Das Foto zum Artikel erinnert mich an einen Witz: Was ist der Unterschied zwischen einem Kuhschwanz und einem Schlips? Der Kuhschwanz verdeckt das ganze Arschloch. In diesem Sinne - gute Fotoauswahl!
@ Christrian Schulz Ja, der Kaffee war nur ein Beispiel. Hier noch ein weiteres Beispiel aus der Lebensmittelbranche: Deutsche trinken ca. 30 Liter Organgensaft jährlich. Das Konzentrat kommt überwiegend aus Brasilien. (Etwa die Hälfte der Weltproduktion kommt aus diesem Land). Wie will ein deutscher Hersteller oder die Supermarktketten wie Aldi, Lidl, Edeka oder Rewe garantieren, dass die von dem Gesetz gewünschten Sozialstandards eingehalten werden oder die auch in Brasilien gesetzlich vorgeschriebene Schutzkleidung gegen die versprühten Pestizide, Bissschutz gegen Schlangen etc. tragen. Immer noch werden BIO Orangensäfte angeboten. Ich entsinne mich an eine Reportage in der Journalisten vergeblich versucht hatten, die angeblichen BIO/ Fair trade Plantagen in Brasilien zu finden.
Ich sage nur: “Kobold”. Aber der Lieferkettenvorbehalt gilt offenkundig nicht für ausbeuterischen Importe, wenn sie in eine unserer großen Regierungskampagnen wie E-Mobilität gehören. Auch beim Export unseres giftigen Elektronikmülls nicht. Und für alles kann man Herrn Minister Müller auch nicht verantwortlich machen. Der eine sagt: “Zweierlei Maß”, der andere sagt: “Man muss da genau differenzieren.” Geheuchelte Fernstenliebe unter der moralischen Menschenrechtsflagge ist ein Übel, gegen das man energisch vorgehen muss. Ein bisschen Antikapitalismus kommt dabei durch.
Das läuft doch wieder darauf hinaus, dass von Deutschland aus in die Belange von unabhängigen Staaten eingegriffen wird. Viele dieser Gebiete waren vor 100 Jahren noch Kolonien von europäischen Staaten. Soll das am Ende etwa heißen, dass in der Regierung sich die Haltung durchsetzt, dass die Entlassung der Kolonien in die Unabhängigkeit ein Fehler war, da man in Deutschland besser weiß, was gut für diese Staaten ist? Solange man dem Iran noch Glückwunschtelegramme zur Revolution schickt, sollte man mit der aktiven Einmischung in die inneren Angelegenheiten von selbständigen Staaten zurückhaltender sein: Wenn man die Kinderehe beim Einen akzeptiert, wieso will man dem Anderen die Festsetzung und Durchsetzung des Mindestalters für Erwerbstätigkeit von außen aufzwingen?
Hätte hätte Lieferkette. Das Lieferkettengesetz stellt Grundprinzipien von internationalem Handel und Wandel auf den Kopf. Die Einhaltung von Kinder- und Menschenrechten in fernen Regionen werden unter Generalverdacht gestellt. Und der Importeur wird befrachtet mit einer Kontrollfunktion, die ihm gar nicht zusteht. Über den Exportweltmeister China, der uns praktisch alles, von der Nähmaschinenennadel bis zu HighTech Produkten der ConsumerElectronik und Telekommunikation zu Dumpingpreisen anbietet, habe ich vergleichbare Vorbehalte noch nie gehört. Ein Heer rechtloser Arbeitssklaven hat dort die exportierten Arbeitsplätze und die Skills des Westens übernommen. Mit dem Export in den Westen - also mit unserer Hilfe! - stabilisiert sich die kommunistische Diktatur der Volksrepublik China extrem. Die von Anbeginn an irrige Hoffnung auf eine “Hongkongisierung” entsprechend dem “Wandel durch Annäherung” hat sich definitiv nicht erfüllt - ganz im Gegenteil! Aber Afrika ist bläck und kann infolge der unsäglichen Entwicklungszusammenarbeit gar nicht der Unmündigkeit entfliehen. Und hören Sie mit der verdammten glücklichen biologisch und menschenfreundlich gezogenen und fair gehandelten Kaffeebohne auf! Die christlichen Kirchen fair-handeln auch schon damit und das bedeutet nichts Gutes.
Dies ist mal wieder nur ein Versuchsballon oder erstes Beruhigungszäpfchen - kulturmarxistisches Framing aus feinster Sahne.. Bestimmt werden dann bald “ernsthafte, demokratisch vielfältige Stimmen” eine “Nachbesserung” des Gesetzes verlangen. Berücksichtigung finden muss dann auch noch eine Migrationsquote, eine “diverse” Geschlechterquote, eine Quote für “lupenreine Demokraten”, eine Belohnungs-Quote für die MenschInnen mit vielen “Sozialpunkten”, “grünen Punkten”, “Gesundheitspunkten” in Anlehnung an das neue chinesische Punkte-System. Frage der Haltungsmedien “Wollt Ihr die totale, freie Demokratie?”
Okay, hab ich verstanden. Und wofür bekommt der Herr Müller unser Geld? Mitteleuropa hat 300 Jahre Kapitalismus gebraucht, um soviel Wohlstand zu schaffen, dass Kinderarbeit, besonders in der Landwirtschaft, jetzt nicht mehr erforderlich ist. Nachdem zehntausende Jahre lang die mithelfenden Kinder in der Landwirtschaft und im Kleinbetrieb üblich waren. Übrigens sah sich selbst Karl Marx auf Grund der Quellenlage gezwungen, im ´Das Kapital` ganz kurz und verschämt darauf hinzuweisen, dass die Kinderarbeit von den Eltern ausging. Nicht um nicht zu verhungern, Seuchen, Missernten, Naturkatastrophen hier ausgenommen, sondern, um einen bescheidenen Wohlstand zu ermöglichen. Der preußische König ließ die Bauern die ihre Kinder auf das Feld schickten statt in die Schule, noch verprügeln / züchtigen.
Müller und Heil handeln wohl nach dem guten alten Motto: Am deutschen Wesen soll die Welt genesen. Wo habe ich das nur schon mal gehört?
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