Achgut-Leser H.M. schreibt: Helmut Schmidt hat seine Rede zum Festakt der ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft auch in seinem Hausblatt (Die Zeit) veröffentlicht. Wenn man aber die hier interessierenden Passage nachliest, nämlich wo er auf die englischen Quellen des IPCC zu sprechen kommt, dann fehlt plötzlich jeder Hinweis auf Wissenschaftsbetrug. Auch seine klare Einsicht, dass die Klimapolitik der Staaten keine wissenschaftliche, sondern nur eine politische Grundlage hat, ist ohne Einfügung von Auslassungszeichen einfach verschwunden:
ZEIT: Der Klimawandel und die möglichen Konsequenzen: Zusätzlich zu all den vorgenannten, von Menschen verursachten Problemen werden wir beunruhigt von dem Phänomen der globalen Erwärmung und den ihr unterstellten Konsequenzen. Wir wissen, dass es natürlicherweise immer Eiszeiten und Warmzeiten gegeben hat; wir wissen jedoch nicht, wie groß gegenwärtig und künftig der von Menschen verursachte Beitrag zur globalen Erwärmung ist. Die von vielen Regierungen international betriebene sogenannte Klimapolitik steckt noch in ihren Anfängen. Die von einer internationalen Wissenschaftlergruppe (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) bisher gelieferten Unterlagen stoßen auf Skepsis. Es scheint mir an der Zeit, dass eine unserer wissenschaftlichen Spitzenorganisationen die Arbeit des IPCC kritisch und realistisch unter die Lupe nimmt und sodann die sich ergebenden Schlussfolgerungen der öffentlichen Meinung unseres Landes in verständlicher Weise erklärt.
Zum Vergleich, Helmut Schmidt im Original:
Globale Erwärmung: Zusätzlich zu all den vorgenannten, von Menschen verursachten Problemen, werden wir gleichzeitig beunruhigt von dem Phänomen der globalen Erwärmung und der ihr unterstellten Konsequenzen. Wir wissen, daß es natürlicherweise immer Eiszeiten und Warmzeiten gegeben hat; wir wissen jedoch nicht, wie groß gegenwärtig und künftig der von Menschen verursachte Beitrag zur heutigen globalen Erwärmung ist. Die von vielen Regierungen international betriebene sogenannte Klimapolitik steckt noch in ihren Anfängen. Die von einer internationalen Wissenschaftlergruppe (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) bisher gelieferten Unterlagen stoßen auf Skepsis, zumal einige der beteiligten Forscher sich als Betrüger erwiesen haben. Jedenfalls sind die von einigen Regierungen öffentlich genannten Zielsetzungen bisher weniger wissenschaftlich als vielmehr lediglich politisch begründet. Es scheint mir an der Zeit, daß eine unserer wissenschaftlichen Spitzenorganisationen die Arbeit des IPCC kritisch und realistisch unter die Lupe nimmt und sodann die sich ergebenden Schlußfolgerungen der öffentlichen Meinung unseres Landes in verständlicher Weise erklärt.
Anmerkung: Ich nehme an, die Kürzungen des Vortragstextes wurden von einem ZEIT-Redakteur, und nicht von Helmut Schmidt selbst, vorgenommen. Warum sollte Schmidt vor etwas zurückschrecken, das er in aller Öffentlichkeit und mit allem Nachdruck gerade eben betont hatte? Schliesslich heisst es am Ende des ZEIT-Artikels: Dieser Text dokumentiert Auszüge aus der Festansprache von Helmut Schmidt zu Ehren der Gründung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft 1911