Manfred Haferburg / 08.03.2018 / 17:25 / Foto: Paul Goyette / 43 / Seite ausdrucken

Demnächst in diesem Theater: Heiko allein im weißen Haus

Der Sigmar hat fertig. Er weint sich bei Facebook aus und hofft, dass die Leser das „Pack“ schon vergessen haben und ihn gehörig bemitleiden. Wo er doch so viel für sie getan hat. Die gute Nachricht ist: Heiko Maas wird nicht wieder Justizminister.

Und wer wird jetzt Außenminister? Erst dachte ich, es ist ein Scherz. Aber immer, wenn man denkt, dass es nun nicht noch schlimmer kommen kann, legt die alte Tante SPD noch eine Schippe drauf. Die Benennung des allseits beliebten Heiko Maas als künftigen Außenminister ist die Rache der SPD am Wähler für die letzte Wahlklatsche.

Ein etwas peinlicher Mann, der ein epochemachendes Buch geschrieben hat: „Aufstehen statt wegducken“, das 1,3 von 5 Sternen der Kundenbewertung bekam und auf der Bestsellerliste den Rang 254.253 einnimmt, wird deutscher Außenminister? Ein Minister, den man noch vor 2 Jahren für 3.000 Euro mieten konnte? Ein Minister, der seinen Pressesprecher als Jubelperser bei der Anne-Will Talkshow einsetzen muss?

Ich freu mich schon auf die Bilder, wenn der großgewachsene US-Präsident mit dem weniger großgewachsenen Heiko beim Staatsbesuch die Ehrenparade abschreitet. Und – der Trump hat ein Gedächtnis. Seine Mitarbeiter werden recherchieren, was der deutsche Außenminister im letzten Jahr so über den US-Präsidenten losgelassen hat – als er noch nicht wusste, dass die seifenblasendünne Führungspersonaldecke der SPD ihn mal in so ein Amt spülen würde.

Vorfreude auf den ersten Besuch bei Trump

Hier ein paar Auszüge aus dem Maas’schen Trump-Repertoire: Trump ist „unerträglich“, Trump hat „Doppelmoral“ und ist „aggressiv mit fehlendem politischen Kompass“, Trumps „lavieren ist fatal“, Trump „verrät das freiheitliche Erbe“, Trump „senkt das Niveau derartig, dass darunter die Außenpolitik leidet“, unter Trump „haben die USA ihre Rolle als Führungsnation verloren“, Trump „ermutigt Neonazis“, oder „AfD ist wie Putin, Erdogan und Trump“. Er machte sich auch über Trumps Israel-Besuch von Herzen lustig.

In seinem Meisterstück gegenüber Trump aber twitterte der liebe Heiko eine Warnung an Trump: „Selbst in 140 Zeichen kann man fast alles kaputtmachen. Um es wieder aufzubauen, reicht #Twitter selten. Be careful, Mr.President #Inauguration » (Rechtschreibung original)

Jetzt braucht die SPD nur noch den Herrn Stegner zum Parteivorsitzenden und Frau Chebli zur Generalsekretärin zu machen, um bei den Wählern so richtig zu punkten. Und hoffentlich findet Herr Maas in seinem neuen Amt genug Zeit, um einen Nachfolger für seinen Weltbestseller „Aufstehen statt wegducken“ zu schreiben. 

PS. Und hier sehen Sie unseren neuen Außenminister in seiner besten Rolle, als Literaturkitiker.

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Leserpost

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Dietmar Schmidt / 08.03.2018

Ja, Herr Haferburg, es ist unfassbar. Ich meine man muss Trump nicht mögen, aber als Politiker muss man sich auf jeden Fall professionell aufstellen und vor allem wenn es um die westliche Führungsnation geht. Ganz egal wer Präsident ist. Da könne wir gespannt sein wie das ausgeht und nur hoffen, dass es nicht in eine diplomatische Katastrophe einmündet. Schon die Ernennung ist schädlich für Deutschland und damit für uns. Was soll das Frau Merkel?

Bechlenberg Archi W. / 08.03.2018

Es würde mich wundern, wenn Trump, dem diplomatisches Getue ja gerne am Allerwertesten vorbei geht, den Heiko überhaupt in seine Nähe ließe. Den wird er tunlichst von einem aus der 4. oder 5. Reihe abbürsten lassen. Vielleicht dem, der seinem Außenminister morgens die Krawatten raus legt.

Ronny Habermann-Curie / 08.03.2018

Und aus dem Dunkel sprach eine Stimme zu mir: “Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen”. Und ich lächelte und war froh, und es kam schlimmer….

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