Felix Perrefort / 24.06.2021 / 06:00 / Foto: Pixabay / 137 / Seite ausdrucken

PCR-Test-Blase platzt immer lauter 

Die Universitäten Duisburg und Münster sind nach einer Untersuchung von 190.000 positiven Testergebnissen nun zu dem Ergebnis gekommen, dass 78 Prozent der zwischen dem 8. März und 10. Mai positiv Getesteten sehr wahrscheinlich nicht ansteckend waren, womit Lockdown- und Quarantäne-Maßnahmen auf Basis von PCR-Zahlen nicht gerechtfertigt werden können.

Zwar ist es gut, dass nun auf empirischem Wege die Unzulänglichkeit des PCR-Tests für eine Massentestung einschließlich Symptomloser gezeigt wurde. Doch sollte man nicht als überraschenden wissenschaftlichen Fortschritt ausgeben, was schon viel früher ein Allgemeinplatz hätte sein müssen: Kein Geringerer als der Erfinder des PCR-Tests selbst, Kary Mullis, sagte schließlich, dass man mit dieser Technologie so ziemlich alles finden könne, was aber nicht bedeute, dass es einem auch schade. Bei mir persönlich fiel der Groschen in Sachen PCR-Test, als ich mir letzten Sommer eine Folge des Corona-Ausschusses anschaute, die durchaus als Meilenstein der Corona-Kritik gewürdigt gehört. Live aufgenommen wurde sie am 24.07.2020. 

Die Humanbiologin, Immunologin und Zellbiologin Prof. Dr. Ulrike Kämmerer legte darin plausibel und ausführlich dar, warum ein positives Testergebnis für sich nichts bedeutet, was mich Ende August hier auf Achgut.com zur Schlussfolgerung führte, dass die Corona-Politik jede Objektivität vermissen lässt und mit völlig unbelastbaren „Fakten“ Grundrechtseinschränkungen erlässt. Auch Laien konnten also schon früh zu dem Urteil kommen, mit dem BILD am Montag titelte: „PCR-Tests keine Grundlage für politische Maßnahmen“. Bevor ich die Ergebnisse der Studie zuspitze, seien im Folgenden wichtige Ausführungen Kämmerers transkribiert (Minute 15:40–22:50). 

Viruslast unklar bei symptomlos Positiven 

Kämmerer: „Der PCR-Test multipliziert ja nur einen kleinen Genabschnitt aus einer ausgewählten Region des Virus, ohne sagen zu können, ob das full length virus [das Virus in voller Länge] überhaupt vorhanden ist. Das ist wichtig zu wissen. (...) Sie messen ausschließlich, ob da noch eine Nukleinsäure vorhanden ist, genauso wie die Forensiker zum Beispiel nachweisen, ob da irgendwelche Genspuren von irgendjemandem vorhanden sind, was aber nichts mit lebenden Zellen, aktiven Viren oder irgendeiner Krankheit zu tun hat.“ 

Wolfgang Wodarg: „Dieser Test kann also keine Infektion nachweisen? Die Infektion ist ja die Reaktion des Körpers.“

Kämmerer: „Der Effekt der PCR kann nachweisen, dass die Nukleinsäure dieses Virus, wenn der Test ausreichend spezifisch ist, in dem Patienten gefunden wird, kann aber noch nicht sagen, ob das Virus replikationsfähig ist, sich also in dem Wirt tatsächlich vermehrt, kann auch nichts darüber aussagen, ob der Patient dann ursächlich krank wird mit diesem Virus. Es ist eine Korrelation: Wenn jemand krank ist, die Erkältungs- oder Krankheitsanzeichen hat und eben einen sehr hohen Nachweis für die Nukleinsäure hat, dann ist die Wahrscheinlichkeit schon sehr groß, dass das Virus ursächlich dabei ist, aber die vielen, die positiv sind, ohne Symptome, da kann man gar nicht sagen, ob sie wirklich mit einer großen Viruslast befallen sind, oder nicht.“

Wodarg: „Eigentlich könnte man da ja noch nicht einmal sagen, sie seien infiziert, denn Infektion ist ja immer die Reaktion des Körpers.“

Kämmerer: „Richtig. Die haben quasi auf der Oberfläche des Abstrichs diese Virus-RNA, das heißt noch nicht, dass es in den Zellen drin ist, das heißt noch nicht, dass es ein intaktes, vermehrungsfähiges Virus ist, das kann man mit dem Test so nicht nachweisen.“

„Sie müssen [bei einem positiven Testergebnis] mit den RNA-Molekülen des Virus irgendwie in Kontakt gekommen sein, das heißt aber noch nicht, dass sie mit einer krankmachenden, ausreichenden Menge an Virus in Kontakt gekommen sind.“

Schließlich kommt sie auch auf den Ct-Wert zu sprechen: 

„Wenn das bei 20–25 Amplifikationszyklen anspricht, sagt man, da sind so viele Viren oder Virus-RNA vorhanden gewesen, das muss dann auch tatsächlich eine entsprechende Viruslast gewesen sein.“

Fast Herdenimmunität unter Quarantänisierten?

In die von Markus Söder als „Mutter aller Zahlen“ bezeichnete Zahl gehen derart viele Nicht-Infektiöse ein, dass man phasenweise gar von einer Herdenimmunität unter den Quarantänisierten sprechen könnte: „Bei durchschnittlich etwa 60 Prozent der Getesteten mit Covid-19-Symptomen* wurden solch hohe Ct-Werte nachgewiesen“, so Dr. Andreas Stang, „in den Wochen 10 bis 19 waren es sogar 78 Prozent, die sehr wahrscheinlich nicht mehr ansteckend waren.“ (merkur.de) 80 Prozent der Menschen zeitigen bekanntlich keine Symptome, eine Zahl, die wiederum fast jenen 78 Prozent Nicht-Ansteckenden entspricht. Wer um Himmels willen kann da noch verkünden, ohne sich lächerlich zu machen, man müsse Herdenimmunität „herbeiimpfen“, gar durch 80 Prozent der Bevölkerung? 

Am Anfang steht der PCR-Test, und der sagt allein nichts aus. Nicht nur der Lockdown-Automatismus im letzten Infektionsschutzgesetz, sondern Millionen von Quarantänisierungen hängen an unbelastbaren Daten, mit denen die Politik den Verlauf einer „epidemischen Notlage nationaler Tragweite“ begründen will. Salopp könnte man sagen: Wenn schon zu Beginn der Wurm drin ist, wird auch danach alles falsch. Das Wissen darum war die ganze Zeit über frei zugänglich. (Auf Achgut.com minutiös dokumentiert.)

Für die juristische und politische Aufarbeitung gilt außerdem: Unwissen schützt vor Strafe und Konsequenzen nicht. Es war und ist eine Entscheidung, von der Wahrheit über den PCR-Skandal nichts wissen zu wollen, sich mit der leicht zu verstehenden Materie nicht auseinanderzusetzen. Eigentlich trivial: Politiker, die im Namen der Interessen der Bürger handeln sollten, hätten sich vorab zu informieren, wenn sie verfassungsrelevante Einschränkungen treffen und mittragen. Sie hätten sich entsprechend nicht nur einseitig von Experten beraten zu lassen, für die essenzielle Fragen von vornherein beantwortet sind. 

Wann werden Journalisten und Medien die Verantwortlichen zum Beispiel in einer öffentlich-rechtlichen Talkshow fragen, warum sie sich auf unbelastbare Zahlen stützten, als sie den größten Angriff auf die Grund- und Freiheitsrechte seit dem Zweiten Weltkrieg durchführten? Wie lange soll der Elefant im Raum denn noch ignoriert werden? Man kommt aus der Nummer nicht heraus, indem man sie einfach aussitzt. Rücktritte, Kehrtwendungen und Fehlereingeständnisse wären das einzig Richtige. 

Foto: Pixabay

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Tobias Kramer / 24.06.2021

Vor der Bundestagswahl wird gar nicht mehr passieren. Im Gegenteil. Man wird vermutlich bereits ab Anfang September die nächste Welle herbeimanipulieren und die Menschen wieder ins Chaos schicken. Selbstverständlich wird man auch die Impfung von Kindern und Jugendlichen mehr oder weniger zur Pflicht machen, ohne Rücksicht auf warnende Stimmen von echten Experten. Da wird noch einiges auf uns alle zukommen. Merkel wird noch einmal “die Daumenschrauben anziehen”. Sie ist noch nicht fertig mit dem Land. Aber wenn die Menschen es weiterhin mitmachen, sind sie auch selbst schuld. So dumm kann niemand sein, um es nach einem Jahr nicht endlich klingeln zu hören.

Peter Weber / 24.06.2021

Sie sagen “Rücktritte, Kehrtwendungen und Fehlereingeständnisse wären das einzig Richtige. ” Festnahmen und internationale Gerichtsverfahren wären aus meiner Sicht eher geeignet, die Verantwortlichen aus dem Verkehr zu ziehen. Ich hoffe, es wird diesmal auch die kleinen Verbrecher treffen, die Polizisten, Beamten, Schulleiter, die diesen mit Freuden Wahnsinn mitgetragen haben. Mich wundert, dass Eltern immer noch nicht für ihre Kinder eintreten und diese weiterhin im Unterricht mit Masken/Schnelltests gequält werden. Mich wundert weiterhin, dass keine Partei auf lokaler Ebene, sich zum Anwalt der Kinder macht und offen gegen den Wahnsinn angeht. Ein zurück sollte es aus meiner Sicht für diese Gesellschaft nicht mehr geben!

Wilhelm Stock / 24.06.2021

Nein - da tritt Niemand zurück. Die Regierung und ihre Speichellecker in den Medien haben zum damaligen Zeitpunkt Alles richtig gemacht. Nur Revanchisten und Rechte kritisieren, während die gottähnlichen Entscheider das Land vor dem Untergang gerettet haben. Die vierte Welle droht, Zeta, Delta, Ypsilon… wir müssen nüchtern die Bedrohungen der Zukunft bekämpfen. Es wird keine Aufarbeitung geben, wir werden doof die Gleichen wieder wählen und gemeinsam mit den anderen Lemmingen in die Zukunft des einzigen Vorbildlandes für Corona- Klimaschutz- Migrations- Demokratie- Teilhabepolitik (beliebig zu erweitern) stürmen. Till Ulenspiegel säße heute wahrscheinlich im Knast wegen Demokratiegefährdung.

Horst Brackholz / 24.06.2021

Dieses Geraune um eine “politische und juristische Aufarbeitung” erinnert mich an einen Freund aus der Kindheit, der jede Demütigung, die ihm wiederfuhr, auf die “große Endabrechnung” setzte.  Daran schreibt er wohl noch heute. Lektüretip zu diesem psychohygienischem Ritual: Bryan Johnson: Christie Malrys doppelte Buchführung. Oder aktueller: warten auf Trump (der dem Mainstream schon den Hintern versohlen wird, noch nicht, die erste Amtszeit war nur das Ausholen zum großen Verhauen).

Thorsten Lehr / 24.06.2021

‘Rücktritte, Kehrtwendungen und Fehlereingeständnisse wäre das einzig Richtige.’ Es ist noch nicht einmal 07:00 und ich habe schon einmal herzlich gelacht, wird ein guter Tag. Fehler einzugestehen setzt Selbstreflektion voraus und damit ist bei unserer drittklassigen Politkamarilla nun wahrlich nicht zu rechnen. Meiner persönlichen Ansicht nach ging es auch nie darum, was der PCR-Test nun genau nachweist und welche Bedeutung die ‘Inzidenz’ tatsächlich hat. Beides war und ist geeignet, dem angstblinden Urnenpöbel als Grund für den weitgehenden Umbau der deutschen Demokratieruine in eine Parteiendiktatur verkauft zu werden. Der ehemalige Souverän glaubt es ja und fordert sogar noch mehr davon. Vor einem Jahr hätte ich das noch für eine ‘fragwürdige’ Theorie gehalten, aber die Konsequenz, mit der offen verfassungsbrechende ‘Gesetze’ von der Bundesregierung ‘beschlossen’ - und in der Bundesschwatzbude abgenickt werden, bestätigen diese Vermutung immer wieder aufs Neue. Die Verschwörungstheorie von heute ist die bundesrepublikanische Realität von morgen. Und das gemeine Bundesschaf erregt sich über ein Fußballstadion in Regenbogenfarben…....!

Michael Hofmann / 24.06.2021

Vielen Dank für den Artikel.Leider werden nur die Grundrechtseinschränkungen hervorgehoben.Die Abermilliarden an Vermögensschäden werden nicht erwähnt.Die “Pandemie” diente als gigantische Vermögensumverteilung .Das Geld ist nicht weg, sondern nur in den Taschen Anderer .Hier sollte man den Verantwortlichen auch zur Rechenschaft ziehen,sobald diese ihrer politischen Immunität verlieren.Aber unseren Kindern ist damit nicht geholfen,Sie werden diese Schuldenlast peu à peu abtragen müssen.Eine Schande was hier getrieben wurde.

Hans-Martin Weichbrodt / 24.06.2021

Eine ausgezeichnete Zusammenfassung. Man kann nur hoffen, dass endlich eine Mehrheit der Bevölkerung dies auch mal zur Kenntnis nimmt bzw. darüber endlich vollumfänglich informiert wird.

Eugen Richter / 24.06.2021

Das frage ich mich auch seit gut einem Jahr. Nicht nur Politiker wollen davon nichts wissen und eiern herum (Diesbezüglich Reitschuster auf BPK). Auch zu viele Bürger wollen das nicht wahrhaben, dass sie sich haben so leichtfertig hinter die Fichte führen lassen. Ähnliches auch bezüglich der notzugelassen Vakzine. Geimpfte neigen dazu sich quasi unsterblich zu fühlen und Nebenwirkungen herunterzuspielen. Wie Kleinkinder.

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