Diese Historiker haben doch sicher einen großen Einfluss darauf, was in Geschichtsbüchern für Schüler geschrieben wird? Und das ist teilweise hanebüchen! Aktuelle Schulbücher kenne ich nicht. Meine Erinnerungen an die von 1966- 1969: Die Nazizeit wurde sehr ausführlich behandelt; vernachlässigt wurde das Thema “Kommunismus” - bzw. es wurde positiv dargestellt - hätten sonst Hunderttausende junger Menschen einen Massenmörder wie Mao und seinen Kumpanen Ho Chi Minh bejubelt? Kein Thema war die Vertreibung der Deutschen aus den Ostgebieten, den Gräueln, die sie überwiegend durch Russen und Tschechen erleiden mussten, den unzähligen Demütigungen, denen sie hier ausgesetzt waren. Im Geschichtsunterricht hieß es - wenn das Thema überhaupt einmal erwähnt wurde - sie hätten ja selbst schuld, weil sie Hitler hinterhergelaufen seien. Null Mitgefühl von den selbstgerechten Gutmenschen, die fernab bombardierter Städte wie die Made im Speck lebten und für die Flucht und Vertreibung so fern war wie der Mars. Ein anderes Thema, das in den Geschichtsbüchern durch Weglassen so verfälscht dargestellt wurde, dass es mich jetzt noch graust: Die Eroberung Amerikas durch Kolumbus! Wir erfuhren damals nur: K. hat Amerika entdeckt, es gab noch ein bildchen, wie er freundlich von Eingeborenen empfangen wurde. Verschwiegen wurde uns durch die Historiker, dass die Eingeborenen vertrieben, ermordet und auf unbeschreibliche Art gefoltert wurden. Das habe ich erst vor etwa 30 Jahren im Museum von Santo Domingo in der Dominikanischen Republik erfahren - und war geschockt, wie man uns so etwas unterschlagen konnte. Seitdem traue ich keinem Historiker und keinem Geschichtsbuch mehr!
Diese Resolution enthält so viele falsche Aussagen. Speziell Historiker sollten das wissen. Da weiß man gar nicht, mit was man anfangen soll.
Vielleicht sollten die angeführten Damen und Herren es ihren “fachkundigen ” Kollegen der nächsten Generationen überlassen, das Hier und Heute zu bewerten! Sie selbst sollten dies mit Jenen der Vergangenheit, ihres Verbandes zu “braunen und roten Zeiten”!
Ein Oxymoron ist ein Widerspruch in sich. Genau das erschien mir, als ich dies las: In jedem Fall setzt ein verantwortungsvoller Umgang mit der Vergangenheit die Befunde einer auch zur Selbstkritik bereiten Geschichtswissenschaft voraus, die von politischer Einflussnahme prinzipiell unabhängig ist. Ihre Erkenntnisse beruhen auf quellenbasierter Forschung und stellen sich der kritischen Diskussion.’ Wo ist die Selbstkritik, die eben genau zeigte, dass sich Geschichswissenschaft stets unter dem massiven Einfluss der Eliten zeigte? Um genau dem Verdacht zu entgehen, wieder nur der intellektuelle Büttel der Mächtigen zu sein, ist es unabdingbar, auf kritische Distanz zu den Mächtigen und Megatrends zu gehen und kritische Bewegungen nicht pauschal zu dämonisieren. Der Text zeigt hier das Gegenteil
Zitat: “Migration ist eine historische Konstante. Ungeachtet aller mit ihr verbundenen Probleme hat sie die beteiligten Gesellschaften insgesamt bereichert - auch die deutsche.” Zitatende. Wie bitte? Erzählen Sie das mal den Indianern nach der Besiedlung ihres Landes mit den Weißen oder den Alten Römern nach dem Einfall der Barbaren. Von Historikern hätte ich eine solch blödsinnige Behauptung zuletzt erwartet. Dass Migration auch bereichernd sein kann, wenn sie in Maßen und nach bestimmten Kriterien erfolgt, ist auch dem letzten Deppen klar. Dass sie zerstörerisch ist, wenn sie in unkontrollierten Massen erfolgt, liegt ebenso auf der Hand. Um das zu erkennen, braucht man nicht mal Intelligenz. Die ich hiermit den in Münster versammelten HistorikerInnen anlässlich ihrer unseligen, einseitigen, in sich widersprüchlichen und in weiten Teilen absolut dummen Resolutoion abspreche.
Ich denke, an muss grundsätzlich Andersdenkenden einen gewissen Respekt erweisen. Das schließt ein, sich detailliert mit deren Punkten auseinanderzusetzen und nicht nur zusammenfassende Urteile abzugeben, die einen gewissen pauschalen Charakter haben. Das leistet der Artikel, indem er den gesamten Wortlaut zitiert. Daraus: ‘Heutige Beschimpfungen von Politikern als „Volksverräter“ oder der Medien als „Lügenpresse“ nehmen die antidemokratische Sprache der Zwischenkriegszeit wieder auf.’ Woran ist hier eine Regel erkennbar? Eine scharfe polemische Zuspitzung ist Teil und Notwendigkeit einer pluralen Demokratie. Wenn es um Grenzüberschreitung zur Ausgrenzung politischer Gegner geht, fallen mir allerdings ganz andere Beispiele des heutigen Medienunwesens seitens der herrschenden Eliten ein. Sich selbst einseitig parteilich zu exponieren allerdings vertieft Gräben und schafft eben nicht einen Betrag zur Demokratie, sondern der Ausgrenzung.
Drollig wirkt es, wenn Kulturschaffende, in diesem Fall Historiker, in nicht geheimer Abstimmung über “eine Resolution des VHD zu gegenwärtigen Gefährdungen der Demokratie“, abstimmen lassen, und sich für die pluralistischen Streitkultur in der Demokratie aussprechen. Liebe Historiker, wie wäre es mit einer kritischen Analyse der jüngsten Vergangenheit und Gegenwart und damit verbunden einer Analyse der Einschränkungen genau dieser pluralistischen Streitkultur. in Deutschland. Aber das hätte nicht nur Herrn Schäuble und Herrn Laschet nicht gefallen. “Wes Brot ich ess, des Lied ich sing”. - Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man direkt lachen.
Ich kann es ja verstehen, dass es Menschen gibt, die mißtrauisch sind, ja auch Historiker, die befürchten, dass aus konservativ, sehr konservativ, national konservativ, Identitär , vielleicht einmal wieder eine rechte Diktatur entstehen könnte. Aber warum besteht bei diesen Leuten dann nicht auch die Befürchtung, dass aus links, “progressiv”, linksextrem, grünextrem, nicht auch einmal wieder eine linke Diktatur, ein, ” im Kreml brennt noch Licht”, ein Gulagsystem entstehen kann? Beides kann explizit nie ausgeschlossen werden. Deshalb ist es falsch, die eine Seite zu verteufeln und die andere als quasi immer gut zu sehen. Mit einander reden ist wichtig. Auch die Konservativen haben gewichtiges beizutragen.
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