In seinem Artikel in der FAZ feiert Nils Minkmar das antidemokratische Manifest als “glänzend geschriebene Zeitdiagnostik” und mutmaßt, es werde bald das “wichtigste linke Theoriebuch unserer Zeit” werden. Dabei ist natürlich vor allem fraglich, ob es sich überhaupt um ein linkes Buch handelt. Besonders angetan ist der FAZ-Autor von den antimodernen Ressentiments darin. Gegen Ende räumt er immerhin ein, dass die “schwarzen Geländewagen”, die auf die Zerstörung des Staates folgten, wohl noch schlechter wären als die Gegenwart.
Noch weiter versteigt sich Alex Rühle in der SZ. Weitgehend kritiklos bestaunt der Internetverweigerer den “düsterrevolutionären Zorn” des Buches, seine “Aura der Hellsichtigkeit” und seine “heroische Melancholie”. Gerade die darin vertretene “Partizipationsverweigerung” sagt ihm zu. Sein Urteil lautet kurz, es handele sich um “ein Weißbuch des Überlebens in stürmischen Zeiten”. Und auch zu weiteren Entgleisungen lässt er sich verleiten: “Das System”, schreibt er, “ist überall, fast wie Gas ist es noch in die letzten Ritzen des Privatlebens gedrungen.”
http://taz.de/1/debatte/theorie/artikel/1/fast-wie-gas/