“Die Financial Times Deutschland ist tot, die Frankfurter Rundschau ist pleite, der Berliner Verlag streicht Stellen, der Spiegel baut ab. In Medien und Blogs bricht die notorische Debatte wieder los. Die Zeit veröffentlicht ein Dossier mit den deprimierenden Äußerungen deutscher Medienhierarchen zu ihrer Krise. Sie klopfen sich selbst auf die Schulter. Der Journalismus hat Zukunft, versichern sie sich gegenseitig. Zwar sinken Auflagen und Einnahmen seit Jahren, und die Leserschaft altert. Aber die Hierarchen rufen sich zu: Wir hätten unseren Journalismus nur zahlbar machen müssen, dann würde es wieder laufen. Als sei ihr Journalismus nicht stets zahlbar geblieben! FAZ, SZ und die meisten anderen Medien stellen nur geringe Auszüge ihrer Printprodukte kostenlos ins Netz. Falls die Hierarchen glauben sollten, was sie sagen, ist die Diagnose nur noch betrüblicher. Sie lügen sich was in die Tasche. Bisher haben sie noch kein Geschäftsmodell für die digitale Ära gefunden.
Gleichzeitig ertönt von anderer Seite dröhnendes Schweigen. Wahrend sich die Fürsten aus dem Print und die paar versprengten deutschen Blogger wie üblich kabbeln, duckt sich ein Dritter in die Landschaft. So ganz gelingt es ihm nicht: Wie will man die Alpen verstecken? Aber als so etwas wie die Alpen stellt sich dieser Apparat dann auch wieder hin: Er ist einfach immer schon da, naturwüchsig, nicht in Frage zu stellen…” Hier lesen