Begleitet von den für ihn üblichen Aufgeregtheiten ist ein neuer polemischer Essay des Berliner Publizisten Henryk M. Broder unter dem Titel “Vergesst Auschwitz – Der deutsche Erinnerungswahn und die Endlösung der Israel-Frage” erschienen. Ein provokanter Titel, der zum Nachfragen provoziert. Und das hat Michael Köhler getan. Der zumutungsreiche Titel des gern polemischen Broder nimmt seinen Ausgang beim Unbehagen über eine ritualisierte Gedenkindustrie in Deutschland. Wie soll man künftig erinnern, wenn die Generation, die das Geschehen erlebt hat, nicht mehr da ist? Deutsche und israelische Jugendliche etwa werden durch das ehemalige KZ Auschwitz geschleust, um das “Nie Wieder” einzuüben, von dem sie aber längst überzeugt sind. Auschwitz sei das Kainsmal der Deutschen. Sie kultivierten einen verlogenen “Sündenstolz”. Das schematische Erinnern aber führe zu nichts, so der Autor im Radiofestival Gespräch. “Auschwitz” sei längst der Name für einen touristischen Museums-Ort geworden. http://programm.ard.de/Radio/Detailseite?event_id=284208140948774