Der Islamische Staat bekennt sich zu dem Anschlag auf eine Schule in Kabul, Barcelona gedenkt der 16 Toten des islamistischen Anschlags vor einem Jahr, in Offenburg stirbt ein Arzt bei einem Messerangriff in seiner Praxis und in Dresden überwältigt die Polizei einen Afghanen, der unter „Allahu Akbar“-Rufen sein Messer zückte. Neun südamerikanische Flugzeuge und ein deutsches wurden wegen verschiedener Bombendrohungen zur Landung gezwungen, ein deutscher Staatssekretär wirbt für Urlaub in der Türkei, während dort wieder ein deutscher Staatsbürger verhaftet wurde und die Grünen wollen dem Klimaschutz mit einer Grundgesetz-Änderung Verfassungsrang verleihen.
Bei dem Selbstmordattentat auf eine Schule in Kabul kamen am Mittwoch 32 Menschen ums Leben. Der Anschlag ist Teil einer größeren Welle der Gewalt in dem Land.
Die Extremisten-Miliz „Islamischer Staat“ (IS) hat den Anschlag auf eine Schule in Afghanistan für sich reklamiert. Die Islamisten erklärten am Donnerstag über ihr Internet-Sprachrohr Amaq, ein Selbstmordattentäter habe den Anschlag am Mittwoch in Kabul ausgeführt. Einen Beleg legten sie nicht vor. Die Regierung korrigierte die Zahl der Toten des Attentats auf 32 von 48.
Einige Leichen seien zwei Mal gezählt worden, teilte das Gesundheitsministerium mit. Auch die Zahl der Verletzten wurde auf 56 von 67 reduziert. Bei den meisten Opfern in der Mawoud-Akademie handelte es sich um Schüler, die sich auf die Aufnahmeprüfung für die Universität vorbereiteten. Die Schule liegt in einer überwiegend von Schiiten bewohnten Gegend. Die Taliban wiesen jede Verantwortung zurück.
In Offenburg hat ein Asylbewerber aus Somalia in einer Arztpraxis gezielt den Arzt angegriffen und erstochen. Der Arzt sei noch in den Praxisräumen verstorben, berichtet die Welt. Der Asylbewerber, der 2015 in die Bundesrepublik Deutschland eingereist sei, habe gegenüber den Ermittlern bislang keine Angaben gemacht. Der Mann solle nach ersten Erkenntnissen am gestrigen Morgen ohne Termin in die Praxis gekommen sein und sofort mit einem mitgebrachten Messer auf den Mediziner eingestochen haben. Eine hinzueilende Mitarbeiterin sei leicht verletzt und später von Rettungskräften behandelt worden. Der Arzt sei noch in den Praxisräumen verstorben.
Ein mit einem Messer bewaffneter Afghane ist in Dresden unter „Allahu Akbar“-Rufen in eine Fußgängerzone gestürmt, konnte aber auf der belebten Einkaufsstraße von der Polizei-Spezialeinheit „lebEL“ (lebensbedrohliche Einsatzlagen) rechtzeitig überwältigt werden, berichtet Bild. Der afghanische Asylbewerber Nasir A. (23) wurde entwaffnet, festgesetzt und festgenommen. Menschen wurden durch den schnellen Polizeieinsatz nicht verletzt. Trotz seines Kampfesrufs heiße es offiziell, dass das Motiv für die Tat noch unklar sei.
Die Deutschen lehnen eine Hilfe für die Türkei durch die internationale Gemeinschaft mehrheitlich ab, meldet dernewsticker. Das habe eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar Emnid für das Nachrichtenmagazin Focus (1.002 Befragte am 14. und 15. August 2018) ergeben. Demnach seien 59 Prozent der Bundesbürger gegen solche Hilfen, während 32 Prozent der Befragten sie begrüßen würden. Am höchsten sei die Ablehnung mit 80 Prozent unter den Anhängern der FDP, gefolgt von AfD- (74 Prozent) und Unionsanhängern (64 Prozent), SPD und Linke (je 59 Prozent) und Grüne (52 Prozent).
Die Beziehungen Deutschlands zur Türkei werden durch eine weitere Verhaftung eines deutschen Staatsbürgers belastet, meldet der Standard unter Berufung auf Recherchen des NDR. Demnach sei der 46-Jährige am Dienstag in Karakohan im kurdischen Teil der Türkei festgenommen worden. Ob der Mann Doppelstaatsbürger ist und somit in der Türkei nicht als Deutscher gilt, wurde nicht bekannt. Im deutschen Außenministerium habe es lediglich geheißen, der Fall sei bekannt. Der Mann habe in seinem Heimatdorf seine Mutter besucht. Es werde ihm vorgeworfen, sich kritisch über die türkische Regierung geäußert zu haben. Gegen ihn sei inzwischen Haftbefehl erlassen worden. Das Auswärtige Amt habe am Mittwoch von sieben deutschen Staatsbürgern gesprochen, die derzeit wegen politischer Strafvorwürfe in türkischer Haft säßen.
Weder die Finanz- und Wirtschaftskrise in der Türkei noch die Verhaftungen deutscher Staatsbürger sollten deutsche Reisende nach Ansicht der Bundesregierung von einem Urlaub in dem Land abhalten, meldet dernewsticker.
Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), habe der FAZ (Freitagausgabe) gesagt: „Es gibt für mich keinen Grund, nicht in die Türkei zu reisen und dort Urlaub zu machen“. Er selbst habe gerade dort erst seine Ferien verbracht. Tourismus baue persönliche Brücken zwischen Ländern.
„Das brauchen wir derzeit mehr denn je“, wird der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium weiter zitiert: „Stabilität und Partnerschaft liegen in deutschem Interesse, aber auch im Interesse der türkischen Bevölkerung.“ Noch vor fast genau einem Jahr hatte der damalige Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) von Reisen in das Land abgeraten. „Man kann das nicht mit gutem Gewissen machen zur Zeit“, hatte er damals der „Bild“ gesagt.
Nach Zahlen der türkischen Regierung seien dieses Jahr wieder mehr deutsche Gäste gekommen. Bis Juni seien es 452.000 oder 18 Prozent mehr als im Vorjahr gewesen. Alles in allem seien in den ersten sechs Monaten 1,56 Millionen Deutsche in die Türkei gereist, das war ein Anstieg zum Vorjahr um 25 Prozent.
In Südamerika haben am Donnerstag insgesamt neun Passagierflugzeuge nach Bombendrohungen außerplanmäßig landen müssen, meldet die Kleine Zeitung. Die Maschinen hätten sich im chilenischen, argentinischen und peruanischen Luftraum befunden, habe die chilenische Luftfahrtbehörde DGAC mitgeteilt. Bei den betreffenden Flugzeugen seien Passagiere, Gepäck und Kabinen überprüft worden. Bei anonymen Anrufen sei von Sprengsätzen an Bord der Flugzeuge die Rede gewesen, habe DGAC-Direktor Victor Villalobos Collao gesagt. Tatsächlich sei bei Überprüfungen aber nichts gefunden worden. Der Hintergrund der Vorfälle sei bisher unklar.
Wegen einer Bombendrohung ist eine Maschine der deutschen Fluggesellschaft Condor am Donnerstagabend außerplanmäßig auf der griechischen Insel Kreta gelandet, meldet die Kleine Zeitung. Der Flieger auf dem Weg vom ägyptischen Hurghada nach Düsseldorf sei sicher auf einem Militärflugplatz in Chania zwischengelandet.
Nach Polizeiangaben habe der Pilot um Landeerlaubnis gebeten, nachdem er Informationen erhielt, wonach sich Sprengstoff an Bord befinde. Die 273 Passagiere hätten den Flieger ohne Zwischenfall verlassen können. Sie sollen den Flug heute fortsetzen können.
Die Maschine sei nach der Landung von speziellen Hunden überprüft worden. Zunächst hätten sie aber nichts Verdächtiges gefunden. Die Kontrollen sollten bis in die frühen Morgenstunden andauern. Sie hatten erst am späten Abend begonnen, wie es aus Kreisen der zivilen Luftfahrt in Chania hieß. Zu den Hintergründen habe es keine Informationen gegeben. Das Flugzeug war um 17.34 Uhr in Ägypten gestartet.
Ein Jahr nach der blutigen Todesfahrt auf der Flaniermeile Las Ramblas gedenkt Barcelona heute der Opfer des Anschlags, meldet orf.at. Zunächst sollen am Vormittag Blumen auf dem Mosaik niedergelegt werden, mit dem der Künstler Joan Miro vor rund 40 Jahren die berühmte Promenade verziert hatte. Anschließend finde auf der Placa de Catalunya eine Gedenkzeremonie mit politischer Prominenz statt. Zu der Feier würden unter anderen König Felipe VI., Ministerpräsident Pedro Sanchez und der katalanische Regionalpräsident Quim Torra erwartet. Am Nachmittag des 17. August 2017 hatte ein islamistischer Attentäter mitten im Zentrum der Metropole einen Lieferwagen in eine Menschenmenge gesteuert und so ein Blutbad angerichtet. Insgesamt kamen 16 Menschen ums Leben, mehr als 120 weitere wurden verletzt. Der Islamische Staat hatte sich zu dem Anschlag bekannt.
Die Grünen wollen Klimaschutz in die deutsche Verfassung aufnehmen. „Wir wollen den Klimaschutz im Grundgesetz verankern“, habe Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter in der „taz“ (Freitagsausgabe) angekündigt, meldet dernewsticker. Der Kampf gegen den Klimawandel sei eine große, wenn nicht die größte Aufgabe der Menschheit. „Ein solches Jahrhundertthema muss das staatliche Handeln prägen. Es gehört in die Verfassung.“
Man könnte dies als abgehobene Forderung eines Grünen abtun, doch weil die Klimarettung -zumindest offiziell – außer in der AfD auch überparteilich weitgehend als Teil der notwendigen deutschen Weltrettung akzeptiert wird, ist eine solche Grundgesetz-Änderung nicht völlig unrealistisch.
Auch Hofreiter habe auf die Verhandlungsmacht der Grünen im Bundesrat verwiesen. „Die Bundesregierung ist bei einigen ihrer Vorhaben auf die Hilfe der Grünen angewiesen.“ Sie wolle in der Bildungspolitik das Kooperationsverbot aufweichen und brauche die Zustimmung der Länderkammer.
„Die Idee, Klimaschutz im Grundgesetz zu verankern, wird ein wichtiger Teil des grünen Verhandlungsszenarios.“ Die Grünen sitzen in neun Landesregierungen und können deshalb Gesetze im Bundesrat stoppen.
Die Stiftung des ungarischstämmigen US-Milliardärs George Soros schließt ihr Büro in Budapest endgültig am 31. August und zieht nach Berlin um, meldet der Standard. Das Berliner Büro werde sich um Ungarn kümmern, habe der Sprecher der Open Society Foundation (OSF), Daniel Makonnen, am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP in Budapest gesagt.
Die Entscheidung folge einer seit Monaten anhaltenden Kampagne der ungarischen Regierung unter Ministerpräsident Viktor Orban gegen Soros. Im Juni habe das Parlament in Budapest ein „Stop-Soros“-Gesetz verabschiedet, das die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen stärker reglementiere und Helfer illegaler Einwanderer mit Gefängnisstrafen bedrohe.
Nach der Zerstörung einer Wasserleitung will die Polizei im ostafrikanischen Tansania zu einem drastischen Schritt greifen und ein ganzes Dorf hinter Gitter bringen, berichtet die FAZ. Wie die Polizei am Donnerstag mitgeteilt habe, werde den rund 1600 Einwohnern des Dorfes Ngolo zur Last gelegt, mutwillig Wasserrohre zerstört zu haben, die in einen anderen Ort der Region Mbeya führten. Der örtliche Gouverneur Albert Chalamila hatte daher am Mittwoch angeordnet, alle Bewohner des Dorfes festzunehmen.
Die Polizei hätte daraufhin am Donnerstag ein Großaufgebot entsandt, um den Befehl auszuführen. Er habe „genügend Fahrzeuge mit genügend Treibstoff und Beamten“ losgeschickt, um alle Dorfbewohner festzusetzen, wird der regionale Polizeichef Ulrich Matei zitiert. Schließlich hätten die Menschen in Ngolo „wirtschaftliche Sabotage“ begangen und von der Regierung finanzierte Wasserleitungen einfach zerstört. Ngolo liegt in einem Gebiet, das unter Wasserknappheit leidet.