Hans Joachim Schellnhuber, Leiter des Potsdam-Instituts für Klimafolgen-Forschung und einflussreicher Klimaberater von Angela Merkel, ist jetzt ohne Kleider auf Youtube zu bewundern: Dort kann man anschauen, mit welcher Selbstgewissheit und dem Anschein höchster Kompetenz der Mann im Fernsehen erzählt, dass die Himalaya-Gletscher in den nächsten 35 Jahren abgeschmolzen sein werden. Sein Wissen basiert auf einem Gerücht, auf dem der IPCC-Bericht in dieser Sache beruht (und an dem Schellnhuber mitgestrickt hat). An anderer Stelle berief er sich auf Klimamodelle, die diesen Schluss angeblich nahelegen, aber offenbar nur in der Potsdamer-Parallelwelt existieren. Merke: mann kann den Menschen den größten Unsinn erzählen, wenn man es nur mit dem Gestus der höheren Weihen eines leibhaftigen Professors tut. Funktioniert offenbar auch bei Angela Merkel. Dabei ist die doch Physikerin und angeblich von Natur aus misstrauisch. Inzwischen spricht Herrn Schellnhuber von “einem peinlichen Fehler”. Damit meint er aber nicht sein eigenes Geschwätz, sondern das der Kollegen im “Weltklimarat” (IPCC). Das zeige, “dass das IPCC-Verfahren weiter verbessert werden muss.” Es bestehe Reformbedarf: “Man sollte über die Struktur des Rates und den Zuschnitt der Arbeitsgruppen nachdenken.” Vielleicht sollte man auch mal über die rund neun Millionen Euro Förderung nachdenken, die das Potsdam-Institut (ein eingetragener Verein) von Bund, Land und weiteren Institutionen für derartige Expertisen erhält. Vielleicht sollte Bundesbildungs- und Forschungsministerin Anette Shavan auch einmal darüber nachdenken, ob Deutschland wirklich noch eine weitere politische Kaderschmide unter Federführung von Hans Joachim Schellnhuber braucht. Die Pläne für ein neues und maximal teures “Institut für Klima- und Nachhaltigkeitsforschung” sind bereits weit fortgeschritten. Schon der Name verheißt nichts Gutes, denn unter dem Begriff Nachhaltigkeit lässt sich noch besser schwallen und Agitprop unters Volk bringen. Schellnhuber hat jedenfalls schon mal damit angefangen: „Es gilt, die klügsten Köpfe und begabte junge Forscherinnen und Forscher dafür zu gewinnen, die Wissensbasis für das Wohlergehen kommender Generation zu schaffen“. Das “Exzellenzinstitut” solle zielgerichtet die Fragen angehen, die für eine “Große Transformation” beantwortet werden müssten. Es gehe um die “Umgestaltung der Gesellschaft zur Nachhaltigkeit”. Wer lässt aus diesem Ballon bloß die heiße Luft heraus?