Auf der Achse des Guten wird permanent im transatlantischen Geist zum Krieg gegen Russland geblasen und eine Aufrüstung der Ukraine gefordert. Nachdem jetzt die Konsequenzen für Deutschland offenbar werden (Energiemangel und Inflation), empfinde ich das Jammern als pure Heuchelei.
Ach, Herr Broder, als alter Fan und Bewunderer Ihrer gedanklichen und sprachlichen Geschliffenheit gehe ich mit fast allen Ihren Schlußfolgerungen d’accord. Allein bei Ihrer unsäglichen Kriegsrethorik versage ich Ihnen als Selbstdenker die Gefolgschaft. Nun gut, dafür sind wir auf Achse – da darf man auch mal diffamierungs- und cancelfrei anderer Meinung sein, nicht wahr? Ansonsten erwarte ich, mich nächste Woche in der folgenden Rubrik wiederzufinden…
Cadilliac Sedan deVille, angemessen. Verbraucht übrigens weniger als man denkt, diese großvolumigen Motoren bewegen sich ja kaum bei geringem Tempo.
Sehr gut, Herr Broder. Sie sitzen im richtigen Auto, denn „Hubraum ist durch nichts zu ersetzen“.
Es kommt was kommen muss. In the morning economist habe ich ein Essay eines deutsches Professors gelesen, der war bereit eigenhändig die Verantwortung für den sofortigen Stopp der Gaskäufe - er meinte dass wir Gas irgendwo sonnst kaufen können und zB Glass dass man in Deutschland nicht mehr produzieren kann auch. Die Worte des Weisen, dem wir alle bezahlen, damit er über Dinge scheffeln kann, die er wohl nicht versteht. Von mir aus, sollten wir besser alles dicht machen. Lieber heute als morgen. Dann sehen wir ob Herr Professor Recht hatte.
unentgeltlich, nicht kostenlos Sind Politiker der Auffassung, daß die Bürger käuflich sind? Offensichtlich ja, denn der zähe Widerstand der Anrainer gegen den Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle in Schkeuditz soll durch 40 Millionen “Aus der Staatskasse” an umliegende Kommunen gebrochen werden. So die sächsische Staats-(Landes)regierung aus CDU, SPD und Grünen. Spielt da die eigene Lebenserfahrung der Kabinettsmitglieder herein, wegen käuflich und so? Das Passagierflugangebot für die Bürger ist seeeehr überschaubar, dafür sollen jetzt fast doppelt so viele Uraltflieger von Deutsche Post/DHL fast ausschließlich in der Nacht über die Köpfe der Anwohner donnern. Plus der im Aufbau befindlichen Amazonairbasis. Ob die Bundaswehr einen Großhubschrauberfliegerhorst vor Ort errichtet, hängt davon ab, welches US-Modell von den 100 Milliarden “Sondervermögen” angeschafft wird. Irgendwann werden auch wieder die Antonovs abheben. Zu einem Achtel der Gebühren wie in Frankfurt. Hauptsache nachhaltig. Die vor Ort vertankte Kerosinmenge überstieg schon zu Friedenszeiten die Herstellungskapazität der benachbarten Großraffinerie Leuna. Sollen doch die Politiker (und sonstigen Gewerkschafts-, Erneuerbareenergie-, Sozialverbands- und ÖRRlobbyisten in die Kindergärten des Landes ausschwärmen und den kleinen Krummbeinen klarmachen, daß SIE, der Nachwuchs der Mittelschicht, das alles bezahlen müssen.
Herr Broder, ich bin in der DDR geboren und aufgewachsen. Der theoretische Kommunismus, der zu meiner Zeit noch dort gelehrt wurde, beinhaltete eine kostenlose, kostenfreie, paradisische Zukunft. 1989 scheiterte diese Vision am gesunden Realismus der betroffenen Bürger. Leider gab es nur im Osten eine Revolution. Der Westen wartet noch auf die nötige Revolution, um auch dort der Realität wieder die Daseinsberechtigung zu verschaffen. Ich ahne, diese überlebenswichtig, kulturelle Revolution wird nur über einen größeren Krieg in die Köpfe der Bürger Einzug finden. Denn Krieg wird viele Mitläufer wieder erden, einnorden. Die übrigbleibenden Tagträumer können sich dann wieder wie 1961 einmauern und als Staatsziel ausgeben, ab 2075 universal glücklich und solidarisch verarmt zu sein.
Die Politik sieht den Menschen seit geraumer Zeit ja eher als Schädling an, deshalb ist der eine oder andere anstehende Krieg oder Genozid eher verbachlässigbar. Das Ziel scheinen eh diese ominösen 500 Mio. Menschen zu sein, die man auf den Georgia Guidestones verewigt hat. Kriege oder Genozide würden bestimmt helfen, dieses Ziel einigermaßen schnell und lautlos zu erreichen. In diesem Zusammenhang vertrete ich zwischen den Putin-Verstehern und den blaugelb-flaggenden Ukraine-Fans einen dritten Weg: Putin arbeitet mit dem Westen Hand in Hand. Hintergrund dieser These ist die verblüffende Passgenauigkeit des anstehenden Gas-Embargos und des ‘menschengemachte Klimawandels’. Putin hilft uns also großzügig, aus fossilen Energien auszusteigen. Eine win-win-Situation: Der Westen hat ein sauberes Gewissen, und Putin kann das bereits bezahlte Gas an einen anderen Abnehmer liefern.
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