Henryk M. Broder / 26.12.2018 / 12:00 / Foto: Bildarchiv Pieterman / 84 / Seite ausdrucken

Ich heiße Elmar und lasse mir nichts gefallen

Nachdem Elmar Brok am Morgen nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Straßburg dem DLF ein obercooles Interview gegeben hatte, das sogar Hermann, den Cherusker zu Tränen gerührt hätte, würdigten wir seine Standfestigkeit (Gerade wir Politiker müssen doch zeigen, dass wir dann das normale Leben weiterführen und uns durch diese Terroristen nicht das Leben vergraulen lassen...) mit einem Beitrag auf der Achse.

Brok war darüber not amused, hatte er sich doch in 38 Jahren als MdEP daran gewöhnt, mit "Exzellenz" angesprochen und in einer vollklimatisierten Sänfte durch Brüssel und Straßburg getragen zu werden. 

Also setzte er sich hin und diktierte seinem Privatsekretär eine Depesche, die dieser dann mit einem reitenden Boten der Achse überbringen ließ. Darin hieß es:

Sehr geehrter Herr Broder,

Ihr schon oft zum zum Ausdruck gebrachter Hass gegen mich hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Ihre Interpretation von ausgesuchten Teilen des Interviews, um das ich kurzfristig gebeten wurde, berücksichtigt weder die Fragen und die Zusammenhänge. Auch haben Sie keine Ahnung, was es heißt, wenn Ihre Mitarbeiterinnen in der Mitte des Geschehens sein könnten und auch waren.

Die Polizei hatte die Schließung des Europäischen Parlaments angeordnet. Ich wäre hinausgegangen. Ihr Hass gegen die EU und Ihre zunehmend arg rechte Meinung führt nach der Art Ihres Seelenverwandten Bannon zu solchen Ausfällen.

Mit freundlichen Grüßen. Elmar Brok

Wir baten den Boten, von seinem Westfalen abzusteigen, gaben ihm und seinem Ross ein wenig Warsteiner Alkoholfrei zu trinken und schrieben mit einem Federkiel auf feinstes Pergament eine Antwort an Elmar Brok.

sehr geehrter herr brok,

bitte, bleiben sie auf dem boden. ich hasse labskaus, haferschleim und  tee der sorte Earl Grey. sie nicht. dazu sind sie zu unwichtig.

kommen sie gut über die feiertage und ins neue jahr.

herzlich, ihr hb

Und seitdem haben wir nichts mehr von ihm gehört. Seltsam. Er wird doch nicht beleidigt sein?

Foto: Bildarchiv Pieterman

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Leserpost

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M. Friedland / 26.12.2018

Herrn Brok für unwichtig zu halten, erfüllt eindeutig den Tatbestand der “Beleidigung” und ist keinesfalls durch Meinungs- oder sonst irgendeine Freiheit gedeckt. Schämen Sie sich! Bei Haferschleim in Earl Grey.

Rudolf George / 26.12.2018

Auf Kritik mit dem Vorwurf des Hasses zu reagieren gilt im Mainstream heute als der Königsweg. Dabei ist es nur das Eingeständnis, kein vernünftiges Gegenargument mehr parat zu haben.

Stefan Schultz / 26.12.2018

Großartig! Ich liebe es, wenn diese arroganten Polititkasperl einen Tritt vor das Schienbein bekommen. Deren Habitus ist unerträglich geworden! Sich selbst in gediegenen Ortschaften verschanzen, fürstlich Steuergelder abkassieren und die eigenen Kinder auf Privatschulen schicken, während man Predigten hält, wie der Pöbel mit der linksradikalen, globalistischen Politik zu leben hat.

Timo Leary / 26.12.2018

Den Politikern sind irgendwie die Begriffe durcheinander geraten - “Hass” ist ein neuer Modebegriff, der wie Ketchup über alles drüber geschüttet wird, was sich kritisch oder satirisch mit dem seltsamen Verhalten altgedienter (wem gedient?) Parteikader befasst. Brok verdient abgrundtiefe Verachtung für sein seinen vor allem selbstgefälligen Dienst an der Allgemeinheit, für sein Leben von Steuern, die er von Leuten bezieht, die er nicht repräsentiert und nicht zu repräsentieren gedenkt. Aber Hass? Nein, nun wirklich nicht, dafür ist er wirklich zu unbedeutend und zuweit weg.

Gabriele Schäfer / 26.12.2018

Einfach nur köstlich, werter Herr Broder….

von Kullmann / 26.12.2018

Wenn der arg linke Herr Brok nicht geliebt wird, sieht er sich gehasst. 38 Jahre einseitige Wahrnehmung hat ihren Preis.

Thomas Taterka / 26.12.2018

Wenn einige der MdEPs auf dem Niveau von Carlo Schmid oder auch eines Joseph Rovan endlich angekommen sind, wäre man erleichtert. So aber wünscht man sich nur , nicht weiter belästigt zu werden von Politikern, die einem mit Begriffen vor der Nase herumfuchteln, die ihre historische Intelligenz allzusehr “strapazieren ” und unsere analytische   Intelligenz unablässig “beleidigen “. Aus der Peinlichkeit gibt es kein Entrinnen durch immer neue Peinlichkeiten.

Thomas Weidner / 26.12.2018

Vorsicht, Herr Broder: Viele Hunde sind des Hasen Tod. Viele Idioten sind der Vernunft Tod.  Robin Alexander sieht ja Merkels Vorgehensweise als Ergebnis eines von den sich überstürzenden Ereignissen Getriebenseins. Ich sehe das anders: Die “kleine” AgitProp-FDJlerin Merkel hat es geschafft, mit dem Migrationspakt das Völkerrecht auszuhebeln. “Aus” für die Unverletzlichkeit der Grenzen eines Staates, “Aus” für die Existenz eines Staatsvolkes, “Aus” für das Selbstbestimmungsrecht der Völker, usw. usw. Und Merkel hat dem kommunistischen Prinzip “Eigentum ist Diebstahl” zu einem grandiosen Sieg verholfen… Und Brok ist nur einer, ein ganz kleiner, aus der extrem großen Masse der Merkelianer. Und diese schiere Masse machts!

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