Mein Mitleid mir den hart geforderten Studenten hält sich in Grenzen. In meinen 40 Jahren Berufspraxis als Ingenieur musste ich recht oft Fachwissen nachholen, welches ich im Fernstudium nicht erworben hatte, später aber doch brauchte. Aus heutiger Sicht wurde es mir damals zu leicht gemacht, mehr Druck wäre besser gewesen. Liebe Studenten, vielleicht muss Euch ja mal jemand sagen was passiert, wenn man sich später bei seinem Chef darüber beschwert, dass man die Arbeit zu anspruchsvoll findet. Nun, Politologe kann man ja immer noch werden und sogar gewissen Erfolg haben. Nehmen Sie das Beispiel des unsäglichen A. von Lucke, der mit seinen besserwisserischen Schnellreden die Talkrunden von Will-Maischberger und den anderen ÖR- Scheinkritikern vernebelt.
„Derselbe Arzt und die gleiche Diagnose”: ein Musterbeispiel für die so banal-einfache und doch so selten korrekte Verwendung von “demselben” und “dem gleichen”. Ich habe es noch wie selbstverständlich als Kind gelernt, heute gilt es als Spinnerei abgehobener „Hochwohlgeborener” (vgl. Müntefering). Danke, das tat mal gut!
„Studere“ heißt „sich bemühen“. Wenn das Studium Spaß machen sollte hieße es „gaudere“, liebe Gaudenten, Gaudent*Innen und Gaudierende.
Sehr geehrte Frau Buchta, wie schrieb Wolfgang Röhl vor kurzem so passend: Fiffisierung! Diese Wortschöpfung ist nun Bestandteil meines Sprachgebrauchs, da es auf viele Entwicklungen in diesem Land passt, eben auch auf das von Ihnen beschriebene. Stellvertretend für viele andere Artikel hier: Danke.
War es denn nicht schon immer so? Wenn ich daran denke, wie viele sich damals in den Achtzigern ins Medizinstudium geklagt hatten. Es ging eigentlich nie um Leistung, sondern immer um’s Ergebnis. Das Ergebnis mit allen Mitteln erreichen zu wollen, hat natürlich auch Leistung nicht kategorisch ausgeschlossen.
Da hilft nur eines. Das Niveau muss angepasst werden, das Stöckchen muss runter. Das ist in diesem Land doch gängige Praxis in allen Bereichen. Damit erzeugen wir viel mehr akademische Abschüsse und das sozialistische Bildungsparadies mit Resultatgleichheit ist erreicht. Wenn alle gleich ungeeignet sind, merkt man das dann doch nicht mehr. Sollen sich die Arbeitgeber doch mit diesen Leuten rumplagen. Ich weiß, so wie Sie auch, wovon ich rede. Für Näheres reicht allerdings der Leserbriefplatz nicht aus.
“... welchen ungerechten Umstände….” Das ist der springende Punkt. Alles was dann mal rein persönliche Leistung erfordert, ist heute ungerecht. Sei es in Schule, Uni oder am Arbeitsplatz. Dazu das alte, aber umso aktuellere, Sprichwort: “Wer erfolgreich sein will, muss SICH quälen.”
Es ist doch ein offenes Geheimnis, dass heutzutage jedes mittel- bis minderbegabte Kind, notfalls auch mit elterlichem Druck, auf dem Gymnasium landet. Jahrelang wurde von Seiten der Bundesregierung suggeriert, dass nur Gymnasium und anschließendes Studium ein späteres Auskommen in der Berufswelt ermöglichen. Der handwerkliche Mittelstand wurde praktisch ignoriert und teilweise schlecht gemacht. Überwältigt von dem Ansturm an mittelmäßigen Schülern auf Gymnasien und Universitäten wurden dann im Anschluss die Anforderungen immer weiter nach unten geschraubt, damit die Zahlen bei Schulabbrechern und dem Scheitern bei Abiturprüfungen oder Universitätsabsolventen nicht “durch die Decke gehen”. Wenn dann verschiedene Lehranstalten zurückkehren zu Anspruch und Leistung, sind die lieben Kleinen höchst schockiert und fangen an zu meutern, hat ja in der Vergangenheit auch immer geklappt. Das ehemalige Land der Dichter und Denker hat mit seiner Politik selbst für den Absturz gesorgt. Zahlreiche unsinnige Schul- und Studienreformen nebst permanentem Geldmangel für Erneuerung und Innovation in diesem Segment wirken sich eben irgendwann aus. Die Inklusion und Migration tun ein Übriges.
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