Geben wir es zu: Wir verstehen nicht, was geschieht. Und doch sind es nicht so sehr die Tatsachen, die beängstigen, sondern unsere Interpretationswut. Eine Flut von Kommentaren bricht über uns herein, deren Zahl besorgniserregender ist als ihr Inhalt. Wie die Ärzte am Krankenbett bei Molière, die ihre widersprechenden Meinungen austauschen, während der Kranke stirbt. Was ist in unseren Gesellschaften schief gegangen, dass sie vom Übermut in die Depression abgleiten, während der Rest der Welt in die Geschichte zurückkehrt, sich auflehnt und mit großer Geschwindigkeit entwickelt? Nach dem Fall der Dritte-Welt-Romantik und des Sowjetismus muss unsere Generation dem Einsturz einer weiteren Bastion zu sehen: der westlichen Vorherrschaft über den Planeten. http://www.perlentaucher.de/artikel/7498.html