Vor vier Jahren hatte Easy alles anders gesehen. Als Vizeverteidigungsminister Paul Wolfowitz wenige Wochen nach Kriegsbeginn in einem Interview sagte, auf die Sache mit den Massenvernichtungswaffen habe sich die US-Regierung nur „aus bürokratischen Gründen“ konzentriert, stand zwar in Europa die Öffentlichkeit Kopf, nicht aber in den USA. Easy empörte sich auch nicht, als das Magazin „Newsweek“ im November 2003 eine Titelgeschichte brachte mit der Überschrift: „Cheney’s Long Path to War“. Darin wird nachgezeichnet, welcher Manöver sich der Vizepräsident bedient hatte, um den Sturz Saddams zu erreichen. Und schließlich fand Easy es sogar witzig, wie fast alle Gäste an jenem Abend, als Bush Ende März 2004, anlässlich des jährlichen Dinners für Washingtoner Radio- und Fernsehkorrespondenten, eine Diashow über die vergebliche Suche nach den Massenvernichtungswaffen präsentierte. Ein Bild zeigt Bush im Oval Office. Dort kriecht er auf allen Vieren, um einen Blick unter die Möbel zu werfen. „Diese Massenvernichtungswaffen müssen doch irgendwo sein“, sagt er. Schallendes Gelächter. Ein weiteres Bild zeigt ihn, wie er in eine andere Ecke des Büros guckt. „Nee, auch hier nicht.“ http://www.tagesspiegel.de/meinung/kommentare/US-Wahlkampf;art141,2549006