Gastautor / 19.12.2013 / 10:52 / 0 / Seite ausdrucken

Pallywood: Dämme, die es nicht gibt, verursachen Überschwemmungen, die lange geplant wurden

Ulrich Sahm

Der schwere Wintersturm aus Sibirien hat halb Israel lahmgelegt mit verschneiten Strassen, weitläufigen Stromausfällen und einem „belagerten“ Jerusalem. Aus Libanon, Syrien und Jordanien kamen viel schlimmere Katastrophenmeldungen, zumal Millionen Menschen wegen des syrischen Bürgerkriegs auf der Flucht sind.

Auch den Gazastreifen hat der schlimmste Wintersturm in Nahost seit 1896 schwer getroffen. Mangels Strom sind die Pumpen der Klärwerke ausgefallen. Schon vor dem grossen Sturm strömte die Kloake durch die Strassen.

Issa Nashar, Bürgermeister von Rafah, und Yasser Shanti, Vorsitzender des Katastrophendienstes im Gazastreifen, behaupten, dass Israel die Überschwemmungen verursacht habe. Die „Besatzungstruppen“ hätten böswillig den Wadi Sofa Damm östlich von Rafah geöffnet, der errichtet worden sei, um den Palästinensern Wasser vorzuenthalten.

Deshalb seien mehrere Viertel von Rafah einen Meter tief im Wasser versunken. Zusätzlich habe Israel auch einen Damm im Gaza–Fluss geöffnet, weshalb die Stadt Deir el Balah überschwemmt worden sei.

Trotz intensiver Suche mit Google-Earth Satellitenaufnahmen, sowie weiteren Recherchen stellt sich heraus, dass es keine israelischen Staudämme in oder rund um Gaza gibt.

Nehemia Shahaf, verantwortlich für Bewässerungssysteme in der nördlichen Negevwüste Israels, erklärte gegenüber der Zeitung Haaretz, dass es bei Zeelim, südlich von Beer Schewa, eine ein-Meter-hohe Zementmauer gebe, mit der Winterregen in ein Reservoir mitten in Israel umgeleitet werde. Diese Mauer könne „weder geöffnet noch geschlossen“ werden. Wegen des starken Regens sei das Reservoir bei Zeelim übergelaufen. Dessen Wasser sei in Richtung Gazastreifen und Mittelmeer abgeflossen, ohne gestoppt werden zu können.

Auf Satellitenaufnahmen sind mehrere Auffangbecken zu erkennen. Die sind allerdings von allen vier Seiten mit meterhohen Erdwällen umgeben und stehen nicht in Flussbetten. Es handelt sich also nicht um Staudämme. In diese Reservoirs wird geklärtes Abwasser aus der Gegend von Tel Aviv gepumpt, das Landwirten zur Bewässerung dient.

Die palästinensischen Behauptungen über eine mutwillige Überschwemmung von Wohngebieten des Gazastreifens erweist sich als böswillige und absurde Propaganda, die nur von arabischen und iranischen Medien aufgegriffen worden ist.

Die unauffindbaren vermeintlichen Staudämme wären zusätzlich absurd, falls Israel sie nach Angaben der palästinensischen Sprecher errichtet hätte, um dem Gazastreifen das Wasser des Winterregens vorzuenthalten. Bei Motza nahe Jerusalem und an anderen Stellen im Land haben die Israelis tatsächlich Staudämme errichtet. Sie dienen allein dem Zweck, im Winter Wasser aufzufangen, um es im Boden versickern zu lassen, und so den Grundwasserpegel zu heben.

Die Palästinenser könnten Israel bestenfalls vorwerfen, keine Staudämme errichtet zu haben. Denn das im Sandboden versickerte Wasser hätte den auspumpten und durch Meerwasser verseuchten Grundwassersee unter dem Gazastreifen angereichert und vielleicht retten können. Israel pumpt jährlich 50 Mio. Kubikmeter Wasser in den Gazastreifen, damit die Palästinenser überhaupt Trinkwasser haben.

Jetzt zu behaupten, dass die nicht auffindbaren Staudämme dazu dienten, den Gazastreifen unter Wasser zu setzen, würde bedeuten, dass Israel vorausschauend Millionensummen für einen Wintersturm ausgegeben hätte, wie es ihn seit über hundert Jahren nicht mehr gegeben hat und der auch die Israelis vollkommen überrascht hat.

In Tel Aviv wie im Gazastreifen standen ganze Viertel unter Wasser wegen verstopfter oder einfach nur schlechter Kanalisation. Es zahlt sich nicht aus, das Land auf extreme Zustände vorzubereiten, die alle paar Jahre nur an wenigen Tagen eintreten. Beispiel: In Jerusalem konnte die Straßenbahn nicht fahren, weil die Weichen eingefroren waren. Eingebaute Heizungen für die Weichen lohnen sich in Zürich, nicht aber in Jerusalem. Man müsse in Kauf nehmen, dass die Bahn an einem oder zwei Tagen im Jahr nicht fahren kann, sagte ein Sprecher von „Citypass“, dem Betreiber der Bahn.

Da die palästinensische Autonomiebehörde seit Jahren weder Strom- noch Wasserrechnungen begleicht und Israel auf Druck der internationalen Gemeinschaft Zoll- und Steuereinnahmen ohne Abzüge nach Ramallah überweist, kann den Israelis nicht einmal Geldgier nachgesagt werden.

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