@Sehr geehrter Boris Reitschuster, eines vorweg: Ich wertschätze Sie in Ihrem Engagement gegen das ‚Corona-Unrecht‘ und habe mir auch etliche Beiträge auf yt diverser Bundespressekonferenzen mit Ihnen angeschaut. Sie haben beharrlich und wie es sich für einen Journalisten mit Berufsethos gehört, den Finger in die offene Wunde gelegt. Dafür gebührt Ihnen Dank, Herr Reitschuster. Daß man Sie da rausschmeißt, war nur eine Frage der Zeit und sollten Sie insoweit als Auszeichnung verstehen. Es stellt sich mir aber vor dem Hintergrund Ihrer Russland-Erfahrungen u. persönlichen Aversionen ernsthaft die Frage, ob und inwieweit Sie bei weiteren BP-Konferenzen in Sachen Ukraine auch den Finger dort in die entsprechende Wunde gelegt hätten. Selbst unter der Annahme, daß all Ihre Mutmaßungen bzgl. des „Systems Moskau“ 1 zu 1 zutreffen, wird dadurch nicht automatisch aus der bis ins Mark korrupten und mit Nazis durchsetzen Ukraine eine lupenreine Demokratie. Ich gehe sogar soweit lieber Boris Reitschuster, daß ich die Intervention oder Spezialoperation Russlands als Maßnahme zur Sicherung geostrategischer Sicherheitsinteressen betrachte, denn nicht anders würden es die USA darstellen, sollte Russland oder China Biowaffenlabore und die Stationierung von Raketen etwa in Mexiko planen. Aus Ihrem an mich gerichteten Beitrag ist zu entnehmen, daß Sie offenbar tatsächlich der Überzeugung sind, wir lebten in einer Demokratie. Hierzu möchte ich mit einem Zitat von Ch. Bukowski schließen :„Der Unterschied zwischen einer Demokratie und einer Diktatur liegt darin, dass Du in der Demokratie wählen darfst, bevor Du den Befehlen gehorchst.“
Sich im Besitz der reinen Lehre wähnend, soll der Jakobinerklub seinerzeit versucht haben, Rousseaus Vorstellung von einer schönen, lebenswerten Welt erbarmungslos umzusetzen. Wir verkörpern den Volkswillen, sind so gesehen das Volk – auf der Basis wurde agiert und regiert, ohne Regierung im eigentlichen Sinne, sondern eher einflussreiche NGO zu sein, heißt es. So gesehen – nichts Neues unter der Sonne!
Wer um 3 Ecken im Voraus denken kann, konnte schon weit vor 2015 erahnen, in welche Richtung der Hase bei uns laufen wird. Damals hätte man evtl. noch etwas korrigieren können. Aber über D. lag ein Nebel von Desinteresse, Ignoranz und Arroganz, weil jeder sich einbildete, dass sich Ausrutscher irgendwann wieder von selbst korrigieren und wir ja sowieso die Größten sind. Alles wird gut, oder so ähnlich. Nun, die meisten von uns hier werden am Ende zu Reitschusters. Wetten?! Der Zug in Richtung Vernunft ist abgefahren und das Licht am Ende des Tunnels geht aus. Da hilft auch keine 30% AfD mehr.
Jaja, da gehen sie hin… Vor etwa zwanzig Jahren gab es einen NPD-Vorsitzenden namens Apfel. Diesen vor Augen ließ wohl Timur Vermes seinen Roman-Protagonisten ein vernichtendes Urteil über „die gegenwärtige nationale Bewegung“ fällen. Doch rechtfertigte dies in keinster Weise das diskriminierenden Verhalten des ÖRR in Person Bettina Schausten im Juni 2005. Die Gründe für die Emigration seiner Familie mit vier Kindern dürften nahe liegen. Martin Niemöller: „Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist. Als sie die Gewerkschaftler holten, habe ich geschwiegen,...“
@R. H. van Thiel: Sie haben natürlich recht, danke, weitere Details will ich mir hier ersparen, die findet man in seinen Büchern. Nur so viel: Er war jung und auch intelligent genug als er nach Russland kam, da spricht er mit Sicherheit besser russisch als die Hälfte der Russen. Warum? Mein Sohn war nur minimal jünger als H. R. und hat das mit A.E. auch hinbekommen.
Lieber Herr Reitschuster zu ihrer vernichtenden Kritik an Putin. Ich frage mich ob sie auch die Vorgeschichte berücksichtigen. Ja Russland ist eine Diktatur. Es war nie demokratisch. Selbst timothy Snyder schreibt dass die einzige Wahl dort, die halbwegs demokratisch war , die allererste 1991. In den 90er Jahren regierte Jelzin, eine Marionette der Amis, alkohol -und herzkrank. In dieser Zeit sind breite Massen verelendet. Dem westen war das völlig egal. Gleichzeitig sind die oligarchen entstanden, die sich für einen Appel und ein Ei alles Staatsvermögen unter den Nagel rissen und so zu absurden Reichtum gelangten Unter Putin geht es einer sehr breiten Masse viel viel besser.. Deswegen hat er so viel Unterstützung. Wir werden mit Russland und mit Putin irgendwie auskommen müssen. manche meinen, ach wäre Putin nur weg, dann wird alles gut. Nichts wird gut. Dann kommen womöglich noch viel radikalere an die Macht. Die Regime-Change Politik des Westens hat nur viel Leid und Zerstörung und Elend gebracht. Und zum Thema Angriffskrieg. Mitte Februar 22 haben die Ukrainer den Beschuss des Donbass massiv erhöht. siehe aufzeichnungen der OSZE. Sollen die Russen einfach zuschauen ,wie die Bewohner des Donbass vertrieben und massakriert werden?
Als ich damals gehört habe, dass Herrn Reitschuster das Pay PAL Konto gekündigt wurde, habe ich noch am selben Tag auch meins gekündigt. Faschistische Methoden möchte ich nicht mit meiner Mitgliedschaft unterstützen. Schade das sich nicht mehr zur Kündigung entschließen können.
Boris Reitschuster ist sicher ein guter Journalist. Einfach schon deshalb weil er hartnäckig nachfragt und nicht bei dpa abschreibt. Insofern bin ich mit dem Artikel einverstanden. Was allerdings Rußland betrifft stimme ich mit Reitschuster nicht überein. Er hat da eine Obsession und seine Putin-Hysterie zu einem erfolgreichen Geschäftsmodell gemacht. Genau betrachtet gefällt er sich auch in der Rolle eines Dissidenten. Bezogen auf Rußland unterschlägt er einfach, daß es zahlreiche Leute gibt die gerade jetzt dorthin umsiedeln. Karin Kneissl wäre ein prominentes Beispiel. Sie passen einfach nicht in sein Weltbild. Zitat: „Wer eine andere als die herrschende Meinung vertritt, wird unerbittlich bis hinein in den letzten Winkel seiner beruflichen und sogar seiner privaten Existenz verfolgt. Man versucht, Bekannte und Freunde und Nachbarn und sogar die Familie gegen den Verfolgten in Stellung zu bringen.“ Daran beteiligt er sich, was schade ist und schweigt zu den Verächtlichmachungen angeblicher Rußlandtrolle. Andere authentische Stimmen von Rußlandkennern ignoriert er einfach und weigert sich, sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Außerdem ist er schon seit 8 Jahren nicht mehr dort. Die angeblichen Morddrohungen halte ich für einen umsatzsteigernden Geschäftstrick. Ansonsten bringt der Artikel es gut auf den Punkt. Reitschuster ist das prominente Beispiel für einen Menschen der vom rotgrünen Meinungskartell ausgegrenzt wird. Viele Nichtprominente haben inzwischen das gleiche Problem, aber nicht die Möglichkeit in südliche Gefilde zu entfleuchen. Sie müssen sich mit ganz ähnlicher Einstellung wie Reitschuster den täglichen Widrigkeiten stellen.
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