Als 64er Baujahr kann ich nur konstatieren, dass wir jetzt die Kinder der sog. “Hubschraubereltern” erleben: wohl behütet, überfrachtet mit Allem, was “wichtig” erscheint, permanent gepampert und komplett realitätsfremd. Eine offene Diskussion mit dieser Generation ist oftmals unmöglich, weil sie sich im Besitz der einzig seeligmachenden Wahrheit wähnen. Harte Arbeit? Nö, lieber work-life balance. Die finden auch die Arbeitsbedingungen bei Twitter mit max. 30 Std. Arbeitszeit, hohen Gehältern, Weinzapfautomat und Yogaräumen für absolut in Ordnung. Und die Zensur, die in diesem Laden herrschte, betraf ja sowieso nur die “Hassreden”. Außerdem haben die vorigen Generationen ja ausschließlich “ihren” Planeten zerstört und die Buße dafür ist, dass man sich eben vegetarisch ernähren muss. Welche Monokulturen weltweit für diese woke Blase geschaffen werden müssen, um ihre Ersatzreligion zu ermöglichen, interessiert sie einen feuchten Kehrricht. Sie folgen ihrem Dogma und für “das gute Ziel” werden dann auch einfach mal individuelle Rechte abgeschafft.
Ohne Wenn und Aber schließe ich mich Herrn Ernst Barth an: Vielen Dank dem Autor für die klare und auch traurige Analyse des deutschen Zustandes zum Weihnachtsfest 2022! Frohe Weihnachten! Zusatz: Die Roten und die Grünen werden bis nächstes Weichnachten alles verschlimmern. Und kein Widerstand weit und breit. Verfassungsschutz und Polizei stehen bereit gegen Defätismus vorzugehen. Wir befinden uns in einem (mehreren) Krieg(en); nicht vergessen! Und WIR haben angefangen, Konflikte zum Krieg zu eskalieren! Die Achse verdient weiter Unterstützung.
@Albert Pf.: Stimmt. Als zwei Japaner in den Bergen in einem Sessellift bergan fuhren, fiel einem sein Transenradio aus der Hand. Erschrocken fragte er seinen Kumpel: Holidiladio - holudiladio? So ward denn das Jodeln erfunden. Als ich noch ein Bergbauernbub war, sah ich mal ein paar Touristen bei uns, war damals selten. Die hatten aber keinen Kropf; so frug ich Papa: Schau, die haben gar keinen Kropf! Mei Vodder sagte nur: Bau, sei frauh, dass deine grouden Gliader hosch. So wurde das Jodsalz erfunden. Es ging stetig bergauf. Fisch, Kabeljau war damals ein billiges Essen, mei Voudder ... . Bevorzugte Hirsch und Wildsau vom Wuidern.
Die gute Absicht und Überzeugungen des Autors ziehe ich keinesfalls in Zweifel, bin allerdings der Meinung, dass der Beitrag ganz deutlich belegt: der Autor ist im Westen Deutschlands aufgewachsen. Ich bin mir sicher, der Text eines bis 89 in der DDR lebenden kritischen Autors wäre einem etwas anderen “roten Faden” gefolgt. Bei Herrn Okko tom Brok lese ich so ein wenig heraus, dass der heutige Zustand Deutschlands (und der seiner “Werte”-Freunde) eine Art Schicksal sei, dem wir nicht entkommen können. Die katastrophale Entwicklung ist aber menschgemacht, und zwar vorsätzlich! Das unterscheidet sie vom Klimawandel. Die grüne Ideologie, die sich im Westen von Beginn an hauptsächlich in einem schon damals wohlstandsverwahrlosten Milieu entwickelte, wurde im Osten kopfschüttelnd beobachtet (selbst von vielen Kommunisten, bei denen aber wohl eher aufgrund des äußerlichen Auftretens ihrer Protagonisten) und viele Ossis sahen die Parallelen zum braunen und roten Faschismus, dem viele bereits Zeit ihres Lebens ausgesetzt waren. Viele sahen die Ähnlichkeit der Methoden, mit anderen Meinungen umzugehen. Viele sahen deutlich die Gefahr, die ihrem Traum von einem künftig vereinten, freien, demokratischen Gesamtdeutschland durch diese jetzt grünen Faschisten drohte. Die Euphorie der Ossis über die Vereinigung 89/90 ließ diese Gefahr vorerst in den Hintergrund treten, da diese Verbrecher dort zu sein schienen, wo sie hingehörten, in der faktischen Bedeutungslosigkeit. Die braunen Faschisten weg, die roten Faschisten weg, was soll jetzt noch passieren? Wahrscheinlich die gigantischste Fehleinschätztung der jüngeren deutschen Geschichte. Persönlich kenne ich niemanden, der es für möglich gehalten hätte, dass ALLE ehemals “demokratischen Parteien” der alten BR, zumindest deren Führungspersonal, höchstpersönlich den neuen Faschisten die Steigbügel zur Macht halten und damit ihr wahres Gesicht zeigen würden. Und jetzt schließe ich mich den letzten Satz des Autors an.
Ja, auch unter uns Babyboomern gibt es so weinerliche Gestalten wie den Autor, die , gerne im Staatsdienst von der Kontingenz der Welt abgeschirmt, ihre Ängste an die nachfolgenden Generationen weitergeben.
@Burkhardt Mundt bin auch Jahrgang 1952 und hätte genau dasselbe geschrieben.
Die positiven Erwartungen an die gesellschaftliche Entwicklung sind tatsächlich (empirisch deutlich) gesunken. Über den langen Zeitraum der letzten 50 Jahre lässt sich natürlich viel Gutes sagen. Aber seit 2010 (plus-minus) ist der Wurm drinn. Es gibt verschiedene Erklärungsversuche. Jonathan Haidt macht die Sozialen Medien verantwortlich, Twitter und Facebook. Andere Konservative die EU-Osterweiterung (mit Zeitverzug), oder die Finanzkrise, den Arabischen Frühling, den Klimawandel als Dauergift, den Zivilisationsstress, religiöse Ignoranz, oder einfach nur Dekadenz. Wer weiß es?! - Das GRÜNE Narrativ der heilen Welt stammt selbst aus den Achziger Jahren, aber es ist, bei allem Respekt, beinahe schon in sein Gegenteil gekippt. Man könnte auf die Idee kommen, dass die Politik selbst der Ursprung allen Übels ist. Aber das wäre eine zirkuläre Betrachtung! Die Politik ist ein Abbild gegenwärtiger “Klugheit”, oder in unserem Fall, der totalen Verirrung und autoritären Ratlosigkeit. In gewisser Weise machen die GRÜNEN alles falsch, und sind das Paradigma der Epoche; aber sie folgen Deutungsmustern bzw. Intuitionen, die auf breite Zustimmung stoßen. Damit wird ein Fehler nach dem anderen zum “Common Sense”. Aus den Misserfolgen wiederum folgen Irritationen und Misstrauen. Einige verabschieden sich in die Depression. Viele suchen den Inneren Feind. Es geht zu wie im Mittelalter, teilweise. Aber es gibt keinen einfachen Turn-Around. Wir brauchen heute eine stoische Philosophie. Nicht nachgeben, nicht verzweifeln. Widersprechen und Freiheiten einfordern. Der Konservatismus ist zum Geheimbund geworden. Das Chaos hat seinen Zenit erreicht.
“Und vor allem waren die Babyboomer in dem sicheren Bewusstsein aufgewachsen, dass die Geschichte eigentlich keine Rückschritte kenne und vielmehr ein Prozess zunehmender Verbesserung der Welt zu sein habe.” Ja, das ist wohl so. Wir waren naiv genug, den WWII als endgültigen, für alle Welt gültigen Beweis zu sehen, daß Kriege sich nicht lohnen. Der Vietnamkrieg war aus dieser Perspektive ein letzter Brandherd, verursacht durch Leute, bei denen diese offenbare Erkenntnis noch nicht angekommen war. Wir waren so naiv! Der Fortschrittsglaube war, ohne daß uns das bewußt gewesen wäre, schon immer ein Versatzstück der kommunistischen Ideologie, soweit er die gesellschaftlichen Zustände betrifft. Uns interessierte er vor allem hinsichtlich technischer Aspekte, vom Diodenradio zum Zweitransistormittelwellenradio, von dort zum Sechstransistorukwempfänger, alles so billig aus Japan, wie heute aus China. Raumfahrt, die Eroberung des Weltalls, aus dem Zukunftsroman sprangen sie in die Realität. Wir waren Optimisten. Der Erfolg dieser Haltung gab uns recht. Was die Umwelt betrifft: die haben wir grundlegend verbessert. Die Idee des Terraforming, also des planetenumspannenden Atmosphärenmanagements, überließen wir dem Zukunftsroman, wo es nicht als Technik für den Heimatplaneten, sondern für andere Welten erfunden wurde. Bei aller Naivität- den Kohlenstoffkreislauf mittels Photosynthese und das Geschlecht unserer Mitmenschen haben wir stets als Gegebenheit betrachtet, zu deren Manipulation kein Anlaß bestand.
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