News-Redaktion / 22.03.2024 / 12:30 / 0 / Seite ausdrucken

“Spionage-App” wird DFB Sponsor

Die umstrittene chinesische Kurzvideo-Plattform TikTok wird nun offizieller „Entertainment-Sponsor“ des Deutschen Fussball Bundes (DFB). Wie passt das mit Warnungen aus der Politik vor einer möglichen Spionagetätigkeit für China zusammen?

Während kürzlich das US-Repräsentantenhaus dafür gestimmt hat, TikTok zu zwingen, sich von seiner chinesischen Muttergesellschaft zu trennen, bekommt die Plattform in Deutschland den Ritterschlag als offizieller Sponsor des DFB. In diesem Jahr findet in Deutschland die Fußball-Europameisterschaft statt und TikTok soll für den DFB die Werbekampagne führen. "Wir freuen uns sehr, dass wir mit TikTok eine dynamische und weltweit wachsende Entertainment-Plattform als Partner der Männer-Nationalmannschaft für uns gewinnen konnten. TikTok ist bei jüngeren sowie zunehmend auch bei älteren Generationen relevant.“ sagte DFB Geschäftsführer Holger Blask.

 Und das, obwohl nach dem US-Beschluss auch deutsche Politiker ein strengeres Auftreten gegen Tiktok fordern. Der CDU-Abgeordnete Roderich Kiesewetter bezeichnete Tiktok als „Gefahr für unsere Demokratie“ und forderte eine schärfere Regulierung und gegebenenfalls auch ein Verbot von TikTok, da es „zur Spionage, zum Datenabgriff und zur Falschinformation genutzt werden kann“. Im Innenministerium ist man zurückhaltender, gibt aber zu, dass TikTok ein Risiko für den Datenschutz darstellt und erwägt strengere Kontrollen. Auch der Verfassungsschutz hat Bedenken gegen TikTok. Auf EU-Ebene wird ebenfalls über strengere Kontrollen oder selbst ein Verbot von TikTok diskutiert.

Stein des Anstoßes ist, dass TikTok der chinesischen Firma Byte Dance gehört und nach chinesischer Gesetzeslage alles unter die Kontrolle der Kommunistischen Partei fällt und Firmen zur Herausgabe von Daten gezwungen werden können.

Ironischerweise nutzen deutsche Politiker, die ständig gegen die Gefahren von Falschinformationen warnen und sich auf den Verfassungsschutz berufen, selbst TikTok, wie etwa Gesundheitsminister Karl Lauterbach.

(Quelle: Handelsblatt, DFB)

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