@Ulrich Pletzer: Nun bin ich bei Ihrem Kommentar, dem ersten zu diesem Artikel, angekommen und kann mich erleichtert auslachen: »Wer holt sich schon unbefangen ein Seil aus dem Keller, um sich zu erhängen, wenn man gar nicht weiß wer das Seil vorher schon alles benutzt hat.« —- Herrlich, danke!!
@Peter Müller: Fröhliche Weihnachten! Ihnen und allen Achsianern und sogar denen, die mich hassen.
Es ist m. E. sehr belastend, eine Gesellschaft zu erleben, deren Spaltung immer tiefer und deutlicher wird, eine Spaltung, die sowohl von Politik und Medien bewusst vorangetrieben wird. Die Reaktion der Mehrheit der Menschen, die die sinnlosesten Maßnahmen kritiklos und übereifrig befolgen und sich unglaublich gut dabei fühlen, Menschen, die sich brüsten damit, besonders folgsam zu sein und andere denunzieren, die sich ihrer Ansicht falsch verhalten. Es gibt keine Mitmenschen mehr, sondern nur noch Virenträger, vor denen man ausweichen muss, selbst im Wald und sonst an der frischen Luft. Selbst im Freundeskreis wird man zum Teil kritisch beäugt, wenn man nur mangelnde Begeisterung für die Maske an den Tag legt oder sie nicht sofort schon beim Aussteigen aus dem Auto im Gesicht hat, wenn man wegen der sich gegenseitig überbietenden Kontaktverbote überhaupt noch Freunde trifft. Angst kann einem auch der Gedanke an die Zukunft machen, wird es wieder so etwas wie Normalität geben und wann? Wir sind eine Gesellschaft, eingesperrt im Käfig, ohne Geselligkeit, ohne Kulturveranstaltungen, ohne den auch für die Gesundheit immens wichtigen Sport, ohne Reisen mit den so wichtigen neuen Eindrücken, uns fehlen die Gespräche, die Debatten, der Meinungsaustausch, der den Geist wach hält. Da hilft weder vieles Lesen oder ein Telefonat, es kann die Kommunikation von Angesicht zu Angesicht nicht ersetzen. Das undifferenzierte und rein emotionale Gerede “es geht doch um das Leben” kann man einfach nicht mehr hören, es ist doppelzüngig und scheinheilig.
Ich gehöre in die Siebener-Gruppe. Ich kenne persönlich nicht eine Person, die an Corona erkrankt ist. Corona macht mich nicht ängstlich und auch nicht depressiv. Die Maßnahmen jedoch, machen mich wütend. Heute kommt in Focus Online ein Bericht mit dem Foto von Herrn Wieler, schauen sie sich bitte diese Mimik an. Ja ich werde wütend, ich verachte unser führendes Personal täglich mehr.
Ein wenig Verhaltensforschung kann erklären aber nicht helfen. Alle Lebewesen streben unbedingt nach Sicherheit, der Tausendfüßler, der Löwe oder der Vogel wegen der Katze. Nach Sicherheit für sich, für seine Frau, für die Kinder. Ein elementarer Überlebenstrieb bei uns Menschen, bei allen Lebewesen. Das Knacken von Zweige um uns herum, ein Raubtier schleicht heran. Schritte hinter uns, der böse Nachbar mit seinem Knüppel bedroht uns. Das Weinen vom Kindern, der Zugriff auf die Familie versetzen uns automatisch in einen Zustand der Angst, In diesem Zustand ändert sich der Stoffwechsel im Körper, wird umprogrammiert zum Angreifen oder die Flucht. Aber dieser Zustand, auch Stress geheißen, der darf nicht dauerhaft andauern und damit der hier gemeinte körperliche Ausnahmezustand, wie hoher Blutdruck, Hormone, Fett als Kalorien in die Muskeln, die Reflexe steigern. Wird allerdings ein Mensch, wird eine große Bevölkerungsgruppe in den Zustand der Dauerangst versetzt, dann muss es zu Krankheitssymptome kommen, so wie die erzeugte Angstpanik über alle mit Hilfe von Corona, auch wenn diese nicht berechtigt ist. Der Verlust von Sicherheit, wie oben genannt. Auch der Fremde, der Andere, der mit einer andren Hautfarbe, mit anderen Sitten und Gebräuchen, einem anderen Glauben führt dazu uns Sicherheit zu nehmen.
Meine Fähigkeit, die Isoliertheit relativ gut auszuhalten, führe ich auf meinen christlichen Glauben zurück. Insofern fühle ich mich nie wirklich allein, obwohl ich mich sehr wohl nach menschlicher Gesellschaft, Lachen, gemeinsamem Essen und Trinken und gesunden Diskussionen (ohne Nazi-Ecke) sehne. Dass die Älteren aber grundsätzlich robuster sind, glaube ich nicht. Einige ja, andere nein. Die meisten haben eine Heidenangst vor dem Tod, würden es aber nie zugeben. Und etliche haben Angst, sich als „depressiv“ zu outen oder vom bevorstehenden Durchdrehen zu sprechen, weil sie fürchten, in einem solchen Fall in die Fänge der Psychiatrie zu geraten, von wo es dann kein Entkommen mehr gibt. Vor ein paar Tagen habe ich einen alten Mann zu einem anderen alten Mann sagen hören: “Bin gespannt, wann der erste durchdreht.“ So entspannt, wie Sie die Situation einschätzen, werter Herr Dr. Meins, ist sie meines Erachtens nicht. Das Photo von Manfred Haferburg über dem Artikel drückt die Realität sehr stimmig aus. Die jubelnde Zustimmung zur Politik täuscht darüber hinweg.
Eine völlig neue Form der Zwangsstörung im Zusammenhang mit Corona hat Hr. Meins unverständlicherweise nicht berücksichtigt: der Zwang, sich einen Aluhut aufzusetzen. Diesem dysfunktionalen Ritual wird keineswegs ausschließlich im Verborgenen, sondern ab und an auch im öffentlichen Raum nachgegangen. Professionelle Hilfe wird ebenfalls nicht in Anspruch genommen, vielmehr entrüstet zurückgewiesen.
Ein Freund von mir, Hobby-Geiger, steht in Kontakt mit einem Geigenbauer aus dem italienischen Cremona; der sagte ihm neulich, dass er jetzt 10 (!!) freischaffende Musiker kenne, die sich aus Verzweiflung angesichts der Perspektivlosigkeit umgebracht haben….... Ich kenne eine Kinderpsychologin, die weiß seit dem ersten Lockdown (ich kann dieses Wort nicht mehr sehen und schreiben!) nicht mehr ein noch aus, man rennt ihr die Bude ein, sie weiß nicht, wo anfangen, zu viele Kinder seelisch zu verstört; sie kann das ganz klar am Lockdown festmachen, ....... Ich kenne eine Betreuerin in einem Palliativheim, dort sind viele im ersten Lockdown frühzeitig verstorben, weil sie nicht im nötigen Umfang behandelt werden konnten/durften, liegenbleiben mussten, keine Bewegung erhielten, so dass sich im Körper Wasser sammelte…... Ich darf über diese “Politik” nicht länger nachdenken, man wird irre dran…...Ich muss an meine zwei kleine Kinder denken….. Kinder? Zukunft? Dieses Land möchte keine Zukunft! Es setzt alles daran, keine Zukunft zu haben. Ich stelle bei den Ü70ern oftmals einen gewissen Narzissmus und Egozentrik fest…..Sie fühlen sich bedroht. Klar, wenn das die Mama Merkel sagt. Dann sollen sie sich doch bitte abschotten! Aber das tun sie nicht, sie verlangen, dass alles stillgelegt wird und vor die Hunde geht…..Es kommt mir beinahe so vor, als sei ihnen das alles egal, als ginge es nur um ihr Leben, um ihre letzten Jahre oder Monate auf Erden…..... Wo sind die Omas und Opas, die die Kinder aufrichtig lieben, sie als das wertvollste begreifen, weil nur die Kinder das Leben fortführen können…....Hier kämpft doch mittlerweile jeder Gesellschaftsgruppenteil gegen den anderen Gesellschaftsgruppenteil…....Merkel zerhackstückt dieses Land…... Ich wünsche dennoch frohe Weihnachten!
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.