Über den richtigen Umgang mit dem Islam ist in Deutschlands Feuilletons ein erbitterter Streit entbrannt. Islamkritiker wie die Autoren Necla Kelek, Henryk M. Broder und Seyran Ates werden seit Wochen in der Presse als “Hassprediger”, “Heilige Krieger” oder “Liberale Rassisten” tituliert, deren einziges Ansinnen es sei, den Islam zum Feindbild abzustempeln. Im Gegenzug werfen diese ihren Gegnern, darunter die Feuilleton-Redakteure Thomas Steinfeld und Claudius Seidl vor, sie würden angesichts einer gewalttätigen und kriegerischen Religion bei Themen wie “Zwangsehe”, “Ehrenmord” und “Fatwa” feige wegschauen und vor dem Unrecht kapitulieren. Es scheint, als sei Samuel Huntingtons These vom Kampf der Kulturen endgültig in Deutschland angekommen, ein neuer Kalter Krieg, der ausgeht von den Redaktionsstuben führender deutscher Zeitungen. Im Kern des Disputs steht die Frage: Was ist schlimmer: den Islam zu verharmlosen oder ihn zu verteufeln?
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