Was sagt uns SARRAZIN mit dem beharrlichen Verbleibt in der SPD ? Wahrscheinlich wenig bis nichts. Den Gabriels, Schulzes und Nahles sagt S.—aus der Stellung materieller Unabhängigkeit heraus—Folgendes: “Ich bin wegen Brandt und Schmidt eingetreten, und ihr seid nur die unwürdigen Kinder und Enkel !” Der alte Fuchs weiss, dass dieser Konflikt in die Partei-Geschichte der SPD eingehen wird. Und zugleich, dass ihm historisch Recht gegeben werden wird. Nahles und Co. enden dagegen in Schande. Wozu sind Historiker da ? Subtiler und kompletter kann die Demütigung der Führung der SPD nicht mehr werden. Klar, sie werden ihn diesmal hinauswerfen ! Das aber ist das Krönchen, das sich S. selbst aufsetzt. Unbeugsam, gar unerbittlich, zu sein bis zuletzt. Nahles hat den intellektuellen Kampf längst verloren. Sie weiss das. Wer ist übrigens Klingbeil ?
Lieber Thilo, ich war in der SPD und bin so aufgewachsen und auch erzogen worden: stramm protestantisch und stramm auf (linker!) Parteilinie. Ich war bereits mit 12 Jahren Mitglied in einer Jugendorganisation der SPD und für diese auch Mitglied im Schulsprechergremium meiner Schule. Mein Vater und Großvater hatten beide die goldene Gewerkschaftsnadel und waren SPDler und AWO Mitglieder. Aber das, was diese Partei einst ausgemacht hat, existiert nicht mehr. Kurt Schumacher, Herbert Wehner, Willy Brandt und Helmut Schmidt sind tot. Die letzten Genossen, die ich (neben dir!) noch respektiere, sind Rudolf Dreßler und vielleicht noch Hans-Jochen Vogel. Der Rest sind nur noch Parteikarrieristen denen das eigene Schicksal schon immer wichtiger war, als die Partei oder ihre Grundsätze. Sie sind Apparatschiks, die nie wirklich gearbeitet haben! Ich weiß, dass du eigentlich das bist, was man als “Parteisoldat” bezeichnet. Andererseits hast du einen starken Gerechtigkeitssinn und sprichst offen über fehlerhafte Entwicklungen und genau das macht dich für die heutige SPD untragbar. Wir haben es bei der SPD nur noch mit Hinterzimmer-Kunklern zu tun, die jegliche offene Diskussion meiden, weil diese die Gefahr birgt, für sie unkontrollierbar zu werden. Die heutige SPD verrät mittlerweile alle ihre Prinzipien und Grundsätze, für die sie einmal gestanden hat. Entsprechend wird sie auch von ihrer ehemaligen Kernklientel, den Armen und Arbeitern, nicht mehr gewählt! Gerhard Schröder hat diese, ihm anvertrauten Menschen, verraten und verkauft. Verraten mit Hartz4 und der Agenda 2010 und verkauft mit den Riester Renten. Die SPD steht nur noch für eine sozial Gruppe ein: die Migranten und logischerweise versucht sie diese Gruppe zu vergrößern und ihr das Wahlrecht zu geben, in der Hoffnung dann wieder Stimmen zu bekommen. Du bist ihnen ein Dorn im Fleische und ich denke, dass du das weißt. Mach weiter so: SEI DER DORN und erinnere diese Partei weiter an Alles, was sie verraten haben!
Es gibt ja durchaus einige SPD-Mitglieder/Wähler, die ein Problem mit der aktuellen Migrationspolitik haben. Wenn Sarrazin aus der SPD rausgeschmisen wird, kann es sein, dass einige dieser Mitglieder/Wähler auch noch das sinkende Schiff SPD verlassen. Nur weiter so, SPD, Friede Deiner Asche ...
Ach Herr Schneider, warum gleich nochmal sind Sie in der FDP? Ob irgendwann Tilo Sarrazin mal ausrufen wird: Bei aller persönlichen Sympathie für meinen Namensvetter: Bei Gott, Herr Schneider, gehen Sie. Ich denke aber, es wird ihm viel zu nebulös sein, Ihnen bzw. irgendjemandem kluge Ratschläge für seine persönlichen Entscheidungen zu geben. Die gleichen Fragen könnte man übrigens auch Vera Lengsfeld und Heinz Buschkowsky stellen.
Hat die SPD keine anderen Sorgen? Ich würde Mitglied bleiben und die Partei samt Frau Nahles noch ein bisschen ärgern..
Es könnte der Fall eintreten, dass die SPD über diesen einen SARRAZIN stürzt. Denn der Mann handelt das Hauptproblem unserer Epoche ab: “Was bringt der Islam?” Wer keine durch-kalkulierten , politischen Antworten dazu beibringt , ist nicht mehr wählbar. Wer sich der Lösung dieses Problems beharrlich verwei-gerte, gar dem eigenen Volk “Nazismus” vorwirft, um nicht hart handeln zu müssen, ist verloren. Wer 1989 nicht miterlebte, wie schnell und grausam unnütz gewordene Gesellschafts-Systeme abgesägt werden, hat in Punkto Geschichte nichts verstanden. SARRAZINs Anspruch resultiert aus den Erfahrungen als Berliner Finanz-Senator (Finanzminister). Der, der “mit den Zahlen tanzt”, erfuhr, wie wenig sich die islamische Gemeinde bewegt, wenn man ihr Integration abfordert. Trotz der vielen, auch immateriellen, Vorschüsse. Finanzwirtschaft, ohne Kontrolle und Ergebnis-Statistik, auch bei Zuwanderung, wäre Unsinn.
Nichts ist besser als ein Märtyrer zu sein und das wäre er, wenn die SPD ihn rausschmeißen würde.
Ich begreife an Sarrazin sowieso nicht, was ihn noch in dieser SPD hält. Diese Partei müßte ihm doch eigentlich völlig zuwider sein. Da zeigt sich doch bei ihm auch eine gewisse Inkonsequenz.
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