Im westkubanischen Sandino ist nach 60 Jahren wieder eine katholische Kirche gebaut und eingeweiht worden, meldet das Webportal des Humanistischen Pressedienstes (HPD). Bei dem Gotteshaus soll es sich um den ersten Neubau einer römisch-katholischen Kirche in dem diktatorisch regierten Land seit der kommunistischen Revolution im Jahre 1959 handeln. Wie hpd.de berichtet, hat die kubanische Regierung zwei weitere katholische Kirchen genehmigt, eine in der Hauptstadt Havanna und eine in Santiago. Diese befänden sich derzeit im Bau. Alle drei Kirchenbauten wurden laut hpd.de größtenteils von Gruppen in den USA finanziert.
Die amerikanische Zeitung Los Angeles Times betrachtet die Baugenehmigungen als Beleg für eine Erwärmung der Beziehungen zwischen Kuba und dem Vatikan. Das Erstarken der Kirche bringt jedoch laut hpd.de neben Gebetshäusern auch Einmischung in die Politik mit sich. Konkret versuche die katholische Kirche, Einfluss auf die Formulierung der neuen kubanischen Verfassung zu nehmen. Ihre Hauptforderungen seien ein Verbot der „Ehe für alle“ und die Erweiterung des Passus zur Religionsfreiheit. So soll die Kirche juristisch anerkannt werden.