Von wegen “Slawsja, Otetschestwo nasche swobodnoje, Druschby narodow nadjoschny oplot!” Die russische Spielart von “Herrschaft der Arbeiterklasse” und das Regime im Osten Deutschlands waren Deformationen.
@Herr Schleif Die oberflächlichen Motive sind weniger interessant. Seit 1945 gibt kaum noch jemand offen zu, dass er Antisemit ist, auch wenn er es innerlich ist. Oft äußert sich Antisemitismus unbewusst. Frage: Warum musste denn die DDR ausgerechnet an Israel ein Exempel statutieren? Es gab ja auch andere Staaten, die offiziell Feindstaaten waren, dennoch wurde kein Terror gegen diese unterstützt, z. B. gegen Dänemark (kapitalistisch u. in der NATO). Warum gab es Repressionen gegen Juden in der DDR? Die Nichtanerkennung durch Israel ist ja keine Rechtfertigung, arabische Terroristen zu unterstützen. Sicherlich war DDR außenpolitisch am Gängelband der UdSSR, aber die UdSSR hat bestimmt nicht die Direktive ausgegeben, dass die Terroristen unterstützt werden müssten. Vielleicht war das vorauseilender Gehorsam. Bekanntlich war die DDR-Führung sich nicht bewusst, dass es aufgrund der Historie man selbst einen Gang hätte zurückschalten müssen. Die NVA stand ja auch 1968 Gewehr bei Fuß an der Grenze zur Tschechoslowakei. Die Sowjets haben den Einmarsch nicht erlaubt, aber Ulbricht wäre ja so gerne.
Ziemlich oberflächlich und geschichtsklitternd! Die Obrigkeiten der DDR und der anderen Ostblock-Staaten haben diesen Krieg nicht aus Antijudaismus gegen Juden geführt. Israel wurde als “normaler Feindstaat” betrachtet. Ganz objektiv haben sich die israelischen Regierungen auch so verhalten. Einen besseren Verbündeten hatten die USA im Kalten Krieg nicht. Israel und Saudi Arabien waren Speerspitzen gegen den arabischen Nationalismus und alle linken säkularen Regimes. Und am Rande: Die Regierung der DDR wurde von der israelischen Regierung nicht anerkannt - aus Rücksicht auf die BRD. Nach 1967 bemühten sich BEIDE Seiten nicht mehr um diplomatische Beziehungen. Auch hätte die DDR kaum einen Alleingang wagen können.
Auf der Homepage der AA- Stiftung ist zu lesen, daß Herf am 14. Januar auf einer Veranstaltung der Synagoge Oranienburger dabei ist. Die üblichen Anmeldungsformalitäten.Warum tut ER das ? Kann mir das jemand erklären?
Ich bin als Jüdin in der Sovietunion groß geworden. Seit ich mich erinnern kann, war Israel immer der Aggressorstaat und die Juden in der Sovietunion haben auch die „Verantwortung“ dafür tragen müssen. Als ich vor fast 30 Jahren nach Deutschland gekommen bin, war Israel Freund von Deutschland und das war zu spüren. In den letzten Jahren habe ich so ein Gefühl bekommen, dass ich wieder in der Sovietunion lebe. Zu Beginn war nur von einzelnen zu hören, dass Israel ein „Mörderstaat“ ist, aber inzwischen ist es tagtäglich und wenn ich was dagegen sage, wird mir vorgehalten, dass ich bei Israel nicht objektiv sein könnte, weil das meine Leute sind. Dejavú
Die Merkel ist mit diesen politischen Zuständen und Agenden sozialisiert worden. Zuvorderst von ihrem geliebten Vater. Glaubt wirklich jemand, dass diese eher schlicht denkende Frau, sich von all diesem Gedankengut vollständig lösen könne ? Ich nicht.
Ein guter und schon lange notwendiger Neuansatz zur Erklärung der Beziehungen Israels zu Deutschland! Was ich in der Chronik vermisse: Es sollte nie vergessen werden, dass es den Staat Israel ohne Unterstützung der UdSSR nicht mehr gäbe, (eigentlich nie geben hätte!) , wenn Israel nicht nach 1945 von der UdSSR militärische Ausrüstung erhalten hätte (über Ungarn IMHO) und damit erfolgreich den Überfall aller arabischen Nachbarstaaten 1948 mit knapper Not abwehren konnte. Die USA und GB kamen erst lange später mit Militärausrüstung u.A. zu Hilfe (nachdem Israel 1956 GB gegen Ägypten unterstützte, das widerum von der UdSSR Hilfe bekam), aber auch das geschah unter viel Widerspruch von angloamerikanischer Seite, und ganz eindeutig ist die Haltung der USA zu Israel auch heute nicht (das widerum wegen Öl aus SA und dem Verhältnis von SA zum Westen). Das -der Beginn von Israels Existenz mit Hilfe der Sowjetunion- ist nun mal auch ein wichtiger Teil der Geschichte Israels. Dass Israel dann auch allmählich jeden eher kommunistischen Ansatz (Kibbuzideen etc) aufgab, ist eher aus vernünftigen Gründen geschehen, und dass dies vernünftig war, hat die Geschichte der Sowjetunion dann später ja auch bestätigt. Ob die Teilnahme Israels am Krieg von GB gegen Ägypten ein Fehler war, ist ja auch in Israel bis heute umstritten, es war schließlich aber der einzige Krieg gegen Nachbarstaaten, an dem Israel teilgenommen hat. Alles Weitere kann mit Selbstverteidigung erklärt werden, auch das Überschreiten der Grenze des Libanons. Als schlimmsten Höhepunkt der Geschichte Israels betrachte ich die “Operation Alleppo”, also die faktische Teilnahme der DDR am Jom-Kippur-Krieg 1973 auf Seiten Syriens - das war wirklich eindeutig ein deutscher Krieg gegen Israel! Aber da dieser Artikel ja chronolgisch aufbaut, wird das sicher noch erwähnt und es kommen da vielleicht noch ein paar bisher unbekannte Details dazu.
Es gibt entschieden sachkompetentere Untersuchungen zum Verhältnis der DDR-Regierung zum Staat Israel. Genannt sei da nur das wichtige Buch von Angelika Timm, Hammer - Zirkel - Davidstern. Bonn 1997. Natürlich war die Führung der DDR nicht unabhängig von den Entwicklungen in der Sowjetuinion. Im sich nach 1945 entwickelnden Blockdenken und den daraus resultierenden “kalten Krieg” der Großmächte koinnte die DDR nicht ein “neutraler” Staat werden. Aber bis 1967 unterhielt die DDR durchaus Beziehungen zu den verschiedenen politische Parteien in Israel, vor allem zur kommunistischen Partei in Israel und zur Kibbutz-Bewegung. Aber ähnliches galt auch für die Führung der Bundesrepublik Deutschland - sie war eingebunden in die Politik der NATO und die undurchsichtige Politik der USA gegenüber den entstehenden arabischen Ländern. Und wenn Jeffrey Herf so betont, dass die DDR das einzige Ostblockland war, das keine diplomatischen Beziehungen zum Staat Israel unterhielt, dann muß man auf die “Hallsteindoktrin” verweisen, die die Blokkade gegen Länder androhte, die neben der BRD auch die DDR als souveränen Staat anerkannten. Deshalb konnte die DDR auch bis zur Mitte der 80-ger Jahre nicht Mitglied der UNO werden. Richtig ist aber sicher, dass die Führung der DDR viel zu wenig wahrhaben wollte, dass das Feindbild gegen “die Juden” und die “jüdische Weltverschwsörung” nicht per Gesetz oder Parteitagsbeshckluß der DDR zu beseitigen war. Dass diese z.T. ja sehr alten Vorurteile noch lebendig sind, erleben nicht nur die Menschen in der ehemaligen DDR, sondern auch die in den westdeutschen Bundesländern. Antisemitismus ist k e i n “DDR-Problem”. Leider!
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