Zur Verachtung des zugleich übermächtigen wie röchelnd dahinsiechenden Finanzkapitalismus gesellt sich noch eine beinahe kindliche Freude am Aufruhr: “Der kommende Aufstand geht von Berlin aus”, jubelt Augstein. “Hier brennen die Autos, hier werden die Benzinflaschen gefunden, die an den Gleisen liegen… Wenn eine Gesellschaft im Inneren in Trümmern liegt, werden die Trümmer auch im Äußeren wachsen.”
Was hier so deutsch-düster dräut und wabert, ist von rechten Untergangsfantasien nur schwer zu unterscheiden. Hier bricht sich eine offenbar tiefe Sehnsucht nach dem vermeintlich “ganz Anderen” Bahn, ein namenloses Verlangen, das Selbsthysterisierung und Realitätsverweigerung schon für den Vorschein einer besseren Welt hält. Bis es aber soweit ist, geht man abends ins “Borchardt” oder “Grill Royal”. http://www.welt.de/print/die_welt/vermischtes/article13900797/Die-Rueckkehr-der-Salonlinken.html