Dieser Herr mit wahrscheinlich stark aspiriertem “P” vergällt mir - neben Erzeugern schriftlicher Indoktrination - den Besuch von Buchhandlungen. Selbige habe ich früher gern flanierend aufgesucht. Hingegen ist er Anlaß zu diesem Artikel und diverser köstlicher Kommentare. @Fritz Kolb, Jörg Themlitz, Jürgen Thiel! Letzterem danke für das Kästner-Gedicht.
Wo ist hier der ” Schaltfehler ” ? Der Widerspruchsgeist, der alles Denken antreibt, ist endgültig heruntergekommen zum Werbetext des Opportunismus. Die Philosophie ist sozusagen auf den Hund gekommen, fehlt nur noch, daß er mit dem “Schwanz wedelt “, wenn die Macht sich räuspert. Widerlich, wirklich widerlich. Wer das braucht, hat mein Mitgefühl.
Es gibt keine Philosophen mehr. Die liegen laengst alle unter der Erde. Das Zeitalter der Totalverbloedung und des angepassten nachaeffenden Schwaetzertums hat begonnen. Deutschland scheint als Hochburg jener Entwicklung mit Siebenmeilen-Stiefeln voranzupreschen. Man kann nur hoffen das es bald Unmengen roter Karten aus den uebrigen Teilen der Welt auf Deutschland regnen wird.
Ich nehme die Vorschläge Herrn Prof. Precht sehr erst und werde bis auf weiteres schon einmal darauf verzichten, seine Meinung in meine Überlegungen einfließen zu lassen. Dabei halte ich ihn nach wie vor für einen klugen Kopf, allerdings scheint er derzeit vom Zeitgeist infiziert zu sein.
Verbote sind schon sinnvoll, weil sie Struktur und Sicherheiten bieten. Was Precht lediglich ausdrückt ist, dass Politiker keine Verbote anbieten. Denn über Verbote entscheidet nicht ein Politiker sondern in einer Abstimmung eine Mehrheit.
Der Herr Precht scheint auch tolles Zeug zu rauchen. Was die Teutschen von Verboten halten, kann man täglich im Straßenverkehr erleben. Wenn sie angeblich Verbote so sehr lieben, dann höchstens, um diese gleich reihenweise zu ignorieren, ob aus Ignoranz oder bewußt dem “Staat” Widerstand zu leisten, liegt wohl in der Persönlichkeit des jeweiligen Individuums.
Wie heißt die standardmäßige Entgegnung der Grünen, wenn sie auf den 2%igen Anteil Deutschlands an der CO2-Produktion angesprochen werden: “Irgend Jemand muß ja den Anfang machen”. Angeblich bekennen sich, wenn man den Umfragen trauen darf, annähernd 30% der Bevölkerung zu “grün”. Also, meine Lieben: Wie wär’s, ihr liesset schon mal eure Autos stehen und verzichtet auf Flugreisen? 30% - das wär doch schon mal ein starker Anfang - oder?/// Aber darum geht es ja gar nicht. Es geht nur um Machtausübung. “Das Klima” oder “das Atom” sind nur Vehikel zur Festigung der eigenen Machtposition zu Lasten der Leute, “die ja nicht grundsätzlich dumm sind, sondern nur Pech beim Nachdenken haben” (frei nach Alfred Tetzlaff), mittlerweile so immerhin rd. 80% der Bevölkerung. Die 30% wollen ihr Auto ja gar nicht stehen lassen - die möchten nur, daß SIE IHRES stehen lassen. So geht soziale Gerechtigkeit in deren Augen.
Zu Herrn Precht als ( großen ) Denker erübrigt sich jeder Kommentar. Richtig ist, dass er ein klassischer Ideologe und - das ist alles andere als unwichtig - eine Projektionsfläche für nicht wenige Damen ist. Der „ Rest“ ist tatsächlich die daraus folgende Zuschreibungen, die insbesondere „ Promis“ nur zu häufig widerfährt. Nicht so ganz falsch liegt er aber seiner Einschätzung vieler Deutschen zu Verboten. Vermutlich weil Freiheit nie „gelernt“ und aus Angst vor dem eigenen Ich suchen nicht wenige Halt und Orientierung, vorzugsweise in Vorhaben höherer Autoritäten wie Frau Merkel und co, denn die müssen es ja wissen. Da mangelt es massiv an Selbstbewusstsein, das Zutrauen und die Stärke, für sich selbst und ggf. sogar für andere ( Kinder) eigenverantwortliche Entscheidungen zu treffen, ohne sich auf irgendetwas „ berufen „ zu können. Die darauf fußende Staatsgläubigkeit führt tatsächlich zu einer hohen Akzeptanz staatlicher Reglements oder auch Verbote. Die erst unlängst wieder einmal erlebte Unterwürfigkeit oder Kritiklosigkeit unter stundenlange „Sicherheitskontrollen“ an manchen deutschen Flughäfen mit teilweise mehr als fragwürdigen ( euphemistisch formuliert )Durchsuchungen zeigt das Lämmerverhalten oder die Duldsamkeit - egal um welche „ sinnvolle“ Maßnahme es geht - hinreichend deutlich. Lieber Ver - und Gebote als Freiheit gilt durchaus für nicht wenige Untertanen, während das andere Extrem exakt in die andere Richtung übertreibt. Die Mitte ist offenbar schwierig.
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