Peter Grimm / 29.04.2023 / 16:00 / Foto: Hampton/Royal Navy / 44 / Seite ausdrucken

Kurzkommentar: Geschlechtergerechtigkeit im Kriegsfall?

Sollen Männer, die sich nach dem künftigen Selbstbestimmungsgesetz zu Frauen erklären, im Falle der Wiederinkraftsetzung der Wehrpflicht dennoch als Männer einberufen werden? Wie sieht's denn überhaupt aus mit der Geschlechtergerechtigkeit im Ernstfall?

Diese Fragen trieben einige deutsche Medien in den letzten Tagen um. Der Tagesspiegel schrieb gestern beispielsweise: „Das Justiz- und das Familienministerium haben am Donnerstagabend einen Gesetzentwurf vorgelegt, der die Änderung des Geschlechtseintrags und des Vornamen im Personenstandsregister vereinfachen soll. (...)

In den sozialen Medien wurde insbesondere der Aspekt der Wehrpflicht kritisiert. So sieht der Gesetzentwurf im Verteidigungsfall vor, dass die Zuordnung zum männlichen Geschlecht bestehen bleibt, wenn „in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang“ der Geschlechtseintrag von männlich zu weiblich oder divers geändert wird.

Kathrin Vogler, queerpolitische Sprecherin der Linken-Bundestagsfraktion bezeichnete es als „erschreckend“, dass ein Kriegsfall überhaupt mitgedacht werde. „Damit wird ein ganz neuer Grad der Militarisierung der Gesellschaft erreicht.“

Ist es wirklich erschreckend, dass heutzutage an den Kriegsfall gedacht wird, wenn nur zwei Länder weiter gerade Krieg geführt wird? Erschreckend vielleicht, aber keineswegs überraschend. Erschreckend ist es eher, dass Deutschlands Regierende zwar emsig an etlichen ins Absurde gehenden Regelwerken arbeiten, um möglichst jeden Lebensbereich per Gesetz angeblich „geschlechtergerecht“ zu gestalten, aber die Begrenzung der Wehrpflicht auf ein Geschlecht offenbar unbedingt erhalten wollen. Hielten sie nicht daran fest, bräuchte es die oben beschriebene angedachte Sonderregelung ja nicht.

Statt nun das ohnehin irrwitzige sogenannte Selbstbestimmungsgesetz noch irrwitziger zu gestalten, wäre es ein Dienst an der Geschlechtergerechtigkeit, auf dieses Gesetzesvorhaben zu verzichten und stattdessen die Wehrpflicht entweder nach dem Aussetzen ganz abzuschaffen oder auf die jungen Menschen aller Geschlechter auszuweiten. Das würde die Bürger tatsächlich von einer noch real existierenden Geschlechterdiskriminierung befreien, während das sogenannte Selbstbestimmungsgesetz absehbar viel mehr Probleme schaffen wird, als es zu lösen beabsichtigt.

Foto: Hampton/Royal Navy Imperial War Museum
Leserpost

netiquette:

A. Ostrovsky / 29.04.2023

Wär zum Schwärt kreift wird durch dem Schwärt umkommen. Und das ist gut so. Wenn ich bedenke, welche kognitive Behinderung uns in den Krieg geführt hat, bin ich nicht mehr bereit zu weinen. Ich muss hassen. Niemand ist nämlich volkommen, ich auch nicht!

A. Ostrovsky / 29.04.2023

@Arthur Sonnenschein : “Die Wehrpflicht für Alle oder Sonstwen muss kommen, denn sie reiht sich ein in die saublöden Ideen, die hier aktuell gerade so beliebt sind.” Aber Schwurbler, Klimaleugner und Ungeimpfte muss man schon von der Wehrpflicht ausnehmen. So viel Gerechtigkeit muss sein.  Außerdem würde ja die ganze Umstellung der Panzer auf Schwangere durch Uscho Vonden Laien dann ad absurdum geführt, wenn gar keine Schwanger:Innen in den Krieg ziehen. Dann wäre das ja alles nur grober Unfug gewesen. Wenigstens Schwangernde müssen schon kämpfen, mit dem Faustkeil gegen Nuklearwaffen, aber vom Völkerrecht her. Wenn die als Frauen antreten, trete ich sogar freiwillig zurück.

A. Ostrovsky / 29.04.2023

Ein Volk, das eine hüpfende Außenimisterin hat oder eine kindische Kaiserin, kann sich nicht verteidigen. Es ist sinnlos. Wass soll denn da gerettet werden? Und wenn eine Frau der Super- und Atomm-Macht russland den krieg erklären kann, müssen NUR die Frauen an die Front. Schickt sie dorthin, wo sie nie wieder wählen können.

Reinmar von Bielau / 29.04.2023

Es ist so absurd, dass nicht einmal Ekel Alfred sich diesen Schwachsinn hätte ausdenken und den Sozen andichten können. Diese Generation findet eine gute work-life Balance sowieso für wichtiger, als alles Andere. Insofern passt so ein Kriegsfall leider nicht in ihre Lebensplanung, es gibt ihn folglich einfach nicht oder wenn doch, erklärt man sich umgehend zur Frau und man ist raus aus der Sache. Gagaland eben.

Tobias Kramer / 29.04.2023

Und wenn ich mich als sterilisiertes weißes Kanichen oder eierlegendes grünes Krokodil identifiziere? Dürfen Tiere eingezogen werden? Jetzt wirds schwierig. Clownworld as its best. Von Dummen regiert

Paul Ehrlich / 29.04.2023

Ein Glück, dass wir in Deutschland leben. Denn nur in Deutschland kann sich das Regierungspersonal um den Stellplatz der Scheißhäuser in Mombasa und 1735 Geschlechter kümmern. In anderen Ländern haben sie für solche herausragenden Probleme auch gar kein qualifiziertes Personal. Haben wir ein Glück.

Richard Reit / 29.04.2023

Sowieso alles Auslegungssache.“Wir haben keinen Krieg!Fremde Soldaten besetzen nur unser Land”.Robert macht das schon.

Bernhard Ferdinand / 29.04.2023

Die US Streitkräfte sind die avant garde im Kampf um die gerechte Teilnahme aller (un-) möglichen (Un-)Wesen im “Dienst mit der Waffe”  . Trotzdem bekommen sie nicht genug Kämpfer:Rinnen: > 70%  im Krieger:Rinnenalter sind untauglich - zu doof, zu fett, drogenabhängig oder kriminell. Das wird hier auch nicht anders sein: Sturm im Wasserglas.

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