Die sich zuspitzende Krise des chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande hat am Montag zu schweren Verlusten an der Hongkonger Börse geführt, meldet mz.de. Nach der anhaltenden Talfahrt in den vergangenen Tagen und Wochen sei die Evergrande-Aktie nach dem Handelsstart um weitere 14 Prozent eingebrochen. Auch andere chinesische Immobilien- und Finanztitel lägen tief im Minus, da es Ängste gebe, dass sich die Krise auch auf andere Unternehmen ausweiten könnte. Der Hongkonger Leitindex habe bis zum Mittag knapp vier Prozent verloren. Die Märkte auf dem chinesischen Festland seien wegen Feiertagen am Montag und Dienstag geschlossen.
Evergrande habe bekanntlich Schulden von umgerechnet mehr als 300 Milliarden US-Dollar (256 Mrd. Euro) angehäuft. Experten sähen einen Zahlungsausfall als immer wahrscheinlicher an. In dieser Woche seien mehrere Zinszahlungen fällig. Über das Wochenende habe der angeschlagene chinesische Immobilienriese Anlegern angeboten, sie mit Immobilien zu entschädigen. Das Angebot richte sich demnach an Käufer von Vermögensverwaltungsprodukten des Unternehmens. Auch habe Evergrande ein Fehlverhalten mehrerer hochrangiger Manager eingeräumt. Sechs Führungskräfte hätten demnach mehrere Anlageprodukte des Unternehmens illegalerweise im Voraus eingelöst.