Gastautor / 26.06.2012 / 02:08 / 0 / Seite ausdrucken

Sie hat es nicht gesagt, sie hat es nur geschrieben! Und ganz anders gemeint!

Kevin Zdiara

Es war einmal eine Frau in der beschaulichen Schwabenmetropole Stuttgart, die hatte den lieben langen Tag nichts zu tun. Da überlegte sie sich, wie sie Abhilfe schaffen könnte.

Bekannt ist, dass Menschen, die sich langweilen, dazu neigen, eine Obsession mit Juden entwickeln. Das war schon so, als der arbeitslose Taugenichts Adolf H. durch die Straßen Wiens zog. Ähnlich ging es Yassir A., der in der Wüstenei Kuwait an Langeweile fast zugrunde ging. Auch in Stuttgart wird nur einmal in der Woche gekehrt und so nagte es an Wiltrud Rösch-Metzler.

Damals, im großen Kehraus, hatte man die „jüdischen Mitbürger“ Stuttgarts ja zur Vernunft gebracht, doch im Nahen Osten sieht das ganz anders aus. Dort wollen sie einfach nicht klein beigeben. Frau Rösch-Metzlers Wochen waren bestimmt von diesen Gedanken: wie kann ich als kleine schwäbische Hausfrau die Frage aller Fragen endlösen, wie dem Judenstaat Vernunft einbläuen?

Gott sei Dank ist man in Deutschland als „kritischer Israel-Freund“ ebenso wenig alleine wie die „kritischen Juden-Freunde“ zu Zeiten Adolf Hs. Und so fanden sich noch andere einsame Herzen zusammen, um als katholische Friedenskrieger die Juden im Nahen Osten mal so richtig zu „kritisieren“.

Die Idee war, einfach nichts mehr von diesem „Volk“ zu kaufen. Sollten die doch an ihrem Wein aus Karnei Shomron ersaufen, an ihren Beigel & Beigel Sesam Pretzels aus Barkan ersticken und sich mit ihren Soda Club Gaskartuschen aus Mishor Adumim…naja, lassen wir das.

Der Autor dieser Zeilen hatte jedenfalls am 4. Juni in der Thüringischen Landeszeitung einen recht ausgewogenen Beitrag zur „Kauft nicht vom Juden“-Aktion von Frau Rösch-Metzler und ihren „kritischen Israel-Freunden“ geschrieben. Darin erwähnte er die bissige Wiltrud und schrieb:

„Deshalb wird ein ‚Kaufverzicht’ empfohlen, der, wie die Vize-Präsidentin von Pax Christi Rösch-Metzler auf Nachfrage bestätigt, generell auf ‚Waren mit der Ursprungsangabe >Israel

<‘ zielt - de facto handelt es sich also um einen Boykott israelischer Produkte.“

Das wiederum war der Wiltrud doch ein Zacken zu viel Wahrheit, weshalb sie alle relevanten Stellen in Thüringen anschrieb und mit „rechtlichen Schritten“ drohte, sollten diese nicht ihre „Gegendarstellung“ abdrucken. So schrieb sie mit dem Ziel, ihren Boykottaufruf doch noch als einen positiven Beitrag für den ewigen Frieden ohne Israel reinzuwaschen, unter anderem an die Thüringische Landeszeitung:

„Richtig ist dagegen, dass ein Herr Kevin Zdiara mich nie angefragt hat und ich eine solche Aussage nicht gemacht habe.“

Nun gut, bekanntermaßen weiß Frau Rösch-Metzler nicht einmal,

welche Organisation maßgeblich die Gaza-Flotte 2010 organisiert hatte, der sich ihre Organisation Pax Christi willfährig an den Hals warf. Da darf man den Anspruch an die kognitiven Fähigkeiten dieser Frau nicht allzu hoch ansetzen. Doch klarstellen möchte man dann doch ein paar Dinge.

Der Autor hatte, wie korrekt von Frau Rösch-Metzler zitiert, mit keiner Silbe erwähnt, von wem die Anfrage stammte, hier gab und gibt es also nichts richtig zu stellen. Ein Blick in die Jerusalem Post vom 3. Juni hätte Frau Rösch-Metzlers Gedächtnis ein wenig auf die Sprünge helfen können, dort stand und steht nach wie vor ein Zitat von ihr:

“Wiltrud Rösch-Metzler, Pax Christi vice president, wrote last week, “I am not buying goods with the origin specification ‘Israel’ because under this designation products could come from the settlements. Our action goes against policies that do not designate settlement products.””

Wie man dem obigen Textauszug, der freundlicherweise von Frau Rösch-Metzler zitiert wurde, entnehmen kann, hatte der Autor lediglich die Worte von einer Wiltrud Rösch-Metzler, die die Vizepräsidenten von Pax Christi ist, wiedergegeben.

Jetzt könnte es natürlich sein, dass es diese Rösch-Metzler gar nicht gibt und sie diese Aussage gegenüber der Jerusalem Post nicht getätigt hat. Oder aber es gibt noch eine andere Wiltrud Rösch-Metzler, die Vizepräsidentin von Pax Christi ist. Was nichts Ungewöhnliches wäre, wird der Wunderglaube in der katholischen Kirche ja bekanntlich noch propagiert. Am wahrscheinlichsten aber ist, dass die Juden hinter diesem Sache stecken, denn die sind zu allem fähig. Die haben einfach das Zitat erfunden und der armen schwäbischen Hausfrau, die lediglich von dem Judenstaat die Nase voll hat, untergeschoben!

Klären kann das nur die echte Wiltrud Rösch-Metzler aus Stuttgart. Helfen sie uns, Frau Rösch-Metzler: waren sie’s oder war’s der Jud‘?

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