Fundstück / 13.09.2012 / 18:17 / 0 / Seite ausdrucken

Küntzel: Butler rennt

„Lola rennt“, heißt der Spielfilm von Tom Tykwer mit Franka Potente in der Hauptrolle. Der Film zeigt dreimal dieselbe Zeitspanne von zwanzig Minuten, in denen Lola rennt, jedes Mal mit kleinen Detailunterschieden, die die Handlung zu einem jeweils anderen Ausgang führen.

An diesen Film musste ich denken, als ich Judith Butlers dritten Rechtfertigungsversuch, diesmal in der Taz, sah. Dreimal mussten wir erleben, wie die Moralphilosophin vor dem eigenen Spiegelbild wegzurennen sucht: Am 30. August 2012 in der ZEIT, am 1. September in der Frankfurter Rundschau und am 11. September, dem Tag, an dem ihr der Adorno-Preis überreicht wurde, in der Taz.

Ihr Spiegelbild – das ist die Videoaufzeichnung eines Teach-Ins an der Universität Berkeley, in der Judith Butler zwei Fragen aus dem Publikum erwiderte und zu Hamas und Hisbollah Stellung nahm. Ich habe den Ausschnitt dieser Aufzeichnung, um deren Interpretation ihre drei Artikel kreisen, transkribiert und übersetzt. http://www.matthiaskuentzel.de/contents/butler-rennt


Siehe auch:
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde,

die Paulskirche ist ein historischer Ort. Hier wurden Martin Buber und Ernst Bloch mit Preisen geehrt, Alexander Mitscherlich und Thomas Mann, Amos Oz und Boualem Sansal; honorige Menschen also. Und heute: Prof. Judith Butler. Doch was passiert? Der Frankfurter Oberbürgermeister sucht das Weite, die Jüdische Gemeinde in Frankfurt und der Zentralrat der Juden in Deutschland boykottieren den Festakt. Und selbst diejenigen, die Prof. Butler mit einer Petition unterstützen, haben einen Petitionstext unterschrieben, der sich von ihr gleichzeitig distanziert. Aus gutem Grund!

Prof. Butler sagt offen, was sie will. Ihr neustes Buch, „Parting Ways. Jewishness and the Critique of Zionism“, handelt vom Nahostkonflikt. Diese Welt wäre eine bessere Welt, will sie uns darin vermitteln, wenn es Israel als jüdischen Staat nicht mehr gibt. Prof. Butler fordert keinen palästinensischen Staat an der Seite Israels, sondern einen binationalen, muslimisch dominierten Staat an der Stelle Israels.
http://www.matthiaskuentzel.de/contents/judith-butler-und-der-neue-antijuedische-diskurs

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