Zunächst musste ich überhaupt erst einmal schauen, Herr Bohnhorst, was “Stippeföttche” bedeutet. Dank Google und Youtube bin ich jetzt schlauer. Es ist ferner keine Frage, dass die Versuchung für Männer den Islam betreffend exakt aus dieser Richtung kommt: Nämlich die Sache mit den mehreren Frauen, die man sich als Mann dort nehmen kann. Es gibt nicht wenige Männer, kommt man in Gesprächen auf dieses Thema, die sich mit diesem Teilaspekt des Islams durchaus anfreunden können; so zumindest mein sicherlich subjektiver Eindruck. Nun, die Schattenseiten überwiegen dann aber wohl doch bei weitem, wenn es um den Islam in Gänze geht. Und ob ein “Cherry Picking” im Islam möglich ist, steht wohl eher dahin. Wenn denn der Aspekt mit der Vielweiberei im Islam für sich genommen überhaupt ein positiver Aspekt ist. Denn mit der islamischen Vielweiberei ist es doch im Grunde genommen wie mit dem Euro. Deutschland profitiert auf den ersten Blick ungeheuer von dessen Einführung - folgt man zumindest der Politik hierzulande. Schaut man allerdings etwas genauer hin, dann erscheinen vor allem die langfristigen Perspektiven gar nicht mehr so hell und klar. Ganz zu schweigen von jenen Folgen, die die Euro-Einführung schon heute für jene Länder hat, deren Volkswirtschaften dem Euro nicht gewachsen sind. Und deren Zustand sich tagtäglich verschlechtert. Es sich doch die Frage stellt wie positiv der Euro zu sehen ist, wenn ich zwar (vermeintlich) profitiere; aber die Mehrzahl der anderen eher nicht - und was dies vor allem auch langfristig für mich ganz persönlich bedeutet. Übertragen auf die Vielweiberei heißt dies wohl: Ist es wirklich erstrebenswert meine vermeintlichen Vorteile auf Kosten anderer auszuleben? Es mich ferner unendlich Kraft und Nerven kostet diesen Zustand tagtäglich aufrechtzuerhalten? Wäre es da nicht einfacher ich spare mir das Ganze und gebe auch dem anderen Raum und Freiheit? Zum Vorteil des anderen, der letzten Endes aber auch mein Vorteil ist? Denn im Grunde genommen geht es im Islam (aber nicht nur dort) am Ende aller Tage doch um eines: Die Männer haben Angst vor Konkurrenz. Sie haben Angst davor, Frauen messen möglicherweise anderen Männern einen höheren Wert zu als einem selbst. Wenn ich mich diesen Ängsten hingegen stelle, und ich dabei lerne mein persönlichen Wert zu kennen und zu schätzen, dann, ja dann, bin ich am Ende frei.
Je suis charlie! Auf Kölsch. Auf Westdeutsch. Da kann man sich wieder in die wohlige Manufactumdecke auf dem IKEA-Sofa einmummeln und mit Abscheu und Entsetzen auf die “Kämpfer gegen die Islamisierung des Abendlandes” im tiefen Ossiland herabblicken. Man kann “Courage” zeigen und “Gesicht”, wenn man gemeinsam mit dem Juste Milieu aus Intellektuellen, Politikern, freigestellten Studenten und Beamten und (fast allen) Journalisten sich mutig den Opas in Dresden entgegenstellt und sie am Demonstrieren hindert. Beifallklatschend der Antifa-SA, die nicht “Gesicht zeigt”, aber die Rute. Und sich über die angebliche Lügenpresse, so tituliert von den etwas retardierten Sachsen, aufregen. Die übrigens vollstes Verständnis für die Oberjecken aus Köln zeigt. Wo kämen wir denn da hin. Je suis charlie etwa ernst nehmen… Und Courage zeigen… Und Gesicht…
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