Wegen der Beteiligung an Anti-Regierungsprotesten haben die kolumbianischen Behörden die Ausweisung einer Deutschen veranlasst, meldet 24matins.de. Die 34-jährige Rebecca S. habe sich an Aktionen beteiligt, "die nichts mit ihrem Status als Touristin zu tun hatten und die öffentliche Ordnung beeinträchtigten", hätten die Behörden am Dienstag (Ortszeit) erklärt. Dies rechtfertige "die Entscheidung, sie auszuweisen".
Am Freitag habe sie auf Facebook geschrieben, sie wäre Opfer eines Angriffs in der Stadt Cali geworden. Der Angreifer hätte geschossen “so lange, bis seine Waffe keine Munition mehr hatte”. Ein Freund, der sie beschützt habe, hätte “13 Schusswunden am ganzen Körper, darunter drei in den Kopf und mehrere in die Brust”. Die Behörden hätten den Angriff nicht bestätigt. Cali gelte als Zentrum der Proteste. Deutschlands Botschafter Peter Ptassek habe zuletzt auf Twitter erklärt, er beobachte die Situation “mit Sorge”. Es sei Kontakt zu Rebecca S. aufgenommen worden.
Seit Ende April wird in Kolumbien gegen die Regierung demonstriert. Die Demonstranten forderten bessere Arbeitsbedingungen, eine Reform des Rentensystems, einen besseren Schutz von Menschenrechtsaktivisten und die vollständige Umsetzung des Friedensabkommens mit der linksgerichteten Ex-Guerillabewegung Farc. Die Sicherheitskräfte seien in den vergangenen Monaten teils gewaltsam gegen die Demonstranten vorgegangen, nach Behördenangaben seien mehr als 60 Menschen getötet worden.