Fachkundiger Bericht zu der Brandkatastrophe in Krefeld. Danke. Ich darf folgende Informationen bzw. Hinweise nachtragen: 1. Es gibt offenbar nicht nur den vom Autor beschriebenen Pfad, auf dem sich unter anderem Jugendlichen treffen sollen. Vielmehr wurde, wohl erst kürzlich, eine nahe zum abgebrannten Affenhaus verlaufende Fußgängerbrücke (über das Zoogelände) eröffnet. Entsprechende Hinweise finden sich bei Eingabe folgender Begriffe in eine Suchmaschine: Affenhaus Fußgängerbrücke. Ich habe ein bestimmtes Bild davon, was sich auf einer solchen Brücke zu Silvester zutragen mag (man denke etwa an die Zustände auf den Brücken im nahe gelegenen Düsseldorf oder Köln zu Silvester). 2. Vor ca. drei Tagen hat in Remscheid (auch NRW), etwa 65 km von Krefeld entfernt, eine Zoohandlung gebrannt, viele Tiere kamen um. Aktuell liest man, dass es Brandstiftung gewesen sein soll. 3. Wenn ich mir den Auftritt des Ermittlungsverantwortlichen im Video so anschaue, gewinne ich den Eindruck, dass man erleichtert ist über die schuldigen Damen/ Himmelslaternen. Die Ermittlungen, so scheint es, haben sich enorm schnell nur auf dieses Szenario mit den Lampions konzentriert. Man stelle sich, nur hypothetisch, mal vor, es hätte sich ein Verdacht auf Chaoten oder Unmündige ergeben, die die Affen reizen wollten, indem sie von der Fußgängerbrücke aus fahrlässige Böllereien usw. betrieben. Szenario mit den Lampions der drei Damen ist “besser”. 4. Wenn die beschuldigten Damen nicht dumm sind, nehmen sie sich einen guten Anwalt, der wiederum einen Gutachter heranzieht (Experiment, mit den bauartgleichen Lampions eine mit Plexiglas ausgefüllte Trägerkonstruktion rasend schnell zum Brennen zu bringen – Frage am Rande: kommen diese Laternen nicht meist erst dann runter, wenn das Feuer darin, Brennpaste o. ä., erloschen ist? Im Internet finde ich Hinweise, dass Plexiglas brennt, aber z.B. nicht durch eine umgekippte Kerze und nicht einmal durch nachglühende Holzkohle in Brand kommt)
Uns flog an einem heissen Sommerabend vor ein paar Jahren solch eine Laterne in den Garten und blieb an einem Strauch hängen. Da war kein Teelicht drin, sondern etwas stark Brennbares. Und wenn wir nicht zu Hause gewesen wären, hätte dies einen ziemlichen Brand ausgelöst. Den Nachbarn, die dafür verantwortlich waren ( sie schickten etwa 3 solcher Dinger auf die Reise), haben wir ganz schön unsere Meinung gesagt. So etwas kann auf Balkone fliegen, in offene Ställe und wer weiss wohin. Ob das in Krefeld so eine Laterne war oder nicht, wird hoffentlich ermittelt werden können. Aber der Zoo handelte auf alle Fälle mehr als verantwortungslos. Eine Frau Roscheck schickte mir auf meine Klagen hin folgende Antwort vom Zoo (ich zitiere nicht alles, da viel zu lang): “Da es sich um ein Gebäude aus den 70er Jahren handelte, gab es keine Brandmeldeanlagen im Affenhaus. Zudem sind Brandmeldeanlagen staubanfällig und würden in der Umgebung eines Tierhauses ständig zu Fehlalarmen führen. Baurechtlich sind diese für Tiergehege auch nicht vorgesehen. Reguläre Rauchmelder oder Sprinkleranlagen in derartigen Anlagen zu installieren, ist technisch praktisch nicht möglich. Die Branduntersuchungen der Sachverständigen ergaben, dass aufgrund der Art und Schnelligkeit der Brandentwicklung entsprechende Anlagen keinen anderen Ausgang der Ereignisse bewirken können.” Alles Ausreden, meiner Meinung nach, und zwar faule.
Ich möchte mich für das saubere und bestechende Gutachten bedanken.
Unabhängig von den bauseitigen Schlampereien, groben Regelwidrigkeiten und der organisatorischen Fehlleistung, trotz “geschlossener Unterbringung” der Tiere keinen effektiven Rettungsplan vorzuhalten, ist das Betreiben von Himmelslaternen in Nordrhein-Westfalen verboten. Die Kunst, ein ingenieurwissenschaftliches Brandursachen-Gutachten zu erstatten, überlassen wir wir gern den damit Beauftragten Experten. Ermittelt wird, wie wir alle wissen, stets in alle Richtungen. Dass ein Gebäude aus Acryl und Beton wie Zunder brennt, ist aber erklärbar. Wie war es möglich, die Glasscheiben durch einen Brandbeschleuniger zu ersetzen?
Ich bedanke mich ganz ausdrücklich für diese hochinteressanten Ausführungen, die ich sonst noch nirgendwo anders gelesen habe! Nur eine kleine Korrektur habe ich zum Satz “So ist deren letzte Hoffnung der zur juristischen Bewertung zuständige Richter, falls nicht die abkürzende Variante eines Strafbefehls zur Anwendung kommt.” Da auch der Strafbefehl von einem Richter erlassen wird, muß auch in diesem Fall der Richter den Sachverhalt juristisch bewerten.
Da der Ablauf zum Spekulieren einläd, wie generell alles Vertuschen, sollte die Möglichkeit nicht außer Acht gelassen werden, dass ein Besucher ein Feuerzeug “hinterlassen” hat. Die Entzündung oben spräche nur dagegen, falls an der Stelle kein Baum oder Klettergerüst stand. Schimpansen sind technisch begabt. Aber das hätte man wohl gefunden, nicht wahr. Jedenfalls hat das Ganze eindeutig Haut Gout. Wir haben in kleinem Ort Das Feuerwerk betrachtet zusammen mit dem schussfesten Jagdhund. Jugendliche schossen vor Mitternacht Böller quer. In den jugendlichen Köpfen herrscht langsam Leere. Wir mussten den Platz schon wegen der Augen des Hundes verlassen. Das Feuerwerk selbst war schön.
Noch ein Aspekt: Solange das Feuer der Himmelslaterne brennt, steigt sie nach oben. Ist das Feuer erloschen, schwebt sie noch ein Stück weiter, um dann herabzusinken. Wie kann eine erloschene Himmelslaterne ein Dach entzünden?
Unglaublich. Die abgebildete Hand rührt mich. Sie erinnert an die Hände sehr alter Menschen. Was Sie von dem Weg am Affenhaus beschreiben, ist auch nicht ohne. Zoos sollten nicht von außen zugänglich sein. Gerade Affen haben Feinde. Die Schilderung legt nah, dass ein Brandbeschleuniger im Spiel war. In Australien - eine Nummer größer - sollen an die 200 Brandstiftungen zur Anzeige gebracht worden sein. Ja, vielen Dank. Es stellt sich die Frage, ob die Frau mit den Töchtern und den Laternen noch mehr Kinder hat, Söhne zum Beispiel, und tatsächlich wäre in diesem Zusammenhang nicht unrelevant, um wen es sich etwa handelt. Die Selbstanzeige kann auch ein Ablenkungsmanöver sein. Interessant wäre auch Info über die Tiere, z.B. ob sie genetisch noch brauchbar waren, genauer gesagt, jung und noch nicht in jede Nachzucht eingeflossen.
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