Gunter Weißgerber / 27.06.2017 / 17:00 / Foto: Bildarchiv Pieterman / 19 / Seite ausdrucken

Beim Anschlag auf die Demokratie waren alle dabei

Von Gunter Weißgerber. Martin Schulz irrt. Der "Anschlag" auf unsere Demokratie erfolgte bereits im September 2015 als Frau Merkel ohne Rücksprache mit dem Bundestag einer Völkerwanderung in die EU die Tore öffnete und den Deutschen sagte, die Grenzen der EU und Deutschlands seien nicht kontrollierbar. Den "Anschlag" ließen sämtlliche Bundestagparteien ohne Generaldebatte im Bundestag geschehen. Deshalb ist es den maßgeblichen Kontrahenten im laufenden Wahlkampf auch nicht möglich, sich unerbittlich die Fehler vorzuhalten.

Kein Adenauer, kein Brandt, kein Schmidt, kein Kohl, kein Schröder hätte sich die Merkelsche Anmaßung von 2015 gewagt. Und heute tut die CDU so als ob sie was aus 2015 gelernt hätte und die SPD tut so als ob sie nichts aus 2015 zu lernen hätte. Dieses plumpe Verhalten ist ein "Anschlag" auf den Pakt zwischen Staat und Staatsvolk: Der Staat garantiert Schutz und das Staatsvolk garantiert im Gegenzug Loyalität.

Im Moment sieht es so aus als ob die, die so tun als hätten sie was gelernt, die Nase am 24.9.2017 vorn haben werden. Sicher ist das jedoch nicht. Es ist auch nicht sicher, wie sich das Beben von 2015 langfristig auf das Wahlvolk auswirken wird.

Foto: Bildarchiv Pieterman

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Leserpost

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Christine Gossner / 27.06.2017

Das Wahlvolk scheint überwiegend DUMM zu sein, sonst würde es nicht alles mit sich machen lassen und dafür noch Beifall klatschen und diejenigen unter den Mitbürgern beschimpfen, die es wagen, kritische Anmerkungen zu machen.  gossner

Volker Hiller / 27.06.2017

Merkel hat gut Lachen, denn das Staatsvolk garantiert ihr auch bei der kommenden Wahl wieder Loyalität. Das ist das eigentlich Bizarre an dem ganzen Schauspiel.

Felix Haller - Bakwahn / 27.06.2017

Was auf Dauer in einer Demokratie passiert, verantworten letztlich die Wähler. Der deutsche Wähler ist offensichtlich einverstanden mit den vielen Rechtsbrüchen sowohl bei der Griechenland- und Eurorettung als auch bei der stattgehabten Völkerwanderung. Die Wähler akzeptieren eine weitere Zuwanderung von fast 250.000 Mohammedanern jährlich (die so genannte Obergrenze); jedenfalls revoltiert er nicht dagegen, auch nicht in der Wahlkabine. Daraus folgt, daß der Souverän auch einverstanden ist mit dem grundsätzlichen Umbau hin zu einer multiethnischen, multikulturellen Gesellschaft mit all ihren absehbar negativen Konsequenzen. Eine alternde, schwache Gesellschaft wird sich gefügig in Demut ergeben. Seit etwa 12 Jahren hat sich eine besinnungslose Gesinnungsethik durchgesetzt, die, wie Sieferle feststellt, „letztlich Ausdruck einer tieferliegenden fundamentalen Infantilisierung der Bevölkerung“ ist.

Aljosha Klein / 27.06.2017

Sehr geehrter Herr Weißgerber, die Illusion das der Staat zum Wohle seines Volkes handelt und oder sich der gewaltigen Verpflichtung bewusst wäre, ist seit Sep. ‘15 zur Gänze verflogen. Übrig geblieben ist nur die verzerrte Fratze einer Lobbyisten Regierung die, wenn überhaupt, nur noch im eigenen Interesse handelt. Es scheint auch nicht mehr nötig zu sein wenigstens mit Charme und Esprit zu Lügen um seine Fehler zu kaschieren - oder aber zumindest ist sich der parlamentarische Elfenbeinturm-Bewohner mittlerweile zu fein dafür dem “Pack” Rechenschaft in irgendeiner Form abzulegen.  Man sehe die aktuellen “Instrumente” der Regierung Merkel, die eher wie ein Machwerk der Volksrepublik China anmuten und meiner unbedeutenden Meinung nach lediglich den gelebten Unwillen darstellen sich mit Volk und Realität auseinander zu setzen. Dem Volke wird keine Meinung mehr zugebilligt, es muss einmal mehr *erzogen* werden - zu was oder welchem Ziele möchte ich gerne erfahren, oder vielleicht möchte ich es doch nicht wissen, es wären sehr unfeine Worte nötig, diese Antwort zu geben. An diese Stelle möchte ich, bei allem Respekt, widersprechen. Das “beben” wird wohl ausbleiben, die nächsten Wahlen werden eine unwürdige Wiederholung des US-Spektakels werden und *Mutti* wird es nochmal machen, trotz einer epischen Fehlerliste, da es technisch gesehen keine mehr Opposition gibt. Um zum Ende zu kommen, möchte ich versuchen die Frage zu beantworten wie die langfristigen Folgen aussehen.  Zum einen werden wir bald sehr real feststellen wie die Umsetzung eines “täglich neu zu verhandelnden Zusammenlebens” aussieht, bei gleichbleibender Kompetenz des Staates der seine Bürger für seine geheuchelte Humanität bestraft wenn sich das leiseste “Aber” erhebt. Zum anderen könnte im schlimmsten Fall eine Zeit anbrechen die man aus der Prosa kennt ” Da alle schönen und nicht so schönen Worte gesprochen sind und Taten folgen” ob nun rechtlich gedeckt oder nicht, spielt dann wohl keine Rolle mehr. Mfg A.Klein

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