Von Andreas Zimmermann.
Man hat den Eindruck, dass viele Medien und andere interessierte Kreise wieder eine besonders gefährliche Welle von Atemwegserkrankungen herbeireden wollen – nebst Rückkehr zur Maskierung. Die Zahlen zeigen jedoch keinerlei Auffälligkeiten.
Eigentlich wollte ich nur kurz über die Absurdität einiger schräger Meldungen zur einer „mysteriösen Lungenkrankheit“, die sich angeblich in China ausbreiten sollte, schreiben. Die Meldungen klangen, als würden die deutschen "Qualitätsmedien” tatsächlich versuchen, ihren Lesern eine Neuauflage des Corona-Pandemie-Märchens aufzutischen. "Wie bei Corona: Mysteriöse Lungen-Krankheit in China ausgebrochen – WHO schaltet sich ein”, titelte etwa die Frankfurter Rundschau.
Wobei das einzig Beängstigende an dieser Nachricht der letzte Halbsatz ist, denn sobald die WHO sich irgendwo einmischt, droht bekanntlich höchste Gefahr für Leben und Gesundheit. Allerdings nicht etwa durch die Erkrankung, deretwegen sich die WHO angeblich „einschaltet”, sondern durch die WHO selbst, die in solchen Fällen so gesundheitsfördernde Maßnahmen wie Maskentragen, Lockdowns oder lebensgefährliche Injektionen forciert.
Tatsächlich sah es so aus, als würden die zwielichtigen Gestalten der WHO, allen voran ihr seltsamer Generaldirektor, tatsächlich versucht sein, den gleichen Zirkus wie bei SARS-CoV-2 noch einmal abzuziehen. Solche Versuche gab es ja schon mehrmals, etwa mit den Affenpocken (die man ja mittlerweile, politisch korrekt, „mpox“ nennen soll). Nun also ein „gehäuftes Auftreten von Lungenentzündungen bei Kindern im Norden Chinas”, woran die „Lockerungen der Corona-Beschränkungen” schuld sein sollen. Der Tagesspiegel wusste gar davon zu berichten, dass die „Kinderkrankenhäuser in Nordchina überfüllt“ seien und dass Eltern sich fragen, „ob die Behörden die Epidemie vertuschen wollten“.
Allesamt auf bekannte Erreger zurückführen
Natürlich durfte auch der Hinweis nicht fehlen, dass durch „das Virus” (gemeint ist SARS-CoV-2) angeblich „weltweit Millionen von Menschen” starben – wofür es zumindest in den deutschen Sterblichkeitszahlen keinerlei Hinweis gibt, denn die Übersterblichkeit lag in Deutschland in den ersten drei Quartalen 2020 im negativen Bereich und nahm erst 2021, also nach Beginn der „Impfkampagne” und zu Zeiten der verschiedensten zur „Eindämmung der Pandemie” politisch verordneten „Maßnahmen” so richtig Fahrt auf.
Nachdem China bei der neuen Pandemie nun aber doch nicht mitspielen wollte und darauf beharrt, dass sich die Erkältungen allesamt auf bekannte Erreger zurückführen lassen, haben die WHO und Deutschlands irrlichternder Gesundheitsminister die Idee einer neuen Pandemie erst einmal wieder fallengelassen. Stattdessen setzen die üblichen Verdächtigen wieder auf die „alten Bekannten“ Corona und Grippe, um weiter Panik zu schüren.
So führen Krankenhäuser teilweise schon wieder die völlig sinnbefreite Maskenpflicht ein, und auch die Propaganda für die gesundheitsschädlichen modRNA-Injektionen wurde wieder aufgenommen. Ganz vorne dabei in den USA die CDC und in Deutschland natürlich die Tagesschau (ab Minute 10.38), die ganz im Sinne von Andreas Gassen, dem Vorstandschef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (Zitat „Linker Arm Grippe, rechter Arm Corona“), die Menschen auch gleich noch von der zwar weniger gefährlichen, aber ähnlich nutzlosen Grippeimpfung überzeugen will.
Übliche Hysterie der „Qualitätsmedien“
Natürlich müssen in diesem Zusammenhang auch gleich die „steigenden Fallzahlen“ erwähnt werden, vor denen schon Anfang November gewarnt wurde, weil sie angeblich höher waren „als zu Hochzeiten der Corona-Pandemie.” In der mittlerweile üblichen Hysterie der „Qualitätsmedien” warnte die Welt auch gleich vor einer „bundesweiten Krankheitswelle” und „lokalen Schulschließungen”.
Nun, die beste Quelle für die Häufigkeit von Atemwegserkrankungen ist trotz allem das RKI mit den wöchentlichen Berichten der Arbeitsgemeinschaft Influenza. Und der letzte Bericht (für die Kalenderwoche 46) zeigt, dass es schlicht nichts Besonderes zu sehen gibt. Ja, die herbstliche Erkältungswelle (ARE – akute respiratorische Erkrankungen) kam dieses Jahr etwas früher als die letzten Jahre, aber aktuell ist sie geschätzt (Seite 2, Abbildung 1) nur noch genauso hoch wie letztes Jahr, und dem Kurvenverlauf nach kann man annehmen, dass sie schon am Abflachen ist.
Noch harmloser sieht die Lage aus, wenn man die verlässlicheren Daten der Sentinel-Praxen verwendet (Abbildung 2). Danach lagen die Erkältungszahlen diesen Herbst noch zu keinem Zeitpunkt signifikant über den Zahlen der letzten beiden Jahre. Es gibt also wirklich keinerlei Grund für irgendwelche Panikmache. Im Übrigen zeigen die beiden Grafiken wunderschön, dass es auch in den Wintern 2019/2020 bis 2022/2023, also während der fiktiven „Pandemie”, keinerlei Häufung an Atemwegserkrankungen gab.
Es ist alles wie immer
Und auch die Anzahl an schweren akuten Atemwegsinfektionen (SARI, Seite 5, Abbildung 6) lag seit Beginn der Aufzeichnungen 2017/2018, von den üblichen saisonalen Spitzen wie Ende letzten Jahres oder Anfang 2018 (also vor der angeblichen Pandemie) einmal abgesehen, immer ungefähr im gleichen Bereich. Tatsächlich liegt dieser Wert aktuell sogar unter den Werten der letzten drei Jahre. Das heißt, was Atemwegserkrankungen angeht, ist alles wie immer, wenn überhaupt gerade etwas harmloser als die letzten Jahre.
Es ist keine Pandemie in Sicht, es gab nie eine Pandemie, es gibt nur, wie seit Menschengedenken, im Winter eine manchmal stärkere und manchmal schwächere Erkältungswelle. Und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern, ganz egal ob man die Menschen mit allen möglichen und unmöglichen Mitteln einschließlich staatlicher Erpressung dazu bringt, sich irgendwelche Pseudoimpfungen verpassen zu lassen oder sie staatlicherseits endlich einmal in Ruhe lässt. Wobei man im „besten Deutschland aller Zeiten“ mit seinen so sendungsbewussten wie ahnungslosen Politikern auf Letzteres wohl auch in Zukunft vergebens hoffen dürfte.
Andreas Zimmermann ist promovierter Naturwissenschaftler und lehrt an einer deutschen Hochschule. Er schreibt hier unter einem Pseudonym.