Rainer Bonhorst / 18.06.2012 / 15:57 / 0 / Seite ausdrucken

Die wahren Gründe für den Afghanistan-Krieg

Ein Grund für den Afghanistankrieg lag auf der Hand: “Get Osama bin Laden!” Aber warum hat es so lange gedauert, bis der Oberterrorist und Massenmörder erwischt wurde? Und warum suchte man ihn in Afghanistan, wo er sich doch in Pakistan niedergelassen hat? Es muss wohl daran gelegen haben, dass man ein wenig abgelenkt war. Warum? Weil es einen zweiten Grund für die Intervention in Afghanistan gegeben haben muss. Und offenbar noch gibt, denn die Truppen sind ja immer noch dort. Aber was könnte dieser zweite Grund? Lange musste man rätseln. Jetzt aber ahnen wir es: Es ist die Förderung des Teppichhandels.

Diese verdeckte Kriegsgrund ist nur durch den Zufall ans Tageslicht gelangt, dass zwei Deutsche, FDP-Minister Dirk Niebel und BND-Chef Gerhard Schindler, beim Teppichtransport erwischt worden sind. Die Panne hat bei den Verbündeten heftiges Kopfschütteln ausgelöst. Ein ISAF-Sprecher, der nicht namentlich genannt werden will: “Die Unachtsamkeit der Deutschen gefährdet unser gesamtes Teppichkonzept.” Offenbar war der Plan, dass jeder Politiker und sonstige westliche Amtsinhaber, der die Truppen in Afghanistan besucht, mindestens einen Teppich kauft und mit nach Hause bringt. Auf diese Weise sollte die Wirtschaft des Landes so angekurbelt werden, dass es sich in einigen Jahren selbst über Wasser halten kann. Dieses Konzept lebte allerdings von einer strikten Geheimhaltung, da es den Bevölkerungen des Westens nur schwer zu vermitteln sei. Der unpolitische Mensch vertrete nun mal die Ansicht, dass es im Westen schon genug Orientteppiche gebe. Wozu also der ganze, milliardenschwere Aufwand in Afghanistan?
Die Unachtsamkeit der beiden Deutschen dürfte den Truppenabzug aus Afghanistan beschleunigen. Zwar gäbe es dort noch viel zu tun, da die Afghanen noch längst nicht alle ihre Teppiche an westliche Politiker verkauft haben. Aber nun, da die Katze aus dem Sack ist, haben die Truppen dort keine Aufgabe mehr. Dass man das Land militärisch nicht unter Kontrolle bringen kann, so heißt es, sei schon lange klar.

Dass die Teppichmission in Afghanistan nicht zu Ende gebracht werden könne, sei gerade noch zu verkraften. Folgenschwerer sei, dass damit auch eine militärische Intervention im Iran in weite Ferne gerückt sei. Es würde sofort der Verdacht entstehen, dass man es vor allem auf die berühmten Perserteppiche abgesehen habe. Dies zeige wieder einmal, dass ein scheinbar geringfügiger Bruch in der Geheimhaltungskette unabsehbare geopolitische Folgen haben könne.

Nicht zuletzt deshalb seien die beiden Deutschen inzwischen bei der Nato auf die Liste der unerwünschten Teppichhändler gesetzt worden. 

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