Es wurde wieder einiges gesagt. Der türkische Präsident Gül rügte die deutsche Einwanderungspolitik, sie stehe nicht im Einklang mit dem Gedanken einer fortschrittlichen Demokratie und verstoße gegen die Menschenrechte. Das überraschte viele, die fragten: Was, es gibt eine deutsche Einwanderungspolitik? Ja, genau die, die wir sehen. Und was eine fortschrittliche Demokratie ist, wer sollte das besser beurteilen können als Präsident Gül. Die Demokratie ist auch schon so fortgeschritten, man kommt gar nicht nach.
Präsident Wulff fand, das reicht an Kritisieren, und lobte, die Einwanderer aus der Türkei haben Deutschland vielfältiger gemacht. Vielfältiger ist das neue Besser.
Er befand weiter, die Türkei sei “ein Beispiel dafür, dass Islam und Demokratie, Islam und Rechtsstaat, Islam und Pluralismus kein Widerspruch sein müssen”, dies sei von “überragender Bedeutung für den Frieden in der Welt”. Da hat er aber weit suchen müssen für das Beispiel. Kreuzberg oder Neukölln bieten sich dafür offensichtlich nicht an.
Präsident Gül ist nach Berlin gekommen, um morgen Wowereit nach gewonnener Wahl zu vereidigen.