Reaktion: Betretenes Schweigen. Das gibt mir jedenfalls den Rest. Zugleich ist fest zu stellen: Die technisch-zivilisatorische Leistung des weißen Mannes ist heiß begehrt und zugleich an allem schuld. Er soll sie heraus rücken für lau und selbst aber verschwinden. Damit sich die gebärwütigen Minderleister breit machen können. Bis der technische Verschleiß irreversibel und irreparabel geworden ist.

sybille eden / 05.03.2024

Der neue SCHELSKY !

Ben Clirseck / 05.03.2024

Die Verachteten sind leider oftmals die, die diese perfide Spiel auch noch mit Begeisterung mitmachen.

Gregor Waldersee / 05.03.2024

Ein schöner Satz steht gleich am Anfang: „Tief ist der Schacht, in dem linke Ideen liegen.“ AW gelingt es, diese zu heben und in grelles, helles Licht zu tauchen. Der Moder und Schimmel wird sichtbar und bröckelt leise rieselnd in die Tiefe zurück.

Thomas Szabó / 05.03.2024

À propos Hillary… die arrogante aufgeblasene Sch… äh… der wohlgesinnte linke Geistesadel ist inzwischen das Subjekt zahlreicher soziologischer Untersuchungen, die wohlgefällig in der Sch… äh… Blase stochern und sie immer öfter platzen lassen. Als ich noch auf Facebook war spielte ich gerne “Mohamed ärgere dich nicht” und Linke & linke Intellektuelle mit Argumenten foltern. Leider wurden meine sadistischen Spiele stets schnell durch Blockierungen & Sperren aufs unbefriedigende abgekürzt. Doch manches Mal konnte ich zuhause vorm Computer ganze Nachmittage krampfhaft durchlachen, ich schüttelte mich vor Lachkrämpfen, wenn sich mein stures Opfer in seiner intellektuellen Anmaßung nicht geschlagen geben wollte und sich in seiner seichten Argumentation verhedderte. Ich bin ein Arschloch und das ist gut so, denn es ist für einen guten Zweck!

Rainer Niersberger / 05.03.2024

Bei diesem Kampf gilt es vor allem zu beachten, worum es dem Feind, diesen Begriff zu verwenden wuerde bereits helfen, “eigentlich” geht und sich nicht zwecklos mit Symptomen zu beschäftigen. Es geht auch darum, nicht ueber jedes, vom Feind hingehaltene, Stöckchen zu springen und sich von der Hauptsorge der “Naehe” zu den ‘Falschen” zu verabschieden. Vielleicht hilft es sogar, das “Hauptargument” des Feindes, die Aktivierung des limbischen Systems gegen “rechts” dadurch zu bewältigen, indem man die Wowereit - Botschaft verwendet und “schwul” durch “rechts” ersetzt. Solange das nach wie vor in Sch’land wirkmaechtige, natuerlich sachlich falsche und voellig unpolitische Triggern des Unwohlseins beim Begriff “rechts” reflexartig funktioniert, wird jeder schüchterne Ansatz eines Widerstandes im Keim erstickt. Wenn der Feind aus Kritik und Widerstand “rechts ( extrem)” macht, ist es sinnlos, ihn widerlegen oder vom Gegenteil überzeugen zu wollen. Damit hat er bereits gewonnen. Sinnvoller und taktisch klüger waere es, diese feindliche “Einordnung” stehen zu lassen, zu uebernehmen und proaktiv zu vertreten. Dann streitet endlich, fuer eine Demokratie eher ueblich, rechts mit links, bei aller objektiven, inhaltlichen Fragwuerdigkeit der Verortung. Der vergebliche Versuch, den Feind davon zu überzeugen, man sei doch “mittig” harmlos, ist kontraproduktiv. Letztlich geht es um die quasitherapeutische Überwindung des Schuldkultes, der Neurosen. Ohne diese Überwindung, im Osten zumindest angedeutet, sehe ich keine Chance, die Transformation zu verhindern.

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Roger Letsch / 24.04.2024 / 12:00 / 58

Meuterer auf der Energiewende-Bounty

Es wird viel über den Rückbau der Gasnetze diskutiert. Bei den Kostenbetrachtungen wird aber meist vergessen: Wenn die eine Infrastruktur rückgebaut wird, muss eine andere her,…/ mehr

Roger Letsch / 01.04.2024 / 12:00 / 58

Der große Lastenfahrrad-Test

Der Versuch einer Jugendgruppe, die nachhaltige Kaffeeversorgung der Kreisstadt Eberswalde per Lastenfahrrad-Ferntransport sicherzustellen, führte zu aufschlussreichen Erkenntnissen. Wir leben in aufregenden Zeiten, denn dank unserer…/ mehr

Roger Letsch / 27.03.2024 / 06:00 / 81

Die „Young Leaders“ werden vom Himmel geholt

In den letzten Jahren brillierten im Westen junge, aktivistische Politiker mit woker Superkraft. Nun disqualifiziert sich einer nach dem anderen selbst. In vielen westlichen Staaten…/ mehr

Roger Letsch / 11.03.2024 / 06:00 / 89

Das Phänomen Trump und die deutsche Angst

Er ist wieder da! Und in Deutschland zittern die Medienschaffenden beim Gedanken an Donald Trumps Rückkehr an die Macht. Das Grinsen von Heusgen und Maas bei der…/ mehr

Roger Letsch / 07.03.2024 / 06:00 / 55

Wer die Demokratie wirklich rettet

Demokraten-Darsteller versuchen, die Demokratie mit undemokratischen Mitteln zu retten. Doch Gerichte und Institutionen wachen langsam auf – vom Supreme Court in USA bis zum Wissenschaftlichen Dienst des…/ mehr

Roger Letsch / 20.02.2024 / 14:00 / 33

Die Risiken und Nebenwirkungen des Trump-Urteils

In New York ist Donald Trump zu einer bemerkenswert hohen Strafzahlung verurteilt worden. In dem Eifer, Trump zu schaden, riskieren die Akteure eine verhängnisvolle Entwicklung.…/ mehr

Roger Letsch / 15.02.2024 / 06:10 / 99

Notbremse: Biden soll vor der Wahl weg

Ein innerer Kreis um den Präsidenten der USA versucht, ihn aus dem Amt zu bekommen, bevor es zu spät ist. Bidens kognitive Ausfälle werden beängstigend. Das…/ mehr

Roger Letsch / 10.02.2024 / 09:35 / 128

Das Putin-Interview

War das Interview, das Tucker Carlson mit Putin führte, jetzt wirklich so schlimm? Und hat es zu Erkenntnisgewinn geführt? Wenn, dann doch eher indirekt. Hat Putin irgendetwas…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com