Unser Außenluschi war zu sehen mit dem Satz: „Wir sind nicht neutral.“ Es ging um Gaddafi. Interessant, aber fehlt da nicht etwas? Entweder wurde die Aussage verkürzt ausgestrahlt, oder Westerwelle ist ein noch größeres als gedacht.
Es ist wohl nicht perfide zu unterstellen, dass die Leute des diplomatischen Sprachgebrauchs wissen, was sie sagen und was sie nicht sagen und welche Signale sie geben und wie es verstanden wird. „Wir sind nicht neutral“ beantwortet nur die Frage, ob wir neutral seien, eine Frage, die die Welt umtreibt. Noch interessanter wäre allerdings zu erfahren: auf welcher Seite stehen wir denn? Wer vermuschelt und bremst, betreibt die Sache des Gegners, bitte bei Brecht nachschlagen. Bisher hat Westerwelle das Geschäft Gaddafis betrieben, es verbieten sich Spekulationen darum, ob die Gründe im Privaten oder Geschäftlichen liegen. Ist auch egal. „Wir sind nicht neutral“ ist ein Gruß an Gaddafi.