Lieber Herr Haferburg, selbst linksgrüne Ökoterroristen und AntiAKW-Aktivisten ihre sachlichen und fundierten Beiträge lesen würden, müssten die Genannten, um den Inhalt zu begreifen, Bereitschaft zum Zuhören und Verstehen besitzen. Dort, wo diese Eigenschaften sowie u.a. die Vernunft normalerweise platziert sind, ist bei den Genannten ideologischer Hirnkleister, irreversibel und unheilbar.
Lieber Herr Haferburg, sehr feiner Artikel! Grundsätzlich würde ich aber einer großen Schritt weitergehen als Sie und wesentlich radikaler argumentieren: 1. Die Generalkritik lautet, Radioaktivität schädige tiefgreifend das Leben auf der Erde, ja mache die Erde womöglich dereinst zu einem “toten” Planeten. 2. Dabei wird mit dem pauschalierenden “das Leben” tatsächlich ein umfassender Anspruch erhoben. 3. Das ist grober Unsinn, das Leben toleriert sogar sehr hohe Strahlendosen, die zwar im längeren Verlauf der individuellen Existenz ernsthaft schädigend sein können, siehe Tschernobyl. Dort blüht das Leben in den gesperrten Zonen dennoch enorm auf, Artenvielfalt als auch Populationsdichten sind wesentlich höher als “normal”. 4. Warum? Weil “das Leben” nicht das Ziel verfolgt, ein möglichst langes Alter in Gesundheit und Rente zu verbringen. “Das Leben” reproduziert sich (pflanzt sich fort) und stirbt ggf. ein, zwei Jahre früher. Das tut weder der Arterhaltung noch weiterer Ausdehnung Abbruch. Und wenn der Hase oder der Milan etwas früher stirbt - z.B. wegen eines malignen Tumors etc. - dann schadet das “dem Leben” eben gar nicht. 5. Das Gejammere über die bösen Folgen der Radioaktivität ist eben rein menschlich und kündet von dem Begehren, möglichst alt zu werden. Keineswegs jedoch von irgend einer besonderen Liebe zu “dem Leben” oder “Mutter Erde”. Vor allem purer, blanker und hysterischer Egoismus in Verbindung mit defizienter Bildung steht dahinter. 6. Und ich setze noch polemisch einen (empirischen!!!) oben drauf: Dort, wo Kernenergieunfälle den Rückzug des Menschen veranlassen (Fukushima, Tschernobyl), ja dort blüht das Leben auf und die Natur entfaltet sich erneut so, wie sie es ohne menschlich veranlasste Beschränkungen könnte. Conclusio: Kernenergieunfälle tun der Natur gut, zwingen sie doch deren größten “Feind”, den Menschen, zum Rückzug!!!
Da muss ich an meinen Einkauf im Supermarkt letzte Woche denken. Hinter mir stellte ein Mann ein Gebinde mit sechs riesigen Plastikflaschen stilles Wasser auf das Band. Sie wissen schon warum: Leitungswasser ist “umstritten”. Und danach legte er noch zwei Schachteln Zigaretten dazu.
Radioaktivität ist gesund. Es gibt Leute die aus Überzeugung nur Bio-Äpfel essen. Diese enthalten auch Kalium und jede Menge Giftstoffe gegen Pilze und Bakterien, die dem Apfel zu nah auf die Schale rücken wollen. Ja, auch Pflanzen haben ein Chemchocktail. Was sollen sie auch sonst tun? Weglaufen entfällt offensichtlich. Und Kalium liegt hier nur in seiner radioaktiven Form K40 vor. Nicht nur in D, sondern weltweit. In Bad Hofgastein macht Radongas gesund, hilft dem Immunsystem. Radon ist radioaktiv. Wie sagte Paracelsus? Die Dosis macht das Gift. Das gilt auch politische Farben. Zu viel rot und grün.
Die Atom-Hysterie ist eine Folge der jahrzehntelangen Bedrohung dieser Region durch die Atombombe. In der Tat war dies hier mal als Ground Zero im Gespräch, falls die russischen Panzerarmeen durch den Fulda Gap durchbrechen würden. – Heute haben wir keine Feinde mehr und ihre Toxizität wird auch nicht in Becquerel gemessen, sondern in Houellebecq. Leider haben wir auch keine Freunde mehr und auch keinen Verstand. Nur die Hysterie ist eine treue Begleiterin geblieben.
Danke für die umfassende Aufklärung zu der Strahlenbelastung des Menschen. Das war die beste und umfassende Zusammenfassung die ich je erhalten habe. Befasst habe ich mich mit dem Thema zum ersten Mal während meiner Schulzeit in den 1980ern.
Zitat Manager-Magazin (2011) : “Finanzmathematiker haben erstmals errechnet, wie teuer eine Haftpflichtpolice für ein Atomkraftwerk wäre - 72 Milliarden Euro jährlich. Praktisch sind die Meiler also nicht zu versichern. Es sei denn, der Strompreis kletterte auf das Zwanzigfache.” Was sind eigentlich die Argumente von Herrn Haferburg? Dass Fukushima doch nicht so schlimm war, wie Tschernobyl? Warum verschweigt der Lobbyist, dass der Betreiber von Tepco (Fukushima) Staatshilfe beantragen musste, weil er die Folgekosten (geschätzt werden 80 Milliarden) des offenbar doch nur minderschweren Unfalls nicht tragen kann? Derzeit ist die Haftpflicht eines AKW in Deutschland (lt. Manager-Magazin) auf 250 Mio begrenzt. Das würde nicht einmal reichen, ein Viertel des erneuerten Sarkophags in Tschernobyl zu finanzieren. Wolfgang Renneberg, einst Deutschlands oberster Atomaufseher, meint zum Thema: “Wenn man die Entsorgungskosten in den Kosten der Kernenergie und den Preisen für Strom aus Kernkraftwerken vollständig berücksichtigen würde, und wenn die Kernkraftwerke eine realistische Haftpflichtversicherung für Unfälle abschließen müssten, würde sich Kernkraft schon lange nicht mehr rechnen.” Nicht, dass ich allen alles glauben müsste, aber ist Herr Haferburg tatsächlich der einzige Sachverständige? Und warum prognostiziert eine Studie der Carnegie Mellon Universität für die USA aus rein ökonomischer Sicht keine Zukunft für die AKWs? Fragen über Fragen, die für Herrn Haferburg offenbar keine Rolle spielen.
Danke für mehr/bessere Aufklärung, hier in Japan sehens die Leute eh pragmatisch, in Puncto Nuklearmedizin wüdre hier niemand zurückschrecken. In der letzten Parlamentswahl bekam Abe, der versprochen hat, die Kernkraft wieder zu einer maßgeblichen Energiequelle zu machen, eine absolute Mehrheit. In den Nachwirkungen der Fukushima-Dai’ichi-Katastrophe existiert für die Bekanntgabe radioaktiver Werte im Internet eine Website, auf der sich die Interessierten informieren können (und die seit jeher außerhalb der Gebiete direkt um das vom Tsunami demolierte Kernkraftwerk keine lebensbedrohliche Radioaktivität anzeigt). Den Todesopfern der Naturkatastrophe wird in ihren Familien gedacht, doch das Desaster um die Kernreaktoren ist allgemein im japanischen Alltag kaum mehr präsent. Auf privaten Blogs kursiert die Behauptung, dass die Rate an Früherkennungen von Schilddrüsenkrebs bei Kindern der Präfektur Fukushima und im Großraum Tokyo angestiegen sei, doch ein auf dieses Gerücht hin befragtes Komitee vom Fukushima Health Management Survey gab die Antwort, dass dieses Ergebnis auf umstrittene Testreihen zurückzuführen sei. Das Ministry for Health, Labour and Welfare berichtet auf seiner Website über die möglichst lückenlose, gesundheitliche Überwachung der seit der Katastrophe tätigen Arbeiter vor Ort in Fukushima Daiichi - keine Todesopfer zu beklagen soweit. Befragt man die Surfer an der östlichen Küste, in benachbarten Präfekturen (Ibaraki, Chiba, Kanagawa), zucken diese mit den Schultern und schmunzeln eher über die Vorstellung von z.B. verstrahlten Pazifik-Küsten (“Oh, mein Guter, halten sie sich mal die Größe des Pazifik vor Augen ...”).
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