Durch Aktivitäten-Verlagerung entwickelt sich aber vielleicht mehr im Verborgenen als zuvor.
Salafistische Gruppen und andere islamistische Bewegungen haben in Deutschland nicht mehr ganz so viel Zulauf wie in den letzten Jahren, meldet augsburger-allgemeine.de. «Anders als in den Jahren zuvor ist die Gesamtzahl der Personen im Bereich Salafismus erstmals rückläufig», habe die Bundesregierung in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des AfD-Abgeordneten Martin Hess und seiner Fraktion mitgeteilt. Darin sei nach aktuellen Trends im islamistischen Extremismus zum Ende des Jahres 2021 gefragt worden. Der Verfassungsschutzbericht, der das Gesamtjahr 2021 abbilde, sei noch nicht veröffentlicht. Zwischen 2017 und 2020 habe der Verfassungsschutz jeweils einen Anstieg bei der Zahl der Islamisten verzeichnet.
Ursächlich für den nun beobachteten leichten Rückgang wären der Meldung zufolge unter anderem Vereinsverbote, Haftstrafen gegen Szeneangehörige sowie der Niedergang der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Zudem hätten die Corona-Maßnahmen salafistische Missionierungsaktivitäten erschwert. Diese hätten sich nun noch weiter in den privaten Bereich verlagert. Dort können sie allerdings schwerer erfasst werden.
Das islamistisch-terroristische Personenpotenzial liege in Deutschland nach Einschätzung der Behörden aktuell bei 1940 Personen (Vorjahr: 1950 Personen). Darunter seien den Angaben zufolge 870 Menschen, die nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen. Das gesamte Potenzial im islamistischen und islamistisch-terroristischen Spektrum würden die Sicherheitsbehörden momentan auf bundesweit 28.290 Menschen schätzen. Das entspreche einem Rückgang um rund 1,5 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020, liege aber noch über dem Wert von 2019.