Vera Lengsfeld / 12.02.2015 / 22:05 / 3 / Seite ausdrucken

Der alltägliche Horror in Nordkorea

Nordkorea ist ein unvorstellbares Land. Es gibt nur einen Fernsehsender und kein Internet. Wir sind nicht frei zu singen, sagen, tragen und denken, was wir wollen. Nordkorea ist das einzige Land in der Welt, in dem Menschen hingerichtet werden, wenn sie unerlaubte Ferngespräche am Telefon führen. Nordkoreaner werden terrorisiert.

Als ich in Nordkorea aufwuchs, sah ich niemals etwas über Liebesgeschichten zwischen Männern und Frauen, keine Bücher, keine Lieder, keine Presse, keine Filme über Liebesgeschichten. Es gibt dort kein Romeo und Julia. Jede Geschichte ist nur Propaganda der Diktatorenfamilie Kim.

Ich wurde im Jahr 1993 geboren und schon bei meiner Geburt verschleppt, um nie die Worte Freiheit und Menschenrechte kennenzulernen. Nordkoreaner streben verzweifelt nach Freiheit und sie sterben dafür, auch in diesem Augenblick.

Als ich neun Jahre alt war, sah ich die öffentliche Hinrichtung der Mutter von Freunden. Ihr Verbrechen war: Sie hatte einen Hollywoodfilm geschaut. Die Äußerung von Zweifel an die Größe des Regimes kann drei ganze Generationen einer Familie ins Gefängnis bringen oder den Tod bedeuten.

Ich war in Korea, habe mit nordkoreanischen Flüchtlingen gesprochen und kann bezeugen, dass jedes Wort des Berichts von Yeonmi Park stimmt.Deshalb folge ich der Bitte von Gerd Buurmann gern, diesen Text möglichst weit zu verbreiten.

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Leserpost

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Thomas Schlosser / 13.02.2015

Es ist eine Obszönität der Weltpolitik, dass dieser Horror-Staat, der aussieht, als sei er der Fantasie eines durchgeknallten Hollywood-Regisseurs entsprungen, unbehelligt existieren darf. Ein Armutszeugnis für die sogenannte ‘Weltgemeinschaft’, dass sie es zulässt, dass eine kleine Clique von Kommunisten Millionen Menschen drangsalieren können. Mir ist zwar auch klar, dass Peking seine schützenden Hände über dieses Regime hält, erzähle mir aber keiner, dass mit den Chinesen nicht zu reden wäre. Man muss ihnen eben ein Angebot machen, das sie nicht ablehnen können und der Spuk in Pjöngjang wäre vorbei. Wie gesagt: Eine Schande, die nahezu beispiellos ist…..

Philipp Richardt / 13.02.2015

Ein Freund von mir arbeitete an einer spanischen Reportage über Nordkorea mit. Sie wurde am Dienstag in spanischen Fernsehen ausgestrahlt. Der Auftritt des Mädchens war auch Teil dieser Sendung. Für jeden Castellano parlante interessant: ATRES PLAYER / En tierra hostil / T1 /C9/ Corea del Norte

Julia Streich / 12.02.2015

Es ist wirklich unvorstellbar, was in Nordkorea geschieht! Ich kann es nicht fassen, dass die Weltöffentlichkeit das seit ewigen Zeiten fast kommentarlos hin nimmt. Daher danke ich Ihnen Frau Lengsfeld, für diese Verbreitung! Zur Lektüre kann ich persönlich das jeweilige Buch von Shin Dong-hyuk (a) und Lee Soon-ok (b) jedem emfpehlen, der sich ernsthaft für die Lage in Nordkorea interessiert (und so wie ich anfangs - ehrlich gesagt - nicht wirklich viel darüber wusste!) Jedem Skeptiker zum Trotz, selbst wenn 90 % der geschilderten Ergeignisse unrichtig wären (wovon ich persönlich nicht ausgehe), wären die verbleibenden 10 % immer noch genug um mich in Schockstarre zu versetzen! P.P.S.: Ich lese auf der Achse schon seit einiger Zeit (ursprünglich hierher getrieben hat mich der großartige Herr Broder), aber da ich heute meinen ersten Kommentar überhaupt hier schreibe, möchte ich die Gelegenheit nutzen, Ihnen, Frau Lengsfeld, (nicht nur für diesen “nur” verbreiteten Beitrag, sondern auch viele andere die mir besonders gefielen) meine Hochachtung auszusprechen!

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