News-Redaktion / 19.08.2021 / 09:10 / Foto: cartese / 0 / Seite ausdrucken

Die Morgenlage am Donnerstag

Ein Blick in die Nachrichten der letzten Stunden.

Drei Tote bei Anti-Taliban Protesten

Bei Anti-Taliban Protesten in der afghanischen Stadt Jalalabad sind am Mittwoch mindestens drei Menschen getötet und mehr als ein Dutzend verletzt worden, meldet rnd.de. Das hätten Augenzeugen und ein früherer Polizeivertreter berichtet. Die Taliban sollen demnach das Feuer eröffnet haben als Einwohner der Stadt auf einem Platz versuchten, die bisherige Landesflagge zu hissen. Die Taliban in Jalalabad, 150 km östlich der Hauptstadt Kabul, hätten von einigen Unruhestiftern gesprochen.

Taliban-Führer treffen sich mit Ex-Präsident Karsai

Führende Taliban-Mitglieder haben sich mit dem ehemaligen afghanischen Präsidenten Hamid Karsai in der Hauptstadt Kabul getroffen, meldet 24matins.de. Wie das auf die Auswertung islamistischer Websites spezialisierte US-Institut Site am Mittwoch mitgeteilt habe, hätten die Taliban erklärt, „dass sie alle ehemaligen Regierungsbeamten begnadigt haben und daher niemand das Land verlassen muss“. Neben Karsai habe auch der Verhandlungsführer der abgesetzten Regierung für den innerafghanischen Friedensprozess, Abdullah Abdullah, an dem Treffen teilgenommen.

Die Taliban hätten  Fotos von Karsai mit Anas Hakkani veröffentlicht, einem Unterhändler der Taliban bei den Friedensverhandlungen in Doha. Anas Hakkani sei ein Bruder des stellvertretenden Taliban-Anführers und Gründers des berüchtigten Hakkani-Netzwerks, Siradschuddin Hakkani.

Hamid Karsai war nach dem Sturz der Taliban 2001 Präsident einer von den USA unterstützten Regierung und blieb bis 2014 im Amt. Sein Nachfolger Aschraf Ghani war vor der Machtergreifung der Taliban am Sonntag aus dem Land geflohen und befinde sich mittlerweile in Abu Dhabi.

Deutscher Botschafter führt erste Gespräche mit Taliban

Angesichts der prekären Sicherheitslage nach ihrer Machtübernahme in Afghanistan hat der deutsche Botschafter Markus Potzel in Doha erste Gespräche mit den Taliban geführt, meldet zeit.de. Das habe Außenminister Heiko Maas (SPD) nach einer Sitzung des Krisenstabs der Bundesregierung erklärt. Die Gespräche würden am Donnerstag fortgesetzt. Deutschland stimme sich dabei mit den USA ab, die ebenfalls Gespräche mit den Taliban führen würden.

Maas zufolge versuche die Bundesregierung derzeit, auch über Drittstaaten wie Katar Einfluss auf die Taliban zu nehmen. Derzeit gebe es aber noch „keine belastbaren Sicherheitszusagen“, dass die Taliban afghanische Staatsangehörige frei zum Flughafen in Kabul passieren lassen, habe Maas gesagt. Die Zahl der Ortskräfte auf den Rettungsflügen der Bundeswehr sei deshalb noch begrenzt, so Maas weiter. In den vergangenen Tagen und Stunden hätten es aber immer wieder auch Ortskräfte an den Kabuler Flughafen geschafft.

Österreichs Innenminister gegen Aufnahme weiterer Afghanen

Die österreichische Bundesregierung lehnt nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban eine Aufnahme weiterer Flüchtlinge aus Afghanistan ab, meldet orf.at. Es habe jetzt oberste Priorität, „mit den Nachbarländern von Afghanistan zu reden, damit Schutz und Hilfe in der Region sichergestellt ist“, habe Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) der „Welt“ (Mittwoch-Ausgabe) gesagt. „Aber illegale Migration, die durch ein Dutzend sichere Länder verläuft und wo sich Migranten ein Zielland einfach aussuchen, muss gestoppt werden“, wird Nehammmer weiter zitiert. „Es gibt keinen Grund, warum ein Afghane jetzt nach Österreich kommen sollte.“

Österreich wolle zudem nach den Worten Nehammers weiterhin möglichst an Abschiebungen von Afghanen festhalten. „Wenn Abschiebungen aufgrund der Grenzen, die uns die Europäische Menschenrechtskonvention setzt, nicht mehr möglich sind, müssen wir als Europäische Union Alternativen andenken“, habe er gesagt. „Abschiebezentren in der Region rund um Afghanistan wären eine Möglichkeit.“

47 Tote durch islamistischen Angriff in Burkina Faso

Bei einem Terroranschlag im westafrikanischen Burkina Faso sind mindestens 47 Zivilisten, Sicherheitskräfte und Anhänger einer regierungstreuen Miliz ums Leben gekommen, meldet orf.at. Zudem seien 16 Terroristen ums Leben gekommen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Agence d’Information du Burkina (AIB) berichtet hätte.

Bei dem Angriff seien 30 Zivilisten, 14 Sicherheitskräfte und drei Milizionäre getötet worden. Mindestens 19 weitere Menschen wären bei dem Vorfall in der Nähe der nördlichen Stadt Arbinda, die an der Grenze zu Mali liegt, verwundet worden. Weitere Details seien in dem Bericht nicht genannt worden.

In der Region sind bekanntlich bewaffnete Gruppen aktiv, von denen einige der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) oder al-Kaida die Treue geschworen haben. Islamisten mit Verbindungen zu al-Kaida und dem IS verübten häufig Angriffe im Norden Burkina Fasos und in den Nachbarländern Mali und Niger. Burkina Faso sei lange von Attacken verschont geblieben, doch sei ihre Zahl seit 2015 deutlich angestiegen. Nach Angaben der Vereinten Nationen seien mittlerweile mehr als 1,2 Millionen Menschen im eigenen Land auf der Flucht.

Sieben Tote bei Angriff auf Shell-Mitarbeiter in Nigeria

Bei einem Angriff auf einen Konvoi von Mitarbeitern des Shell-Konzerns sind im Südosten Nigerias sieben Menschen getötet worden, meldet kleinezeitung.at. Wie die Polizei am Mittwoch mitgeteilt habe, seien bei dem Angriff am Montag sechs Shell-Angestellte und ein Polizist getötet worden. Die Shell-Filiale SPDC habe den Angriff „von unbekannten bewaffneten Männern“ auf einen Bustransport in Richtung Ohaji bestätigt.

Solange keine Bekennerschreiben vorlägen, gingen die nigerianischen Behörden in der Regel davon aus, dass die Unabhängigkeitsbewegung der Völker von Biafra (IBOP) hinter den Angriffen stecke. Die Bewegung habe die Verantwortung für diesen Angriff jedoch von sich gewiesen.

Der nigerianische Präsident Muhammadu Buhari habe am Montag ein Gesetz unterzeichnet, mit dem die Ölgesellschaften einen klareren Rahmen für ihre Investitionen in Nigeria erhielten. Vor Jahren habe es zahlreiche Angriffe auf Öl- und Gasanlagen gegeben, bei denen eine stärkere Beteiligung der Bevölkerung des Niger-Deltas an den Einnahmen gefordert worden sei. Durch den Abschluss einer Amnestie in den 2000er-Jahren war eine Befriedung erreicht worden.

Nigeria habe derzeit mit verschiedenen Sicherheitsproblemen zu kämpfen. Dazu gehören ein seit zwölf Jahren währender islamistischer Aufstand im Nordosten, Geiselnahmen und Banditentum sowie separatistische Bestrebungen im Südosten.

Burma: Miltärregime tötete seit Putsch 1000 Menschen

Seit dem Militärputsch in Burma (Myanmar) im Februar sind mehr als 1.000 Menschen von den Sicherheitskräften des Militärregimes getötet worden, meldet deutschlandfunk.de. Diese Zahl habe die Gefangenenhilfsorganisation AAPP genannt. Zu befürchten sei, dass die Zahl der Getöteten noch höher liege. Eine Stellungnahme des Militärs zu den Angaben gebe es bisher nicht. Unter dem früheren Armeechef und jetzigen Machthaber Min Aung Hlaing hatten die Generäle im Februar bekanntlich gegen die demokratisch gewählte Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi geputscht. Seitdem gehe das Militärregime immer brutaler gegen die protestierende Bevölkerung und die Opposition vor.

Polen schickt weitere Truppen an die weißrussische Grenze

Die polnische Regierung hat entlang der EU-Außengrenze zu Weißrussland (Belarus) weitere Militäreinheiten eingesetzt, meldet zeit.de. Mehr als 900 zusätzliche Heeressoldaten sollen demnach illegale Einreisen von Migranten blockieren, wie Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak mitgeteilt habe. Nach Angaben des polnischen Innenministeriums hätten im August 1.935 Menschen versucht, illegal die Grenze von Weißrussland nach Polen zu überqueren. Der Grenzschutz hätte 1.175 Migranten von einem Grenzübertritt abhalten können. Weitere 760 Menschen seien festgehalten und in geschlossenen Unterkünften untergebracht worden.

Der weißrussische Machthaber Alexander Lukaschenko benutze die Migranten, habe Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki kritisiert. „Es kann nicht sein, dass die Erpressung durch Herrn Lukaschenko uns dazu zwingt, irgendwen hier aufzunehmen.“ Ein souveräner Staat müsse seine Außengrenzen schützen. Der weißrussische Machthaber Lukaschenko hatte bekanntlich als Reaktion auf Sanktionen der EU im Mai angekündigt, Migranten nicht mehr an der Weiterreise in die EU hindern zu wollen.

USA begrenzt Passagierzahl chinesischer Airlines

Die USA deckelt infolge eines Streits wegen Sanktionen gegen US-Fluggesellschaften die Passagierzahlen von Flügen aus China, meldet handelsblatt.com. Über einen Zeitraum von vier Wochen werde die Kapazität von vier chinesischen Fluggesellschaften auf ein Passagiervolumen von jeweils 40 Prozent pro Flug beschränkt, habe das US-Verkehrsministerium am Mittwoch mitgeteilt.

Betroffen seien Flüge von Air China, China Eastern Airlines, China Southern Airlines und Xiamen Airlines. China hätte zuvor eine ähnliche Reduzierung für vier Flüge von United Airlines verhängt, nachdem fünf Passagiere, die von San Francisco nach Schanghai reisten, am 21. Juli positiv auf Covid-19 getestet worden seien.

Nach Ansicht der US-Regierung verstoße das Vorgehen Chinas gegen das Luftverkehrsabkommen zwischen den beiden Ländern, denn es übertrage „den Fluggesellschaften eine unangemessene Verantwortung in Bezug auf Reisende, die nach ihrer Ankunft in China positiv auf Covid-19 getestet werden“.

„Havanna-Syndrom“ bei US-Vertretern in Deutschland?

Mindestens zwei Vertreter der USA in Deutschland haben sich einem Pressebericht zufolge in medizinische Behandlung wegen Anzeichen des „Havanna-Syndroms“ begeben, meldet orf.at. Das habe das „Wall Street Journal“ heute unter Berufung auf namentlich nicht genannte US-Diplomaten berichtet.

Als „Havanna-Syndrom“ würden Beschwerden wie Kopfschmerzen und Übelkeit unbekannter Ursache bezeichnet. Seit das Syndrom 2016 erstmals in der kubanischen Hauptstadt Havanna aufgetreten war, hätten weltweit Dutzende US-Diplomaten darüber geklagt. In den USA sei deshalb schon der Verdacht geäußert worden, dass die Betroffenen mit Funkfrequenzen angegriffen worden seien.

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